Stangenbohnen sind eine beliebte Gemüsesorte, die in vielen Gärten angebaut wird. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch gesund und vielseitig verwendbar. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir einige Tipps geben, wie du Stangenbohnen erfolgreich anbauen, pflegen und ernten kannst.
Herkunft und Eigenschaften von Stangenbohnen
Stangenbohnen, wissenschaftlich bekannt als Phaseolus vulgaris var. vulgaris, gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler und sind eng verwandt mit Buschbohnen und Feuerbohnen. Ursprünglich stammen sie aus Mittelamerika und Südamerika, wo sie aufgrund ihres hohen Proteingehalts als Grundnahrungsmittel gelten. Im 16. Jahrhundert wurden sie erstmals nach Europa gebracht.
Stangenbohnen sind einjährige Kletterpflanzen, die bis zu drei Meter hoch werden können. Sie benötigen eine Rankhilfe, an der sie sich hochwinden können. An den Wurzeln haben sie stickstoffbindende Wurzelknöllchen, die ihnen helfen, Stickstoff aus der Luft zu binden und für ihr Wachstum zu nutzen. Die Blätter sind dreizählig und die Blüten sind weiß oder lila. Aus den Blüten entwickeln sich Hülsen, die je nach Sorte grün, gelb, blau, gestreift oder marmoriert sein können. Die Hülsen werden zwischen 10 und 30 Zentimeter lang und enthalten je nach Sorte unterschiedlich große Samen.
Standort und Boden für den Stangenbohnen-Anbau
Stangenbohnen sind relativ anspruchslos, was den Boden betrifft. Sie bevorzugen jedoch einen tiefgründigen und humusreichen Boden, der nicht verkrustet ist. Der Standort sollte warm, sonnig und windgeschützt sein, da der Wind die emporkletternden Triebe leicht abknicken kann. Stangenbohnen eignen sich auch gut zur Begrünung von Zäunen oder als Sichtschutz.
Fruchtfolge und Mischkultur mit Stangenbohnen
Bei der Fruchtfolge solltest du darauf achten, dass du Stangenbohnen nicht direkt nach Erbsen anbaust, da sie ähnliche Krankheiten und Schädlinge haben. Eine gute Vorfrucht für Stangenbohnen ist Getreide. Rauke, Salat und Spinat vertragen sich hingegen nicht gut mit Stangenbohnen.
Als Mischkultur-Partner für Stangenbohnen eignet sich das Bohnenkraut besonders gut. Es wirkt als natürlicher Schutz vor der Schwarzen Bohnenlaus und macht die Bohnen bekömmlicher. Bohnen können über einen Zeitraum von drei Jahren an derselben Stelle angebaut werden, bevor ein Wechsel des Standorts empfohlen wird.
Aussaat und Pflanzung von Stangenbohnen
Stangenbohnen können direkt ins Beet gesät werden, eine Vorkultur ist in der Regel nicht nötig. Wenn du jedoch die Hülsenfrüchte vor der Bohnenfliege schützen möchtest, kann es sinnvoll sein, die Bohnen vorzuziehen. Dafür legst du drei bis vier Samen in Töpfe mit Anzuchterde und hältst die Erde feucht, bis die Pflanzen gekeimt sind. Wichtig ist es, einen Bambusstab in den Topf zu stecken, damit die jungen Triebe sofort Halt finden. Nach dem Keimen gewöhnst du die Pflänzchen langsam an niedrigere Temperaturen.
Stangenbohnen sind frostempfindlich und sollten daher erst nach den letzten Spätfrösten, also nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai bis Ende Juni, ins Beet gesät werden. Die Samen keimen bei einer Bodentemperatur von acht bis zehn Grad Celsius. Je höher die Bodentemperaturen sind, desto schneller keimen die Bohnen und desto widerstandsfähiger sind sie gegen Krankheiten und Schädlinge.
Vor der Aussaat solltest du eine Rankhilfe errichten. Eine Rankgitter oder Pyramiden aus Rundstangen haben sich bewährt. Du kannst auch Bambusstäbe oder Fichtenstangen verwenden. Um jede Stange sollten sechs bis zehn Samen ausgesät werden, etwa ein bis drei Zentimeter tief. Raufaserige Schnüre aus Kokos oder Sisal helfen den Stangenbohnen beim Emporklettern.
