Bäume sind das Herzstück eines jeden Gartens. Sie verleihen ihm Struktur, Schönheit und bieten Schutz vor Sonne und Wind. Doch das Unterpflanzen von Bäumen kann eine echte Herausforderung sein. Denn unter Gehölzen müssen Pflanzen mit Trockenheit, Schatten und der Konkurrenz großer Wurzeln zurechtkommen. Nicht alle Bodendecker und Stauden sind für diese extremen Bedingungen gemacht. Aber keine Sorge, es gibt gute Lösungen für diese Herausforderung. In diesem Artikel erfährst du, worauf du bei der Auswahl der Pflanzen achten musst, welche Arten sich besonders gut eignen und wie du optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Unterbepflanzung schaffen kannst.
Warum sind bodendeckende Pflanzen unter Bäumen wichtig?
Das Unterpflanzen von Bäumen hat viele Vorteile. Zum einen füllt es den Gartenraum aus und sorgt für eine harmonische Gestaltung. Zum anderen bieten Bodendecker und Stauden einen Schutz vor Erosion und Unkrautwuchs. Sie verbessern die Bodenqualität, speichern Wasser und bieten kleinen Tieren einen Lebensraum. Zudem können sie auch das Mikroklima positiv beeinflussen, indem sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen und kühlenden Schatten spenden.
Herausforderungen bei der Auswahl von Bodendeckern für Bäume
Das Unterpflanzen von Bäumen ist keine leichte Aufgabe. Vor allem unter flachwurzelnden Sträuchern und Bäumen haben es zarte Pflanzen schwer. Die dichte Baumkrone lässt kaum Licht durch und sorgt für trockenen Boden. Zudem konkurrieren die Pflanzen ständig um Wasser, Nährstoffe und Platz mit den Wurzeln des Baumes. Daher ist es wichtig, Bodendecker und Stauden auszuwählen, die an diese schwierigen Bedingungen angepasst sind.
Geeignete Bodendecker für schattige Standorte
Waldstauden: Perfekt für die schwierigen Bedingungen unter Bäumen
Unter Bäumen und Sträuchern gedeihen Waldstauden besonders gut. Sie sind von Natur aus an die Bedingungen im Schatten und unter Bäumen angepasst. Im Frühjahr, wenn die Laubbäume noch kahl sind, nutzen sie die Gunst der Stunde und blühen in verschiedenen Farben auf. Zu den beliebten Waldstauden gehören das Buschwindröschen, das Gelbe Buschwindröschen und das Leberblümchen. Diese zarten Pflanzen kommen gut mit Trockenheit zurecht und wachsen auch unter Nadelgehölzen.
Trockenheitsverträgliche Stauden für schattige Standorte
Auch an den schattigsten Stellen unter den Bäumen gibt es robuste Stauden, die mit Trockenheit zurechtkommen. Der Balkan-Storchschnabel, der Braune Storchschnabel, die Elfenblume, die Golderdbeere und die Wald-Aster sind nur einige Beispiele. Diese Pflanzen sind trockenheitsverträglich und anspruchslos, was sie ideal für den Schatten unter den Bäumen macht. Als Bodendecker eignen sich das Kleine Immergrün und der altbewährte Efeu besonders gut. Sie bilden schnell dichte Teppiche und sind absolut pflegeleicht.
Bodendecker für feuchtere Standorte
An den Rändern der Wurzelscheibe, wo es etwas feuchter ist, können Arten gepflanzt werden, die etwas mehr Wasser mögen. Funkien, Bergenien, Nelkenwurze, Prachtspieren, Purpurglöckchen und Sterndolden fühlen sich in diesen Bedingungen wohl. Sie bieten eine schöne Blütenpracht und ergänzen die Unterbepflanzung unter den Bäumen.
Schattengräser und kleinere Gehölze als Unterpflanzung
Um die großen Gehölzstämme elegant zu umspielen, eignen sich Schattengräser wie das Japan-Goldbandgras oder die Wald-Schmiele besonders gut. Sie verleihen der Unterbepflanzung eine gewisse Leichtigkeit und setzen optische Akzente. Der grasartige Schlangenbart bietet ebenfalls eine interessante Alternative und begeistert mit Sortenvielfalt sowie hübschen Blüten. Unter Baumriesen können auch kleinere Gehölze wie Mahonie und Buchsbaum gepflanzt werden, um zusätzliche Abwechslung zu schaffen. Diese Pflanzen kommen gut mit dem Wurzeldruck zurecht und passen gut in das Gesamtbild unter den Bäumen.
