Effektive Bekämpfung von Wühlmäusen im Garten


Wühlmause, auch als Schermäuse oder Erdratten bekannt, können im Garten schnell zur Plage werden. Ihre Aktivitäten können große Schäden an Pflanzen und Rasenflächen verursachen. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir zeigen, wie du Wühlmäuse erkennen und erfolgreich bekämpfen kannst.

Erkennungsmerkmale von Wühlmäusen

Bevor du mit der Bekämpfung beginnst, ist es wichtig, die Wühlmäuse eindeutig als Verursacher der Schäden zu identifizieren. Wühlmausgänge sind mindestens acht Zentimeter breit und haben eine hochovale Form. Im Gegensatz dazu legen Maulwürfe kleinere, runde bis breit-ovale Gänge an. Ein weiterer Unterschied ist die Position des Erdhaufens. Bei Wühlmäusen befindet sich das Loch nicht in der Mitte unter dem Haufen, sondern etwas seitlich versetzt. Außerdem enthält der Erdhügel oft Wurzeln und Pflanzenteile und ist in der Regel nicht so hoch wie ein Maulwurfhaufen.

Um sicherzugehen, ob der Gang noch bewohnt ist, kannst du die sogenannte Verwühlprobe durchführen. Lege den Gang an mehreren Stellen auf rund 30 Zentimetern Länge frei und beobachte, ob die Wühlmäuse den Gang innerhalb weniger Stunden wieder verschließen. Maulwürfe würden den geöffneten Bereich untergraben, anstatt ihn zu verschließen.

Schäden durch Wühlmäuse im Garten

Wühlmäuse sind reine Vegetarier und fressen das fleischige Knollen- und Wurzelgewebe verschiedener Pflanzenarten. Besonders beliebt sind Topinambur, Möhren, Sellerie und Tulpenzwiebeln. Aber auch die Wurzelrinde von Rosen und Obstbäumen steht auf dem Speiseplan der Wühlmäuse. Durch ihr Graben unter der Erde unterbrechen sie die Wasserzufuhr zu den Pflanzen, was zu Welke und letztendlich zum Absterben der Pflanzen führt. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig gegen Wühlmäuse vorzugehen, um größere Schäden zu vermeiden.

Bekämpfungszeitraum und -methoden

Die Bekämpfung von Wühlmäusen ist das ganze Jahr über möglich, jedoch sind die Erfolgsaussichten im Herbst und Frühling am größten. In diesen Zeiträumen sind die Tiere aktiv und finden außerhalb der Gartensaison weniger Nahrung, wodurch Köder besser angenommen werden. Maßnahmen während der Sommermonate sind hingegen weniger effektiv. Es ist ratsam, nicht nur einzelne Grundstücke, sondern möglichst sämtliche Flächen einer Kleingartenanlage oder eines Wohngebietes in die Bekämpfung mit einzubeziehen, da junge Wühlmäuse während der Vegetationsperiode neue Flächen besiedeln.

Bekämpfung mit Wühlmausfallen

Eine effektive Methode zur Bekämpfung von Wühlmäusen sind Wühlmausfallen. Es gibt verschiedene Modelle, wie die klassische Zangenfalle, die Bayerische Wühlmausfalle oder auch Kastenfallen wie die Sugan Wühlmausfalle von Neudorff. Für Tierschutzgründe wird empfohlen, Kastenfallen zu bevorzugen, da bei den anderen Modellen gelegentlich auch Maulwürfe zum Opfer fallen können.

Die Anwendung der Fallen erfordert eine systematische Vorgehensweise. Beginne in einer Gartenecke und bestücke dort jeden aktiven Gang mit einer oder mehreren Fallen. Kontrolliere die Fallen mehrmals täglich und stelle sie immer wieder an derselben Stelle neu auf, bis du keine Wühlmäuse mehr fängst. Je nach Größe deines Gartens benötigst du etwa 20 Fallen, um einer Wühlmausplage Herr zu werden.

Geeignete Wühlmausköder

Als Köder für Wühlmausfallen haben sich geschälte Möhren oder Selleriestücke bewährt. Die beköderte und gespannte Falle wird vor den freigelegten Gang gesetzt und der Gang anschließend lichtdicht verschlossen. Die Köder locken die Wühlmäuse an und erhöhen die Erfolgsrate der Fallen. Es ist auch möglich, die Fallen ohne Köder aufzustellen, jedoch sind die Fangerfolge in der Regel höher, wenn du die Nager mit einem Leckerli anlockst.

