Die Kiwi (Actinidia) ist eine köstliche Frucht, die mittlerweile auch hierzulande einen festen Platz im Garten erobert hat. Ursprünglich aus China stammend, wird die Kiwi heute weltweit angebaut und ist vor allem für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt. In Neuseeland ist sie sogar zum Nationalsymbol geworden. In diesem Artikel geben wir dir Tipps von der Pflanzung über die Pflege bis zur Ernte, damit auch du deine eigene Kiwi im Garten genießen kannst.
Herkunft und Bedeutung der Kiwi
Die Kiwi gehört zur Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae) und wurde ursprünglich in China kultiviert. Dort wurde sie wegen ihrer langen Triebe auch für die Papierproduktion genutzt. Ihren Namen „Chinesische Stachelbeere“ verdankt sie ihrer Herkunft. In den letzten 30 Jahren hat die Kiwi jedoch auch in Deutschland an Beliebtheit gewonnen und ist heute eine der beliebtesten exotischen Früchte. Der Name „Kiwi“ wurde zu Vermarktungszwecken gewählt und erinnert an das Wappentier von Neuseeland, den kleinen Vogel.
Es gibt verschiedene Arten von Kiwis, die am weitesten verbreiteten sind die großen behaarten Kiwis (Actinidia deliciosa), die glattschaligen Actinidia chinensis mit gelbem Fruchtfleisch und die Kiwibeeren (Actinidia arguta), auch Mini-Kiwis genannt. Während die Kiwibeeren frostresistenter sind, benötigen die großfrüchtigen Kiwis wärmere Standorte mit milden Wintern und regenreichen Sommern. In Weinbauregionen fühlen sie sich besonders wohl. Die Buntblättrige Strahlengriffel (Actinidia kolomikta) ist eine beliebte Zierpflanze.
Aussehen und Wuchs der Kiwi
Die Kiwi ist eine mehrjährige, lianenartig wachsende Pflanze. Sie bildet lange Schlingtriebe aus, die sich um ein Klettergerüst winden müssen. Ihre großen, radförmigen Blüten erscheinen von Juni bis Juli. Dabei sind männliche und weibliche Blüten getrennt, wobei nur die weiblichen Blüten später zu Früchten heranreifen. Die Früchte selbst sind walzenförmige Beeren mit einer braunen und dicht behaarten Haut. Im Inneren befindet sich grünes, sauer schmeckendes Fruchtfleisch, das besonders aromatisch ist, wenn die Früchte vollreif, aber nicht überreif sind.
Standort und Boden für den Kiwi-Anbau
Damit deine Kiwi optimal gedeiht, benötigt sie einen warmen und hellen Standort, der jedoch nicht direkt in der vollen Sonne liegen sollte. Insbesondere in kühleren Regionen ist ein windgeschützter Platz von Vorteil. Der ideale Boden für die Kiwi ist locker, nährstoffreich und humusreich mit einem leicht sauren pH-Wert. Kalkreiche Böden verträgt die Kiwi weniger gut. Wenn nötig, kann der Boden mit etwas Rhododendronerde verbessert werden. Zudem ist es ratsam, den Boden nach der Pflanzung mit einer Schicht Mulch abzudecken, um das Austrocknen zu verhindern und den Boden vor Hitze in Trockenperioden zu schützen.
Pflanzung der Kiwi
Es empfiehlt sich, Kiwipflanzen im Fachhandel zu kaufen, da aus Samen gezogene Pflanzen erst nach mehreren Jahren blühen. Die optimale Pflanzzeit für Kiwis ist von Mitte Mai bis August. Da Kiwis zweihäusig sind, sollten sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen gesetzt werden, um eine erfolgreiche Bestäubung zu gewährleisten. Der Pflanzabstand sollte etwa drei bis vier Meter betragen. Zur Vorbereitung des Bodens kann Laub- oder Rindenkompost eingearbeitet werden. Nach dem Einpflanzen sollten die Jungpflanzen gut gewässert werden. Ein stabiles Klettergerüst, wie eine Pergola oder ein Spalier, ist unerlässlich, damit die langen Schlingtriebe Halt finden.
