Wenn du deinen Garten gestaltest, achte nicht nur auf sonnige Plätze, sondern denke auch an die schattigen Bereiche. Denn auch dort lässt sich mit der richtigen Auswahl an Pflanzen ein grünes Paradies schaffen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Pflanzen sich für verschiedene Schattenarten eignen und wie du dunkle Ecken mit einigen Deko-Ideen aufhellen kannst.
Schattenarten und ihre Unterschiede
Bevor wir uns den passenden Pflanzen widmen, ist es wichtig, die verschiedenen Schattenarten zu verstehen. Wir unterscheiden zwischen absonnigem Standort, Halbschatten, lichtem Schatten und Vollschatten. Bei einem absonnigen Standort handelt es sich um einen Bereich, der zwar hell ist, aber keine direkte Sonneneinstrahlung erhält. Das kann zum Beispiel in Innenhöfen der Fall sein, wo die hellen Mauern das Sonnenlicht reflektieren. Halbschatten entsteht durch Mauern, hohe Bäume oder Hecken und bedeutet, dass die Pflanzen im Tagesverlauf für bis zu vier Stunden sonnig sind, ansonsten aber beschattet werden. Lichter Schatten entsteht, wenn sich Sonneneinstrahlung und kurze Schattenzeiten ständig abwechseln. Vollschatten hingegen bezeichnet Gartenbereiche, die den ganzen Tag über kaum Lichtstrahlen erhalten, zum Beispiel unter Nadelbäumen oder an der Nordseite von Mauern oder Gebäuden.
Pflanzen für den Halbschatten: Ein Hauch von Sonne im Schatten
Der Halbschatten bietet noch ausreichend Licht für viele Pflanzen, allerdings sollten sie auch zeitweise pralle Sonne und kurze Bodentrockenheit vertragen können. Zu den beliebten Pflanzen für den Halbschatten gehören Sterndolden, Herbst-Anemonen, Fingerhut und verschiedene Storchschnabel-Arten. Sterndolden (Astrantia) sind besonders hübsch anzusehen und erfreuen mit ihren sternförmigen Blüten in verschiedenen Farben. Herbst-Anemonen bringen mit ihren filigranen Blüten ebenfalls Farbe in den Halbschatten. Fingerhut (Digitalis) beeindruckt mit seinen hohen Blütenständen und ist ein echter Blickfang. Storchschnabel-Arten (Geranium) sind robuste und pflegeleichte Pflanzen, die im Halbschatten gut gedeihen.
Pflanzen für den Vollschatten: Elegante Schönheiten im Dunkeln
Im Vollschatten, also in Bereichen ohne direkte Sonneneinstrahlung, finden sich einige Stauden und Gehölze, die trotzdem prächtig gedeihen. Zu den beliebten Pflanzen für den Vollschatten zählen Rodgersien, Christ- und Lenzrosen, Funkien und Farne. Rodgersien beeindrucken mit ihren großen Blättern und den imposanten Blütenständen. Christ- und Lenzrosen gehören zu den Frühblühern und bringen bereits im Winter Farbe in den Garten. Funkien (Hosta) sind besonders beliebt für schattige Standorte und gibt es in vielen verschiedenen Sorten mit unterschiedlichen Blattfarben und -formen. Farne sind charakteristische Schattenpflanzen und verleihen schattigen Bereichen eine natürliche und urige Atmosphäre.
Pflanzen für lichte Schattenbereiche: Sanftes Licht zwischen den Bäumen
Manchmal ergeben sich in einem Garten auch lichte Schattenbereiche, in denen sich Sonneneinstrahlung und kürzere Schattenzeiten ständig abwechseln. Diese Bereiche sind oft durch Bäume, Hecken oder Pergolen geprägt, die mildes Streulicht hindurchlassen. Hier können viele der Pflanzen, die auch im Halbschatten gut gedeihen, eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Aruncus (Geißbart), Astilbe, Glockenblumen (Campanula), Hortensien und Kaukasus-Gamander. Diese Pflanzen sind an halbschattige Bedingungen gewöhnt und fühlen sich daher auch in lichtem Schatten wohl.
Pflanzen für schattige Lagen unter Bäumen: Herausforderung Wurzelkonkurrenz
Schattige Lagen unter Bäumen stellen eine besondere Herausforderung dar, da hier nicht nur wenig Licht vorhanden ist, sondern auch die Wurzelkonkurrenz ein Problem sein kann. Die größeren Bäume nehmen einen Großteil des Bodenvolumens ein und lassen nur wenig Platz für andere Pflanzen. Dennoch gibt es einige Stauden, die sich auch in solchen Lagen behaupten können. Dazu gehören Farnen, Funkien, Herbst-Anemonen, Elfenblumen, Maiglöckchen, Mandelwolfsmilch, Steinsame, Rauling und Balkan-Storchschnabel. Diese Pflanzen sind an schattige Standorte angepasst und kommen gut mit der Wurzelkonkurrenz zurecht.