Bodenvorbereitung und Pflanzung für eine erfolgreiche Unterbepflanzung
Damit eine Baumscheibe dauerhaft grünt und blüht, spielt die Bodenvorbereitung eine große Rolle. Zunächst sollte eine Schicht Komposterde von etwa drei Zentimetern aufgetragen werden. Diese sorgt für eine gute Nährstoffversorgung und verbessert die Bodenstruktur. Anschließend können die Pflanzen eingepflanzt werden. Nachdem die Pflanzen gesetzt sind, sollte die Fläche gründlich gewässert werden, um eine gute Wasserversorgung sicherzustellen. Abschließend kann eine Mulchschicht aufgetragen werden, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Als Mulchmaterial eignet sich gehäckseltes Schnittgut von Sträuchern und Hecken, Rindenmulch oder Laub.
Herausforderung bei dicht durchwurzeltem Boden
Das Unterpflanzen von Bäumen, deren Wurzeln den Boden bereits dicht durchwurzelt haben, ist eine besondere Herausforderung. In solchen Fällen kann der Boden nicht einfach mit dem Spaten umgegraben werden, ohne die Wurzeln zu verletzen. Eine mögliche Lösung ist das vorsichtige Auflockern des Bodens mit einer Grabegabel. Dabei sollten die weniger durchwurzelten Stellen markiert werden, um die Pflanzen dort einzusetzen.
Um ein gutes Anwachsen der Pflanzen zu gewährleisten, ist es wichtig, in den nächsten Wochen eine gleichmäßige Bodenfeuchte zu halten und bei Bedarf zusätzlich zu gießen. Das Herbstlaub darf liegen bleiben, da es als natürlicher Winterschutz dient und die Pflanzen optimal versorgt. Lediglich Eichen- und Walnusslaub sollten wegen ihrer wachstumshemmenden Wirkung spätestens im zeitigen Frühjahr entfernt werden. Die Nadelstreu sollte ebenfalls nicht vollständig liegen gelassen werden, da sie zur Bodenversauerung beiträgt.
Rhizombildende und rankende Arten für flachwurzelnde Bäume
Unter flachwurzelnden Bäumen ist der Wurzelfilz oft sehr dicht. In solchen Fällen können rhizombildende oder rankende Arten wie Efeu oder Storchschnabel an den Rand der Baumscheibe gesetzt werden. Mit der Zeit breiten sie sich von alleine in Richtung Stamm aus. Auf diese Weise können auch Bäume unterpflanzt werden, die auf den ersten Blick nicht dafür geeignet scheinen.
Erhöhung des Bodenniveaus für flachwurzelnde Bäume
Eine weitere Möglichkeit, um unter flachwurzelnden Bäumen Platz für eine Unterpflanzung zu schaffen, ist das Aufschütten von Pflanzerde oder Kompost. Durch das Erhöhen des Bodenniveaus um etwa 15 bis 20 Zentimeter bleibt genügend Platz für kleinere Gewächse wie Stauden oder Bodendecker. Es ist jedoch wichtig, mindestens dreißig Zentimeter um den Stamm herum freizulassen, um die Wurzeln des Baumes nicht zu beschädigen.
Fazit und Erfolgstipps
Das Unterpflanzen von Bäumen ist eine Herausforderung, aber mit der richtigen Auswahl der Pflanzen und einer sorgfältigen Bodenvorbereitung ist es möglich, eine schöne und blühende Unterbepflanzung zu schaffen. Waldstauden, trockenheitsverträgliche Stauden und Bodendecker eignen sich besonders gut für die schwierigen Bedingungen unter Bäumen. Schattengräser und kleinere Gehölze können die Unterbepflanzung optisch aufwerten. Bei dicht durchwurzeltem Boden können rhizombildende oder rankende Arten eingesetzt werden. Durch das Aufschütten von Pflanzerde oder Kompost kann das Bodenniveau erhöht werden, um Platz für eine Unterpflanzung zu schaffen.
Um eine erfolgreiche Unterbepflanzung zu gewährleisten, ist eine gute Bodenvorbereitung, ausreichende Bewässerung und regelmäßige Pflege erforderlich. Mit einer sorgfältigen Planung und Umsetzung kannst du unter Bäumen eine attraktive und blühende Unterbepflanzung schaffen. Viel Erfolg beim Ausprobieren und Gestalten deines Gartens!