Tipps zur Pflanzung und Pflege von Erdbeeren im eigenen Garten


Erdbeeren sind nicht nur lecker, sondern auch eine wahre Freude im eigenen Garten anzubauen. Die süßen Früchte, die zur Familie der Rosengewächse gehören, sind mehrjährige Pflanzen und gehören zu den Stauden. In diesem Blogbeitrag werde ich dir Tipps zur Pflanzung und Pflege von Erdbeeren geben, damit auch du in den Genuss von frischen Erdbeeren aus dem eigenen Garten kommen kannst.

Herkunft und Verbreitung von Erdbeeren

Erdbeeren haben ihren Ursprung in Amerika und wurden Mitte des 18. Jahrhunderts nach Europa gebracht. Die nordamerikanische Scharlach-Erdbeere und die chilenische Erdbeere wurden dabei zu einer Hybride gekreuzt, aus der die heutige Garten-Erdbeere entstand. Diese Kreuzung wird als Ananas-Erdbeere bezeichnet und gilt als Urform der meisten Erdbeersorten, die heute angebaut werden. In Deutschland werden etwa 100 verschiedene Erdbeersorten kultiviert.

Aussehen und Wuchs von Erdbeeren

Erdbeeren sind mehrjährige Pflanzen, die krautige ausläuferbildende Sprosse entwickeln. Sie bilden eine Rosette aus 3- bis 5-zähligen Blättern mit gesägtem Blattrand. Im Frühling erscheinen dann Trugdolden mit weißen Blüten, aus denen später die roten Früchte entstehen. Dabei handelt es sich um Sammelscheinfrüchte, da die eigentlichen Samen als kleine gelbe Nüsschen an der Außenseite der Frucht sichtbar sind.

Standort und Boden für Erdbeeren

Damit Erdbeeren optimal gedeihen, benötigen sie einen sonnigen Standort. Je mehr Sonne die Pflanzen bekommen, desto süßer werden auch die Früchte. Ein leichter Windschutz ist ebenfalls von Vorteil, um das Laub nach Regenfällen schnell trocknen zu lassen und Blattkrankheiten vorzubeugen. Der Boden sollte locker, tiefgründig und humusreich sein und idealerweise einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 aufweisen. Verdichtete Böden sollten vor dem Bepflanzen aufgelockert werden, um Wurzelkrankheiten zu vermeiden. Eine gute Bodenvorbereitung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Ernte.

Pflanzung und Pflege von Erdbeeren

Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Erdbeeren ist ab Mitte Juli bis August. Dabei sollten die Pflanzen so tief eingesetzt werden, dass das Herz der Pflanzen über der Erdoberfläche bleibt. Ein Pflanzabstand von etwa 25 bis 30 cm und ein Reihenabstand von 60 cm sind empfehlenswert. Nach der Pflanzung ist eine regelmäßige Bewässerung wichtig, besonders während der Phase des Anwachsens und bei trockener Witterung. Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden, entweder durch vorsichtiges Hacken oder durch Mulchen mit angetrocknetem Rasenschnitt. Mulchen hat den Vorteil, dass es Unkrautwachstum unterdrückt und den Boden vor Austrocknung schützt.

Pflegetipps für Erdbeeren

Damit deine Erdbeeren gesund und ertragreich wachsen, solltest du auf eine regelmäßige Pflege achten. Während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen ausreichend Wasser, insbesondere bei trockener Witterung. Neben der Bewässerung ist es wichtig, das Beet regelmäßig von Unkraut zu befreien, um die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu minimieren. Das Unkraut kann im Pflanzjahr durch vorsichtiges Hacken entfernt werden, danach sollte auf eine mechanische Bodenbearbeitung verzichtet und das Beet stattdessen mit angetrocknetem Rasenschnitt oder Stroh gemulcht werden. Dies verhindert nicht nur das Unkrautwachstum, sondern schützt auch die Erdbeeren vor Nässe und Grauschimmel-Befall.

Nach der Ernte sollten das Stroh entfernt, die Blätter abgeschnitten und alle Kindel, die nicht für die Vermehrung benötigt werden, entfernt werden. Das alte Laub ist oft mit Pilzkrankheiten infiziert und sollte daher sorgfältig aus dem Beet entfernt werden. Anschließend kann der Boden mit einem Sauzahn gelockert und um jede Pflanze herum organischer Beerendünger ausgebracht werden. Die abgeschnittenen Pflanzen können dabei gleich mit in den Boden eingearbeitet werden. Erdbeeren sollten grundsätzlich erst nach der Ernte gedüngt werden, da ab diesem Zeitpunkt die neuen Blütenknospen für die kommende Erdbeersaison angelegt werden.

