Hanfpalmen sind exotische Pflanzen, die normalerweise mit Strand, Wärme und Sonnenschein assoziiert werden. Aber wusstest du, dass einige Hanfpalmenarten auch in unseren Breitengraden gedeihen können? Mit der richtigen Pflege und Vorbereitung können Hanfpalmen auch unsere Winter überstehen und sicher durch die kalte Zeit kommen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Hanfpalme im Topf oder Beet richtig überwintern kannst.
Wann wird es der Hanfpalme zu kalt?
Hanfpalmen sind überraschend widerstandsfähig gegen Kälte. Sie stammen aus dem Himalaya, wo sie in hochgelegenen Gebieten wachsen und sogar Temperaturen von bis zu -17 °C aushalten können. Auch Schnee macht ihnen nichts aus. Allerdings sterben die Blätter bei solch niedrigen Temperaturen ab, wenn sie nicht richtig geschützt werden. Deshalb solltest du deine Hanfpalme winterfest machen, wenn die Nachttemperaturen unter -10 °C fallen oder die Temperaturen tagsüber über längere Zeit unter den Gefrierpunkt fallen.
Jüngere Hanfpalmen sollten jedoch im Haus überwintert werden, da sie noch empfindlicher sind. Die Arten Trachycarpus kumaon und Trachycarpus nepal vertragen solche niedrigen Temperaturen ebenfalls nicht und sollten maximal -13 °C bzw. -10 °C ausgesetzt werden.
Hanfpalme im Beet überwintern
Hanfpalmen haben zwei empfindliche Stellen, die besonders geschützt werden sollten: die Wurzeln und das Herz der Pflanze. Wenn deine Palme noch kleiner als einen Meter ist, empfiehlt es sich, diese beiden Stellen zu schützen.
Um die Wurzeln zu schützen, kannst du eine dicke Mulchschicht von etwa 20 bis 30 Zentimetern um den Stamm herum auf den Boden legen. Du kannst auch Stroh oder Tannenzweige verwenden. Wenn die Palme bereits mehrere Jahre im Freien gewachsen ist, haben sich ihre Wurzeln wahrscheinlich schon in tiefere Schichten des Bodens ausgebreitet, die weniger frostgefährdet sind. Dennoch ist dieser Schutz auch für im letzten Frühjahr gepflanzte Palmen sinnvoll.
Das Herz der Pflanze, der Punkt, an dem alle Blätter zusammenlaufen, benötigt einen besonderen Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit. Du kannst die Blätter oben locker zusammenbinden, aber nicht zu fest, um sie nicht zu beschädigen. In besonders kalten Regionen kannst du den entstandenen Hohlraum über dem Herz mit Stroh füllen und mit hellem Wintervlies umwickeln.
Wenn es längere Regenperioden gibt, kannst du eine durchsichtige Tüte über die Krone stülpen, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Achte jedoch darauf, dass entstehendes Kondenswasser nach unten ablaufen kann, und entferne die Tüte nach dem Ende der Regenperiode.
Bei extrem kalten Temperaturen kann es auch sinnvoll sein, den Stamm der Palme mit Vlies oder Hanfmatten zu umwickeln. Ein Lichtschlauch kann ebenfalls helfen und sieht in den dunklen Monaten auch noch dekorativ aus.
Hanfpalme im Topf überwintern
Wenn du deine Hanfpalme im Topf draußen überwintern möchtest, gelten grundsätzlich die gleichen Schutzmaßnahmen wie im Beet. Zusätzlich solltest du den Topf jedoch mit Strohmatten oder ähnlichem Material umwickeln, um das Eindringen von Kälte von der Seite her zu verhindern. Ein durchlässiges und nicht durchnässtes Substrat erleichtert es der Pflanze, den Frost unbeschadet zu überstehen. Stelle den Topf am besten an einen sonnigen Standort in der Nähe einer Hauswand auf, die Wärme speichern und Wind abfangen kann.
Wenn du deine Hanfpalme lieber im Haus überwintern möchtest, wähle einen kühlen Standort. Temperaturen von 6 °C bis 10 °C sind in Ordnung, aber wenn der Standort eher lichtarm ist, sollte es lieber kälter als zu warm sein. Da die Luft im Winter oft sehr trocken ist, solltest du die Hanfpalme gelegentlich mit Wasser besprühen, um Spinnmilben vorzubeugen.
