Hortensien gehören zu den absoluten Lieblingen der Gärtner. Mit ihren imposanten Schaublüten und ihrem ansprechenden Aussehen werten sie jeden Garten auf. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir alles Wichtige über Hortensien erzählen – von ihrer Herkunft und Beschreibung über den optimalen Standort und die richtige Pflege bis hin zur Vermehrung und häufigen Krankheiten und Schädlingen. Außerdem gebe ich dir einige Tipps und Tricks, wie du Hortensien richtig pflanzt und welche besonderen Sorten es gibt.
Herkunft und Bedeutung von Hortensien
Hortensien, wissenschaftlich bekannt als Hydrangea, sind aufrecht wachsende, überwiegend sommergrüne Blütensträucher oder Kletterpflanzen und gehören zur Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae). Ursprünglich stammen sie aus Ostasien, Nordamerika und Chile und wachsen vor allem in feuchten Laubwäldern auf kalkarmen, humusreichen Böden. Der botanische Name der Gattung stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Wasserkanne“, was auf den hohen Wasserbedarf vieler Hortensienarten hinweist. Ihr deutscher Name basiert auf dem lateinischen Wort „hortus“ für „Garten“, was ihren Stellenwert in der Gartenkultur verdeutlicht.
Aussehen und Wuchs von Hortensien
Hortensien wachsen strauchartig und bilden breite, aufrechte Kronen. Die meisten Arten und Sorten bleiben eher klein und werden selten höher als zwei Meter. Eine Ausnahme stellt die Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) dar, die mithilfe ihrer Haftwurzeln meterhohe Fassaden erklimmen kann. Die Blätter der meisten Hortensien sind gegenständig und breit eiförmig bis elliptisch. Einige Arten besitzen einen scharf gesägten Rand. Die Blütenrispen der Wildarten haben weiße, rosafarbene, rote oder blaue, sterile Schaublüten im Randbereich und grünliche, unauffällige fruchtbare Blüten im Zentrum. Bei den meisten Garten-Hybriden sind auch die fruchtbaren Blüten in Schaublüten umgewandelt. Hortensien blühen meist ab Anfang Juli, aber es gibt auch vorgetriebene Pflanzen, die schon zum Muttertag blühen. Die Blütezeit erstreckt sich bis in den September, aber auch danach sind die Blütenstände noch dekorativ.
Der optimale Standort und Boden für Hortensien
Hortensien bevorzugen in der Regel einen halbschattigen Standort, einige Arten können jedoch auch in die volle Sonne gepflanzt werden. Wichtig ist, dass der Boden locker, humusreich, feucht und leicht sauer ist. Ein pH-Wert zwischen 5 und 6 ist ideal für Hortensien. Achte darauf, dass der Boden nicht zu stark verdichtet ist und dass Wasser gut abfließen kann, um Staunässe zu vermeiden.
Bei der Pflanzung von Hortensien ist es wichtig, dass die Wurzeln ausreichend Platz haben, um sich auszubreiten. Entferne daher beim Austopfen eventuell spiralig gewachsene Wurzeln, die das Anwachsen der Pflanze behindern könnten. Setze die Hortensie so in das Pflanzloch ein, dass der obere Teil des Wurzelballens und der Boden auf einer Höhe liegen. Fülle die Lücken mit Erde und drücke das Substrat gut fest. Gieße die frisch gepflanzte Hortensie anschließend gründlich an, besonders in den ersten Tagen nach der Pflanzung.
Die richtige Pflege von Hortensien
Eine ausreichende Wasserzufuhr ist das A und O, damit Hortensien gut gedeihen. Gieße sie regelmäßig und achte darauf, dass sie an heißen Sommertagen genügend Wasser erhalten. Hortensien sind Starkzehrer und benötigen daher ausreichend Nährstoffe. Dünge sie regelmäßig mit speziellem Hortensien- oder Rhododendrondünger. Alternativ kannst du auch organische Dünger wie Rinderdung-Pellets verwenden. Achte darauf, Hortensien nur bis Ende Juli zu düngen, damit die neuen Triebe bis zum Herbst ausreifen können.
Ein interessantes Phänomen bei Hortensien ist die Veränderung der Blütenfarbe je nach Bodenreaktion. Bei einigen Sorten der Bauern- und Tellerhortensien können die Blüten je nach pH-Wert des Bodens rosa oder blau blühen. Für eine kräftig blaue Blütenfarbe sollte der pH-Wert des Bodens in der Regel bei 5 liegen. Um die Blaufärbung zu unterstützen, kannst du die Hortensien während der Blütenentwicklung wöchentlich mit Regenwasser gießen, dem du zuvor drei Gramm Aluminium-Sulfat (Alaun) pro Liter Wasser hinzugefügt hast. Im Gartenfachhandel sind auch Kombinationspräparate erhältlich, die neben Alaun auch Dünger enthalten.
