Kartoffeln ernten: Tipps für den richtigen Zeitpunkt und die Lagerung


Wenn es um die Kartoffelernte geht, stellt sich oft die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Die gute Nachricht ist, dass das Zeitfenster für die Kartoffelernte relativ groß ist, da es verschiedene Sorten gibt, die zu unterschiedlichen Zeiten reif sind. Der Erntezeitpunkt hängt auch von Faktoren wie dem Zeitpunkt des Legens der Kartoffeln und der persönlichen Vorliebe des Gärtners ab.

Wann erntet man Kartoffeln?

Das Erntezeitfenster für Kartoffeln erstreckt sich über mehrere Monate, von der Frühkartoffel bis zur späten Kartoffelsorte. Frühkartoffeln können ab Mitte Juni geerntet werden, mittelfrühe Kartoffeln bis Mitte August und eher späte Kartoffelsorten können noch bis in den späten Oktober hinein geerntet werden.

Der Einfluss von Sorte und Pflanzzeitpunkt

Der Zeitpunkt der Kartoffelernte hängt auch von der gewählten Sorte und dem Zeitpunkt des Legens ab. Jede Kartoffelsorte hat ihre eigenen Reifezeiten. Frühe Sorten wie die „Sieglinde“ haben eine Vegetationszeit von etwa 110 bis 120 Tagen und sind daher etwa ab Juli reif. Späte Sorten wie „Donella“ benötigen hingegen etwa 140 bis 160 Tage bis zur Reife und werden im September oder Oktober geerntet.

Es ist wichtig, den Zeitpunkt des Legens der Kartoffeln zu berücksichtigen, um den Erntezeitpunkt zu bestimmen. Wenn das Laub der Kartoffel abzusterben beginnt, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Knollen ausgewachsen und die Schale ausreichend gereift sind. Man kann Kartoffeln jedoch auch schon früher ernten, wenn man kleinere, dünnschalige Knollen bevorzugt, die nicht geschält werden müssen.

Kartoffeln ernten: Vorgehen

Bevor du mit der eigentlichen Ernte beginnst, solltest du das oberirdische Kraut der Kartoffelpflanzen entfernen. Dies erleichtert die Ernte erheblich. Wenn du deine Kartoffeln in Dämme gelegt hast, ist die Ernte in der Regel relativ einfach. Bei flachen Beeten solltest du beim Ausheben der Kartoffeln etwas vorsichtiger sein, da der Boden oft verdichtet ist und mehr Kraftaufwand erfordert.

Um die Kartoffeln sanft aus der Erde zu heben und mechanische Verletzungen zu minimieren, kannst du eine Grabegabel oder eine Kartoffelhacke verwenden. Es gibt auch spezielle Kartoffelgabeln mit abgerundeten Spitzen, um die Knollen zu schonen.

Es ist vorteilhaft, wenn der Boden relativ trocken ist, da sonst unnötig viel Erde an den Kartoffeln kleben bleibt und die Knollen vor dem Einlagern gewaschen werden müssen. Die Feuchtigkeit kann das Auskeimen von Sporen schädlicher Pilze fördern und zu einem vorzeitigen Verderb der Kartoffeln führen.

Druckstellen an den Kartoffeln sind in der Regel kein Problem, da die stärkehaltigen Knollen recht robust sind und auch mehrlagig in Kisten gelagert werden können. Es ist jedoch wichtig, jede Kartoffel aus dem Boden zu holen, auch die kleineren, um ungewolltes Wachstum und neue Pflanzen im nächsten Jahr zu vermeiden.

Kartoffeln im Topf ernten

Wenn du Kartoffeln im Topf angebaut hast, gestaltet sich die Ernte etwas einfacher. Du musst einfach den inneren, präparierten Topf aus dem äußeren nehmen. Mit etwas Feingefühl kannst du die außen gelegenen Knollen vorsichtig durch die Fenster im Topf entnehmen. Du kannst dann die überschüssige Erde nach und nach entfernen, um alle Kartoffeln zu ernten, oder den inneren Topf zurück in den äußeren setzen und auf einen späteren Erntezeitpunkt warten. Beim Anbau von Kartoffeln im Blumentopf oder Pflanzsack ist die schonendste Art, die Kartoffeln zu ernten, sie mit den Händen vorsichtig auszugraben.

Kartoffeln lagern und richtig aufbewahren

Kartoffeln gehören zu den Gemüsesorten, die sich gut im unverarbeiteten Zustand lagern lassen. Um sicherzustellen, dass deine Kartoffeln lange frisch und haltbar bleiben, ist es wichtig, die richtigen Lagerbedingungen zu schaffen.

Der ideale Lagerplatz für Kartoffeln ist kühl, trocken und dunkel. Eine Temperatur von etwa fünf Grad Celsius ist optimal. Ein natürlicher Erdkeller eignet sich hervorragend für die Lagerung von Kartoffeln. Es ist jedoch wichtig, die Kartoffeln vor dem Einlagern nicht zu waschen. Bei Temperaturen unter drei Grad Celsius verwandelt sich ein Teil der Stärke in Zucker, was den Geschmack der Kartoffeln beeinflusst. Zu hohe Temperaturen hingegen fördern die Keimung der Kartoffeln.

Die Luftfeuchtigkeit ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Lagerung von Kartoffeln. Bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 90% bleiben die Kartoffeln frisch und werden nicht runzelig. Es ist ratsam, beschädigte Kartoffeln sofort zu verzehren, da sie nicht zur Lagerung geeignet sind. Vor dem Einlagern kannst du den Boden mit einem Bio-Bodenaktivator aufbessern, um die Bodenfruchtbarkeit zu fördern und eine reiche Ernte im nächsten Jahr zu gewährleisten.

Fazit

Die Kartoffelernte ist ein spannender und lohnender Prozess. Der richtige Zeitpunkt für die Ernte hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Kartoffelsorte, dem Zeitpunkt des Legens und den persönlichen Vorlieben des Gärtners. Durch das richtige Vorgehen bei der Kartoffelernte und die richtige Lagerung der Kartoffeln kannst du sicherstellen, dass du lange Freude an deiner selbst angebauten Ernte hast. Also, worauf wartest du? Leg los und ernte deine eigenen Kartoffeln!