Hanfpalme nach dem Winter pflegen
Nach einem Winter mit Kälte und weniger Licht beginnt die Hanfpalme im Frühjahr wieder richtig zu wachsen. Dafür benötigt sie natürlich mehr Nährstoffe und Wasser als im Winter. Sobald die Temperaturen auch nachts durchgehend im positiven Bereich bleiben, freut sich die Palme auf einen Standort im Freien. Eventuell ist auch ein Umtopfen nötig.
Weitere Informationen zur Pflege von Hanfpalmen findest du hier.
Hanfpalmen überwintern: Tipps rund um den Winterschutz
Die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) ist eine robuste Pflanze, die in wintermilden Regionen und mit einem guten Winterschutz auch ausgepflanzt im Garten überwintern kann. Ursprünglich aus dem Himalaya, wächst sie in Höhen bis zu 2.500 Metern und kann eine Höhe von über zehn Metern erreichen. Der Stamm ist von einer braunen, hanfähnlichen Hülle aus Bastfasern umgeben, die im Laufe der Zeit abfällt.
Die kräftigen Blätter der Hanfpalme haben einen meist glatten Stiel und sind bis zur Basis geteilt. Je nach Wachstumsbedingungen bildet die Palme pro Saison 10 bis 20 neue Blätter, die senkrecht aus dem Herz der Pflanze am oberen Ende des Stammes austreiben. Danach entfalten sie sich langsam nach unten, während die ältesten Blätter am unteren Ende der Krone nach und nach absterben. Der Stamm kann in unseren Breitengraden pro Jahr bis zu 40 Zentimeter höher werden.
Der Winterschutz der Hanfpalme beginnt bereits bei der Pflanzung. Ein geeigneter Standort ist wichtig, vor allem ein windgeschützter Ort, der ein günstiges Kleinklima bietet. Eine gute Durchlässigkeit des Bodens ist ebenfalls wichtig, damit keine Staunässe entsteht. In lehmigen Böden kann das Vermischen mit grobem Bausand die Durchlässigkeit verbessern. Eine Drainageschicht aus Kies am Boden des Pflanzlochs kann ebenfalls stauende Nässe verhindern.
Vor der Überwinterung solltest du die Krone der Hanfpalme möglichst kompakt halten. Entferne mit einer Gartenschere alle unteren Palmwedel, die sich bereits gelblich verfärbt haben und herabhängen. Lasse jedoch von jedem Blatt noch ein kurzes Stielstück stehen. Die abgestorbenen Blätter trocknen mit der Zeit ein und können dann weiter eingekürzt oder vorsichtig vom Stamm abgezogen werden.
Hanfpalmen sind empfindlich gegenüber Nässe, daher ist es wichtig, den Wurzelbereich mit einer Schicht Rindenmulch abzudecken, bevor der erste Bodenfrost eintritt. Bei Palmen im Blumenkübel kannst du den Kübel dicht an eine schattige Hauswand stellen und den Behälter mit isolierenden Winterschutzmatten aus Kokosfaser umwickeln. Stelle den Kübel auf eine Styroporplatte und decke den Wurzelballen oben mit Tannenreisig ab.
In ihrer Heimat herrscht im Winter eine trockene Kälte und es fällt reichlich Schnee. Daher können die Palmen dort ohne jeglichen Winterschutz überleben. In unseren Breiten müssen wir jedoch das empfindliche Herz der Hanfpalme vor Nässe schützen, wenn die Temperaturen mehrere Tage unter dem Gefrierpunkt bleiben. Binde dazu die Blätter locker mit einem Kokosstrick zusammen und fülle den so entstehenden Trichter mit trockenem Stroh. Danach umhülle die gesamte Krone mit hellem Wintervlies, um eine zu starke Aufheizung in der Sonne zu verhindern. Bei anhaltendem Regen ist ein zusätzlicher Nässeschutz aus Wintervlies empfehlenswert. Das Vlies wird wie eine Kapuze auf die Krone gelegt und unten locker gebunden. Es ist atmungsaktiv und wasserdurchlässig, aber ein Großteil des Niederschlagswassers perlt an der Oberfläche ab und kann so nicht in die Krone eindringen.
Bei extrem kalten Wintern sollte auch der Stamm der Palme mit mehreren Lagen Vlies oder Sackleinen umwickelt werden. Es ist wichtig, die Kübelpflanzen bei milden Temperaturen im Winter zu gießen und die Krone auszupacken, sobald keine starken Dauerfröste mehr zu erwarten sind.
Mit diesen Tipps kannst du deine Hanfpalme sicher durch den Winter bringen und im Frühjahr wieder kräftig wachsen lassen.