Schneiden von Hortensien
Das Schneiden von Hortensien richtet sich nach dem Wuchsverhalten der Pflanzen. Bei Bauern- und Tellerhortensien, die ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr anlegen, schneidet man im zeitigen Frühjahr nur erfrorene Triebe und alte Blütenstände ab. Bei Rispen- und Schneeballhortensien, die ihre Knospen erst im Laufe des Frühlings an den neuen Austrieben bilden, kann man alle Blütentriebe aus dem Vorjahr bis auf zwei Augen stutzen. Der starke Rückschnitt regt die verblühten Hortensien zur kräftigen Austrieb und Bildung neuer Blüten an.
Überwinterung von Hortensien
Die meisten Bauern- und Tellerhortensien sind zwar winterhart, frieren jedoch in kalten Wintern mehr oder weniger stark zurück. Um die sichere Überwinterung zu gewährleisten, kannst du die Pflanzen mit etwas Tannenreisig oder einem Wintervlies abdecken. Bei Topf-Hortensien solltest du die Pflanzbehälter im Herbst mit Kokosmatten oder in einer Holzkiste mit Rindenmulch vor dem Durchfrieren schützen und die Krone in Vlies einhüllen. Ein windgeschützter, schattiger Platz auf der Terrasse, idealerweise in der Nähe einer Hausmauer, ist für die Überwinterung von Topf-Hortensien am besten geeignet.
Verwendung von Hortensien im Garten
Hortensien eignen sich hervorragend für halbschattige Gruppenpflanzungen unter größeren Gehölzen im Bauerngarten oder Landhausgarten. Sie bilden einen ruhigen Gegenpol zu den lichthungrigen Rosen und ergänzen sich gut mit Schattenstauden wie Funkien (Hosta), Sterndolden (Astrantia) oder Astilben. Auch mit Schattengräsern können Hortensien kombiniert werden. Sie sind auch beliebt als Kübelpflanzen für Terrassen und Balkone, sollten jedoch aufgrund ihres hohen Wasserbedarfs an einen halbschattigen Platz gestellt und täglich reichlich gegossen werden.
Vermehrung von Hortensien
Hortensien können im Frühsommer leicht durch Stecklinge vermehrt werden. Arten, die am neuen Holz blühen, eignen sich auch gut für die Steckholzvermehrung im Spätwinter. Stecklinge bilden in der Regel schon nach zwei bis drei Wochen erste Wurzeln.
Häufige Krankheiten und Schädlinge bei Hortensien
Obwohl Hortensien robust sind, können auch sie von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Die häufigsten Pilzkrankheiten sind Echter Mehltau, Grauschimmel und Blattfleckenkrankheiten. Virus-Krankheiten treten seltener auf. Topfpflanzen sind anfällig für Schildläuse, Freilandpflanzen können gelegentlich von Blattläusen und Dickmaulrüsslern befallen werden. Schnecken können bei jungen Pflanzen an halbschattigen, feuchten Standorten ebenfalls ein Problem darstellen.
Besondere Hortensienarten und -sorten
Wenn du eine Hortensie kaufen möchtest, hast du eine große Auswahl an Arten und Sorten. Die Gartenformen der Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla) sind besonders beliebt. Es gibt zahllose Hybridsorten, die durch Einkreuzung verschiedener Arten entstanden sind. Die Sortengruppe ‚Endless Summer‘ sind remontierende Bauern-Hortensien, die im Laufe der Saison neue Blütentriebe bilden können. Rispenhortensien und Schneeballhortensien blühen ausschließlich am neuen Holz.
Tipps und Tricks rund um Hortensien
- Du kannst getrocknete Hortensienblüten durch Einlegen in eine Mischung aus Glycerin und Wasser haltbar machen. Die Blüten behalten so ihre intensive Farbe und werden nicht brüchig.
- Für längere Blütezeiten kannst du remontierende Hortensien wie ‚Endless Summer‘ wählen.
- Wenn du blaue Hortensienblüten möchtest, solltest du den pH-Wert des Bodens auf ca. 5 senken und die Pflanzen mit einer wöchentlichen Gabe von Regenwasser und Aluminium-Sulfat unterstützen.
Ich hoffe, dieser umfangreiche Blogbeitrag hat dir alle wichtigen Informationen rund um Hortensien vermittelt. Mit den richtigen Pflege- und Standorttipps kannst du deine Hortensien lange Zeit gesund und blühfreudig halten. Viel Freude beim Pflanzen und Pflegen deiner Hortensien!