Pflegetipps für die Kiwi
Um eine gute Fruchtbildung und den optimalen Geschmack der Kiwis zu gewährleisten, ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu gießen, insbesondere in heißen Sommern. Junge Pflanzen müssen nicht unbedingt gedüngt werden, ältere Pflanzen können jedoch im Frühjahr mit Hornmehl versorgt werden. In den ersten Jahren sollten die Triebbasis und der Wurzelbereich der Kiwis im Winter mit Tannenreisig abgedeckt werden. Kiwis im Topf benötigen eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Ein großer Pflanztopf mit einem Volumen von 15 bis 20 Litern ist empfehlenswert. Zudem sollten zu lange Triebe regelmäßig gekürzt werden.
Erziehung und Schnitt der Kiwi
Da die Kiwi lange Triebe bildet, ist ein stabiles Rankgerüst erforderlich. Ein Spaliergerüst mit waagerecht gespannten Drähten eignet sich gut. Alternativ können auch Lauben oder Pergolen verwendet werden. In den ersten Jahren sollte ein Haupttrieb senkrecht gezogen werden, von dem dann zwei kräftige Seitenarme horizontal nach links und rechts gezogen werden. Die fruchttragenden Äste werden über die Drähte gelegt. Durch den Schnitt im August werden einjährige Fruchttriebe um ein Drittel eingekürzt. Auch die Triebenden der Leittriebe können jährlich eingekürzt werden. Stärkere Schnittmaßnahmen sollten im Spätsommer durchgeführt werden, um starkes Bluten im Frühjahr zu vermeiden.
Befruchtung der Kiwi
Die meisten Kiwi-Sorten sind zweihäusig, das heißt, jede Pflanze trägt entweder männliche oder weibliche Blüten. Um eine erfolgreiche Bestäubung zu gewährleisten, sollten mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze in der Nähe stehen. Idealerweise kann eine männliche Pflanze bis zu sieben weibliche Pflanzen befruchten. Es gibt jedoch auch selbstbefruchtende Sorten, bei denen eine Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten trägt. Dennoch ist es ratsam, zusätzlich eine männliche Sorte in der Nähe zu pflanzen, da die Bestäubung in der Regel besser ist.
Ernte und Verwertung der Kiwi
Die Ernte der Kiwis erfolgt ab Ende September bis in den Oktober hinein. Um sicherzustellen, dass die Früchte vollständig ausreifen, können sie im Haus auf der Fensterbank nachreifen. Reife Kiwis halten sich leider nicht sehr lange. Sie können jedoch in einem luftfeuchten Raum bei einer Temperatur von 12 Grad Celsius gelagert werden. Kiwis können frisch verzehrt werden und sind auch für die Verwendung in Marmeladen, Gelees, Kuchen und Bowlen geeignet. Sie enthalten viel Vitamin C, Calcium, Eisen, Kalium und weitere Mineralstoffe.
Krankheiten und Schädlinge bei Kiwis
Kiwipflanzen sind im Allgemeinen sehr robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können jedoch Blattläuse oder Schildläuse auftreten. Pilzkrankheiten sind selten, können jedoch bei ungünstigen Bedingungen auftreten. Durch eine gute Pflege und regelmäßige Kontrolle können diese Probleme vermieden oder frühzeitig behandelt werden.
Fazit
Die Kiwi ist eine exotische Frucht, die auch in deutschen Gärten angebaut werden kann. Mit den richtigen Standortbedingungen und der richtigen Pflege kannst du deine eigenen Kiwis ernten und genießen. Von der Pflanzung über die Pflege bis zur Ernte gibt es einiges zu beachten, aber die Mühe lohnt sich. Also, worauf wartest du? Hol dir deine Kiwipflanzen und starte dein eigenes kleines Kiwi-Abenteuer im Garten!