Es gibt auch spezielle Wühlmausköder aus dem Fachhandel, wie zum Beispiel Quiritox oder Wühlmausköder Arrex. Diese vergiften die Tiere, sind aber aufgrund ihrer toxischen Wirkung nicht jedermanns Sache.

Chemische Präparate zur Bekämpfung von Wühlmäusen

Chemische Präparate wie Giftweizen werden von den Wühlmäusen nur im Herbst und Winter in ausreichenden Mengen gefressen, wenn keine frische Nahrung verfügbar ist. Sie sind daher nicht die effektivste Methode zur Bekämpfung von Wühlmäusen. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Wühlmausgas, das aus Carbidbrocken freigesetzt wird. Das Gas vertreibt die Wühlmäuse durch seinen Geruch, tötet sie aber nicht. Die Wirkung ist jedoch auf sandigen Boden begrenzt, da das Gas durch die Bodenporen aus dem Gangsystem austritt.

Hausmittel zur Vertreibung von Wühlmäusen

Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen sollen, Wühlmäuse zu vertreiben. Hochprozentiger Alkohol wie Brennspiritus kann in regelmäßigen Abständen in die Gänge gegeben werden, um den Geruchssinn der Tiere zu stören. Ultraschall-Sonden haben in einigen Fällen die Wühlmäuse erfolgreich vertrieben, in anderen Fällen zeigten sie jedoch kaum Wirkung. Es scheint, dass die Bodenbeschaffenheit eine große Rolle spielt, da Schallwellen auf bindigen, lehmigen Böden besser übertragen werden als auf lockeren Sandböden.

Einige Hobbygärtner setzen auch Abwehrpflanzen ein, um die Wühlmäuse fernzuhalten. Dazu gehören beispielsweise die Kaiserkrone, die Kreuzblättrige Wolfsmilch, Knoblauch und die Hundszunge. Diese Pflanzen sollen einen starken Geruch abgeben, der die Wühlmäuse abschreckt. Einige Hobbygärtner pflanzen auch gezielt Topinambur, da die Knollen zu den Lieblingsspeisen der Wühlmäuse zählen und die Tiere dadurch von den anderen Gartenpflanzen abgelenkt werden.

Bekämpfung mit Geräuschen

Wühlmäuse sind empfindlich gegenüber Geräuschen, daher kann man sie mit laut tickenden mechanischen Weckern, die in einer Blechdose im Boden eingegraben werden, vertreiben. Auch kleine Windräder, die eine mit Schraubenmuttern oder Glasmurmeln gefüllte Kapsel rotieren lassen und die Geräusche über eine Metallstange direkt auf den Boden übertragen, können Wühlmäuse vertreiben. Eine weitere Möglichkeit ist das Einbringen von Flaschen mit der Öffnung nach oben schräg in den Boden. Der Wind erzeugt darin ein pfeifendes Geräusch, das die Tiere in die Flucht schlagen soll.

Natürliche Feinde der Wühlmäuse

Zur natürlichen Bekämpfung von Wühlmäusen können auch vierbeinige Helfer eingesetzt werden. Junge, motivierte Katzen sind gute Jäger und halten eine Wühlmauskolonie leicht in Schach. Hunde hingegen können im Jagdfieber den Garten umgraben, daher ist Vorsicht geboten.

In ländlichen Regionen können Holzstangen mit kurzem Querriegel als Jagd-Ansitze für Waldohreulen, Mäusebussarde und andere Greifvögel aufgestellt werden. Eine verwilderte Ecke mit Haufen aus totem Holz oder Steinen lockt weitere Wühlmausfeinde wie das Mauswiesel an. Der Fuchs ist ein äußerst effizienter Feldmaus- und Wühlmausjäger und durchstreift in der Nacht gerne Gärten auf der Suche nach Nahrung.

Fazit

Wühlmäuse können im Garten großen Schaden anrichten, insbesondere an Pflanzen und Rasenflächen. Es ist daher wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Wühlmausfallen und geeignete Köder sind effektive Methoden zur Bekämpfung von Wühlmäusen. Chemische Präparate und Hausmittel können ebenfalls eingesetzt werden, sollten aber mit Vorsicht angewendet werden. Geräusche und natürliche Feinde können zur Vertreibung der Wühlmäuse beitragen. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du deine Gartenpflanzen vor den Schäden der Wühlmäuse schützen und wieder einen schönen und gesunden Garten genießen.