Das vielseitige Johanniskraut: Anbau, Pflege und Heilanwendung


Das Johanniskraut (Hypericum) ist eine beeindruckende und vielseitige Pflanze, die sowohl im Garten als auch in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle spielt. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir alles Wissenswerte über das Johanniskraut vorstellen, vom Anbau und der Pflege bis hin zur Verwendung als Heilpflanze.

Herkunft und Eigenschaften des Johanniskrauts

Das Johanniskraut gehört zur Gattung Hypericum, die weltweit 500 bis 700 Arten umfasst. Eine der bekanntesten Arten ist das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum), das in unseren Breiten heimisch ist. Der Name „Johanniskraut“ leitet sich vom heiligen Johannes dem Täufer ab, dessen Blut angeblich in die Blüten des Krauts geflossen sein soll. Die Pflanze wird 60 bis 80 cm hoch und bildet mehrere verzweigte Stängel. Die ovalen bis lanzettartigen Blätter besitzen oft viele transparente oder dunkle Punkte, die Öldrüsen darstellen. Die goldgelben Blüten des Johanniskrauts sind ein beliebter Anziehungspunkt für Bienen und andere bestäubende Insekten. Nach der Bestäubung bilden sich entweder grünlich braune, unauffällige Kapselfrüchte oder auffällig gefärbte Beeren.

Standort und Anbau des Johanniskrauts

Das Johanniskraut ist eine pflegeleichte Pflanze, die verschiedene Standortbedingungen toleriert. Idealerweise sollte der Standort sonnig bis halbschattig sein und der Boden humos und durchlässig. Je nach Art bevorzugt das Johanniskraut sauren oder kalkhaltigen Boden und kann sowohl in feuchten als auch in trockenen Bedingungen gedeihen. Im Herbst können die Samen entweder im Freien ausgesät oder im Kühlschrank kalt behandelt und anschließend ausgesät werden. Die Pflanzen sollten im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr gepflanzt werden. Bei der Pflanzung sollte darauf geachtet werden, dass der Pflanzabstand zwischen den Johanniskraut-Pflanzen je nach Verwendungszweck variiert.

Pflege des Johanniskrauts

Das Johanniskraut ist eine robuste Pflanze, die nur wenig Pflege benötigt. In trockenen Sommern sollte die Pflanze jedoch hin und wieder gegossen werden. Düngen ist nicht notwendig, da eine hohe Stickstoffzufuhr den Gehalt an positiven Inhaltsstoffen verringern kann. Im Frühjahr sollte das Johanniskraut zurückgeschnitten werden, um abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen und das Wachstum anzuregen. Im Topf kann das Johanniskraut auch als Kübelpflanze gehalten werden, wobei auf einen guten Wasserablauf und einen isolierenden Winterschutz geachtet werden sollte.

Vermehrung und Winterhärte des Johanniskrauts

Das Johanniskraut kann sowohl über Samen als auch über Stecklinge vermehrt werden. Im Herbst können die Samen selbst gewonnen werden, indem man die Kapsel- oder Beerenfrüchte sammelt und trocknen lässt. Die Samen sind trocken, kühl und dunkel mehrere Jahre lang haltbar. Stecklinge können von den jungen, unverholzten Triebspitzen geschnitten und in nährstoffarme Anzuchterde gesteckt werden. Das Johanniskraut ist winterhart und benötigt in unseren Breiten keinen zusätzlichen Schutz. Im Frühjahr sollten jedoch abgestorbene Pflanzenteile entfernt werden, um das Wachstum zu fördern.

Das Johanniskraut als Heilpflanze

Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist vor allem als Heilpflanze bekannt und wird seit der Antike für verschiedene Anwendungen verwendet. Es enthält Wirkstoffe wie Hypericin, Flavonoide und Gerbstoffe, die eine stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung haben. Johanniskraut wird bei depressiven Verstimmungen, Angstzuständen und Schlafstörungen eingesetzt. Es kann als Tee, Tinktur oder Öl verwendet werden. Bei der Anwendung ist jedoch Vorsicht geboten, da Johanniskraut zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten führen kann und die Haut lichtempfindlich macht. Es wird empfohlen, vor der Anwendung von Johanniskraut einen Arzt zu konsultieren.

Sorten und Variationen des Johanniskrauts

Es gibt verschiedene Sorten und Variationen des Johanniskrauts, die sich in Größe, Wuchsform und Blütenfarbe unterscheiden. Einige beliebte Sorten für den Garten sind das Polster-Johanniskraut (Hypericum polyphyllum), das Großblütige Johanniskraut (Hypericum x patulum) und das Gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum). Diese Sorten eignen sich sowohl für die Bepflanzung von Blumenbeeten und Rabatten als auch für die Bodendeckung und als einzelne Sträucher.

Fazit

Das Johanniskraut ist eine beeindruckende Pflanze, die sowohl im Garten als auch in der Naturheilkunde vielseitig eingesetzt werden kann. Mit seinen schönen Blüten und seiner heilenden Wirkung bereichert das Johanniskraut jeden Garten. Es ist einfach anzubauen und benötigt nur wenig Pflege. Wenn du Interesse an natürlichen Heilmitteln hast oder deinen Garten mit einer ansprechenden Pflanze bereichern möchtest, solltest du das Johanniskraut unbedingt ausprobieren.