Ernte und Verwertung von Erdbeeren

Einmaltragende Erdbeeren sind in der Regel im Juni erntereif und können mehrmals wöchentlich geerntet werden. Bei mehrmalstragenden Sorten erfolgt die erste Ernte meist im Juni/Juli, gefolgt von einer zweiten Ernte im Spätsommer/Herbst. Die Früchte sollten zur Fruchtreife geerntet werden, indem sie sich rot gefärbt haben und süß schmecken. Überreife Erdbeeren sind weich und anfällig für Fäulnis. Daher sollten sie rechtzeitig geerntet und verzehrt oder weiterverarbeitet werden. Erdbeeren können eingefroren, eingeweckt oder zu Marmelade, Kuchen und anderen Leckereien verarbeitet werden. Frische Erdbeeren schmecken am besten, daher empfiehlt es sich, sie möglichst schnell nach der Ernte zu genießen.

Empfehlenswerte Erdbeersorten

Es gibt eine Vielzahl von Erdbeersorten, die sich in Geschmack, Größe und Erntezeit unterscheiden. Beliebte Sorten für den Anbau im Garten sind beispielsweise ‚Polka‘, ‚Senga Sengana‘, ‚Ostara‘, ‚Jubilae‘ und ‚Elvira‘. Mehrmalstragende Sorten wie ‚Thuriga‘, ‚Salsa‘ und ‚Symphony‘ erlauben eine zweite Ernte im Spätsommer/Herbst. Monatserdbeeren, die von der Walderdbeere abstammen, sind sehr robust und bringen von Juni bis Oktober kleine, aber wohlschmeckende Früchte hervor. Bekannte Sorten sind ‚Rügen‘, ‚Waldmeister‘ und ‚Mara des Bois‘. Spezielle Züchtungen wie Himbeer-Erdbeeren und Ananas-Erdbeeren bieten besondere Geschmackserlebnisse. Beliebte Sorten sind ‚Framberry‘, ‚White Dream‘ und ‚Anabella‘.

Vermehrung von Erdbeeren

Die Vermehrung von Erdbeeren kann durch Ausläufer oder Samen erfolgen. Ausläufer sind die natürliche Vermehrungsweise von Erdbeeren. Die Ausläufer werden von der Mutterpflanze abgetrennt und an einer neuen Stelle eingepflanzt. Dadurch entstehen neue Pflanzen, die sich im nächsten Jahr vermehren können. Samen können auch zur Vermehrung von Erdbeeren verwendet werden. Die Samen werden aus den reifen Früchten gewonnen und anschließend ausgesät. Die Vermehrung von Erdbeeren erfordert Geduld, da es einige Zeit dauern kann, bis die Pflanzen ausgewachsen sind und Früchte tragen.

Krankheiten und Schädlinge bei Erdbeeren

Erdbeeren sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Zu den häufigsten Pilzkrankheiten gehören Grauschimmel, Rotfleckenkrankheit und Schwarzfleckenkrankheit. Um diesen Krankheiten vorzubeugen, ist es wichtig, einen regelmäßigen Standortwechsel und eine gute Pflegepraxis zu beachten. Schädlinge wie Erdbeermilben und Erdbeerblütenstecher können die Pflanzen ebenfalls beeinträchtigen. Durch regelmäßige Kontrolle und rechtzeitige Maßnahmen lassen sich jedoch Schäden minimieren.

Fazit

Erdbeeren sind eine süße und leckere Versuchung aus dem eigenen Garten. Mit den richtigen Tipps zur Pflanzung und Pflege können auch Anfänger erfolgreich Erdbeeren anbauen und eine reiche Ernte genießen. Die Vielfalt an Sorten bietet für jeden Geschmack etwas Passendes. Ob frisch gepflückt, verarbeitet zu Marmelade oder als Zutat in Desserts – Erdbeeren sind vielseitig verwendbar und eine Bereicherung für jede Küche. Also nichts wie ran an die Erdbeeren und den eigenen Garten in ein kleines Erdbeerparadies verwandeln!