Bodenverbesserung für Nadelgehölze: Ein schwieriger Standort
Besonders schwierig ist der Bereich unter Nadelgehölzen, da der Boden oft trocken, sauer und dunkel ist. Der Humus, der aus den Nadeln entsteht, bildet keine gute Grundlage für andere Pflanzen. Um die Artenvielfalt in diesen Bereichen zu erhöhen, empfiehlt es sich, organische Masse wie Kompost, abgelagerten Rinder- und Pferdemist oder Rindenmulch aufzutragen und in den Boden einzuarbeiten. Dadurch wird der Boden verbessert und es entstehen bessere Bedingungen für andere Pflanzen.
Bodendeckerstauden für schattige Bereiche: Teppiche aus Grün
Wenn größere Teile des Gartens im Schatten liegen, bietet es sich an, ganze Flächen mit Bodendeckerstauden zu bepflanzen. Dadurch wird nicht nur Unkrautwuchs reduziert, sondern es entsteht auch ein harmonisches Gesamtbild. Geeignete Bodendeckerstauden für schattige Bereiche sind zum Beispiel Waldmeister, Taubnessel, Balkan-Storchschnabel und Funkie. Waldmeister bildet dichte Teppiche aus grünen Blättern und kleinen weißen Blüten. Taubnesseln sind nicht nur anspruchslos, sondern haben auch hübsche Blüten in verschiedenen Farben. Balkan-Storchschnabel und Funkien sind ebenfalls robuste Pflanzen, die sich gut für schattige Bereiche eignen.
Wasserbedarf von Schattenpflanzen: Regelmäßiges Gießen notwendig
Auch wenn schattige Standorte nicht so schnell austrocknen wie sonnige Bereiche, benötigen auch Schattenpflanzen regelmäßig Wasser. Es ist wichtig, den Wasserbedarf der verschiedenen Pflanzen zu beachten und bei Bedarf zu gießen. Wenn eine Staude bereits ausgetrocknet ist, empfiehlt es sich, einen radikalen Rückschnitt vorzunehmen, um sie zu verjüngen. Nach dem Schnitt kann um den Wurzelstock herum humose Gartenerde verteilt werden, um die Pflanze zu stärken.
Anzahl benötigter Pflanzen pro Quadratmeter: Dichte Bepflanzung erwünscht
Wenn du möchtest, dass die bepflanzte Fläche möglichst schnell dicht bewachsen ist, solltest du bei der Auswahl der Pflanzen auch auf die benötigte Anzahl der Jungpflanzen achten. Manche Pflanzen breiten sich schneller aus als andere. Zum Beispiel benötigt man für einen Quadratmeter Rauling nur drei Pflanzen, während es beim Balkan-Storchschnabel etwa sieben Pflanzen sind. Eine dichte Bepflanzung sorgt dafür, dass die Fläche schnell grün wird und Unkraut wenig Chancen hat.
Dekorationsmöglichkeiten für schattige Ecken: Lichtblicke im Dunkeln
Dunkle Ecken im Garten müssen nicht trist und langweilig sein. Mit einigen Deko-Ideen kannst du diese Bereiche aufhellen und zu echten Hinguckern machen. Helle Sitzmöbel, Steine, Tonfiguren und bepflanzte Zinkwannen sind nur einige Beispiele für dekorative Elemente, die sich gut in schattigen Ecken machen. Mit diesen kleinen Lichtblicken entsteht eine gemütliche Atmosphäre und die dunklen Bereiche werden zu wahren Schmuckstücken des Gartens.
Schattige Ecken als Tummelplatz für Tiere: Natürliche Vielfalt im Schatten
Schattige Ecken im Garten bieten nicht nur uns Menschen eine angenehme Atmosphäre, sondern sind auch Tummelplätze für Tiere. Nistkästen für Vögel und Fledermäuse können dort platziert werden und bieten den Tieren einen sicheren Rückzugsort. Herumliegende Stämme, aufgeschichtetes Schnittgut und Laub sind ideal für Nützlinge wie Igel, die den Garten auf natürliche Weise beleben und bereichern. Schattige Ecken sind somit nicht nur optisch ansprechend, sondern fördern auch die natürliche Vielfalt im Garten.
Fazit: Grüner Zauber in dunklen Ecken
Auch in schattigen Bereichen lassen sich wunderschöne Gärten gestalten. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen für verschiedene Schattenarten kannst du auch in Halbschatten, lichtem Schatten oder Vollschatten grüne Oasen schaffen. Pflanzen wie Sterndolden, Herbst-Anemonen, Funkien und Rodgersien bringen Farbe und Leben in den Schatten. Unter Bäumen finden sich Farnen, Funkien, Herbst-Anemonen und Balkan-Storchschnabel, die sich trotz der Wurzelkonkurrenz behaupten können. Bodendeckerstauden wie Waldmeister, Taubnessel und Balkan-Storchschnabel sind perfekt geeignet, um größere Flächen im Schatten zu begrünen. Mit einigen dekorativen Elementen und dem Einsatz von Nistkästen für Tiere lassen sich schattige Ecken zu wahren Schmuckstücken des Gartens machen. Also los, lass uns den Schatten mit grünem Zauber erfüllen und dunkle Ecken erstrahlen!
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