Pflege von Stangenbohnen
Während der Zeit von der Blüte bis zum Fruchtansatz haben Stangenbohnen den größten Wasserbedarf. Du solltest einmal pro Woche den Boden gründlich wässern und darauf achten, dass er gleichmäßig feucht bleibt. Regelmäßiges Hacken und Anhäufeln fördern das Wurzelwachstum und den Ertrag. Staunässe sollte vermieden werden. Da Stangenbohnen stickstoffbindende Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln haben, ist eine zusätzliche Düngung in der Regel nicht notwendig.
Ernte und Verwertung von Stangenbohnen
Stangenbohnen sind nach etwa zehn Wochen erntereif. Du kannst die Bohnen ernten, sobald die Schoten beim Biegen glatt durchbrechen können und sich die Kerne noch nicht durch die Hülse abzeichnen. Die Ernte erfolgt am besten an einem sonnigen Vormittag, wenn der Tau abgetrocknet ist. Die Ranken sollten alle zwei bis vier Tage vorsichtig durchgepflückt werden, da häufiges Ernten den Ertrag erhöht.
Nach der Ernte sollten die Stangenbohnen rasch verzehrt werden. Falls dies nicht möglich ist, können sie in einem feuchten Tuch eingewickelt und im Gemüsefach des Kühlschranks für bis zu zwei Tage aufbewahrt werden. Du kannst die Bohnen auch einkochen, um sie länger haltbar zu machen. Für die Saatgutgewinnung lässt du einige der ersten Früchte ausreifen.
Beim Zubereiten von Stangenbohnen ist es wichtig, dass sie vor dem Verzehr mindestens zehn Minuten lang gekocht werden, um den giftigen Pflanzenstoff Phasin abzubauen. Danach kannst du sie nach Belieben weiterverarbeiten.
Empfehlenswerte Sorten von Stangenbohnen
Es gibt eine große Auswahl an Stangenbohnen-Sorten, die sich in Farbe, Form und Geschmack unterscheiden. Zu den grünhülsigen Sorten gehören beispielsweise ‚Perle von Marbach‘ und ‚Neckarkönigin‘. Als gelbhülsige Sorten sind ‚Neckargold‘, ‚Berner Butter‘ und ‚Goldmarie‘ beliebt. Marmorierte Hülsen haben Sorten wie ‚Forellenbohne‘, während ‚Berner Landfrauen‘, ‚Blauhilde‘ und ‚Matilda‘ für ihre blau-violetten Hülsen bekannt sind. Neben den grünhülsigen und gelbhülsigen Sorten gibt es auch Kern- oder Trockenbohnen wie die italienische Borlotto-Bohne.
Häufig gestellte Fragen zu Stangenbohnen
Abschließend möchte ich noch auf einige häufig gestellte Fragen zu Stangenbohnen eingehen:
- Wann kann man Stangenbohnen aussäen? Stangenbohnen sollten erst nach den letzten Spätfrösten gesät werden, ab Mitte Mai bis Ende Juni.
- Womit kann man Stangenbohnen düngen? Stangenbohnen können ihren Stickstoffbedarf über stickstoffbindende Knöllchenbakterien decken und benötigen in der Regel keine zusätzliche Düngung.
- Wie hoch werden Stangenbohnen? Stangenbohnen können bis zu drei Meter hoch werden und benötigen eine Rankhilfe.
- Wann kann man Stangenbohnen ernten? Stangenbohnen sind nach etwa zehn Wochen erntereif.
- Wie kann man Stangenbohnen zubereiten? Stangenbohnen sollten vor dem Verzehr mindestens zehn Minuten lang gekocht werden, um den giftigen Pflanzenstoff Phasin abzubauen. Danach können sie nach Belieben weiterverarbeitet werden.
- Welche Krankheiten und Schädlinge treten bei Stangenbohnen auf? Zu den häufigsten Schädlingen und Krankheiten gehören die Bohnenblattlaus, die Bohnenfliege, der Bohnenrost und der Grauschimmel.
- Wie kann man Schädlinge und Krankheiten bei Stangenbohnen bekämpfen? Eine gute Fruchtfolge, Mischkultur und regelmäßiges Entfernen befallener Pflanzen können helfen, Schädlinge und Krankheiten bei Stangenbohnen zu bekämpfen.
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir dabei, erfolgreich Stangenbohnen anzubauen, zu pflegen und zu ernten. Genieße das frische Gemüse und probiere verschiedene Zubereitungsmethoden aus, um den vollen Geschmack der Stangenbohnen zu genießen. Guten Appetit!