Kaliumdünger sind eine wichtige Komponente für ein gesundes Pflanzenwachstum. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über die Eigenschaften und Zusammensetzung von Kaliumdüngern, ihre Wirkung auf Pflanzen und wie du sie selbst herstellen kannst.
Kaliumdünger: Eigenschaften und Zusammensetzung
Kalium, auch als Kali bekannt, ist einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe neben Stickstoff und Phosphor. Es ist ein weiches Alkalimetall und spielt eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel der Pflanzen. Im Boden ist Kalium relativ gering auswaschbar und beweglich. Nur etwa 1 bis 2 Prozent des vorhandenen Kaliums im Boden sind direkt für die Pflanzen verfügbar.
Der Kaliumgehalt im Boden liegt in Deutschland zwischen 0,3 und 3 Prozent. Eine Bodenanalyse kann den idealen Kaliumwert für deinen Boden bestimmen. Schwere Böden sollten zwischen 13 und 25 Milligramm Kalium pro 100 Gramm Gartenerde enthalten, während leichte Böden 8 bis 10 Milligramm Kalium pro 100 Gramm Gartenerde benötigen. Kalium ist hauptsächlich an Tonmineralien und Humus gebunden, wobei die Bindungen relativ locker sind und die Ionen leicht freigesetzt werden können.
Pflanzen bevorzugen Kalium bei der Nährstoffaufnahme, aber andere Nährstoffe wie Calcium, Magnesium, Ammonium und Natrium können die Aufnahme von Kalium hemmen. Ein niedriger pH-Wert kann ebenfalls die Kaliumaufnahme beeinträchtigen. Wenn der pH-Wert unter 4 fällt, gibt die Pflanzenwurzel das Kalium sogar wieder ab. Kalium ist gut in der Pflanze beweglich und wird dorthin transportiert, wo es gerade benötigt wird. Da Kalium für den Zellaufbau wichtig ist, sind junge Blätter kaliumreicher als ältere.
Wirkung von Kalidüngern auf Pflanzen
Kalium ist für verschiedene Vorgänge in Pflanzen von großer Bedeutung. Es steuert Stoffwechselvorgänge, reguliert den Wasserhaushalt und die Funktion der Spaltöffnungen, erhöht die Widerstandskraft von Pflanzen gegenüber Infektionen und verbessert ihre Frosthärte. Kalium wird in den Vakuolen der Pflanzenzellen gespeichert und reguliert den Turgor, also den Druck, den der Zellsaft auf die Zellwände ausübt. Dadurch wird der Wasserhaushalt der Pflanze reguliert und sie wird mit Wasser gefüllt und gestrafft.
Ein Kaliummangel kann unterschiedliche Symptome bei Pflanzen verursachen. Dazu gehören eine Gelbfärbung der Blattränder, braune Nekrosen an den älteren Blättern, eingerollte Blätter und Welken der Pflanze. Auch Wachstumsstörungen, erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und eine geringere Standfestigkeit können auf einen Kaliummangel hindeuten. Die Symptome treten zuerst an den älteren Blättern auf, da die Pflanze ihr Kalium aus ihnen in die jüngeren Blätter verlagert.
Verschiedene Kalidünger & Kaliumgehalt
Es gibt verschiedene Arten von Kaliumdüngern, die je nach Bedarf eingesetzt werden können. Einzelnährstoffdünger enthalten ausschließlich Kalium, während Mehrnährstoffdünger einen höheren Kaliumwert im Vergleich zu anderen Nährstoffen aufweisen. Hier sind einige gängige Arten von Kaliumdüngern:
Patentkali/Kalimagnesia
Patentkali ist ein spezieller Kalidünger, der Kalium (K2SO4), Magnesium (MgSO4) und Schwefel enthält. Er wird aus dem Mineral Kieserit gewonnen und ist chloridfrei, was ihn für empfindliche Pflanzen und Sträucher wie Rhododendren oder Buchsbaum geeignet macht. Patentkali ist in verschiedenen Korngrößen erhältlich und kann sowohl zur Grund- als auch zur Kopfdüngung verwendet werden, ist aber nicht für die Flüssigdüngung geeignet.
Kaliumsulfat
Kaliumsulfat ist das Kaliumsalz der Schwefelsäure (K2SO4) und enthält 50 Prozent Kalium und bis zu 45 Prozent Schwefel. Es eignet sich besonders für Pflanzen mit hohem Schwefelbedarf wie Zwiebeln, Lauch und Beerenobst. Kaliumsulfat ist als wasserlösliches Granulat erhältlich und kann auch für die Flüssigdüngung verwendet werden.
Kalium-Herbstdünger
Herbstdünger enthalten in der Regel Kalium, da eine ausreichende Kaliumversorgung die Frosthärte der Pflanzen fördert. Kalium wird in die Pflanzenzellen eingelagert und senkt den Gefrierpunkt des Zellsafts, wodurch die Pflanzen vor Frostschäden geschützt werden. Eine kaliumbetonte Düngung im Herbst ist daher wichtig, um den Pflanzen einen guten Start in den Winter zu ermöglichen.
Kalium-Rasendünger
Für einen gesunden und kräftigen Rasen ist eine ausreichende Kaliumversorgung ebenfalls wichtig. Besonders im Herbst, wenn der Rasen auf die Wintermonate vorbereitet werden sollte, ist eine Düngung mit kaliumbetontem Rasendünger sinnvoll. Kalium stärkt die Belastbarkeit der Rasenpflanzen, schützt vor Trockenheit, Kälte und Krankheiten. Eine regelmäßige Düngung im Frühjahr und im Herbst sorgt für einen dichten und gesunden Rasen.
Kaliumdünger selbst herstellen
Es ist auch möglich, Kaliumdünger selbst herzustellen. Dafür eignen sich verschiedene Pflanzenjauchen und Brühen, die reich an Kalium sind. Hier sind einige Beispiele:
Beinwelljauche
Beinwelljauche wird aus frischen Beinwellblättern hergestellt. Dafür werden etwa 1 kg zerkleinerte Beinwellblätter mit 10 Liter Wasser und einer Handvoll Ringelblumen in einem Behälter vergoren. Die Jauche sollte etwa zwei Wochen lang gären, bevor sie als Pflanzenstärkungsmittel verwendet wird. Beinwelljauche ist reich an Stickstoff und Kalium und eignet sich besonders für stark zehrende Gemüsepflanzen und als Zusatz zum Kompost.
Löwenzahnjauche
Für eine Löwenzahnjauche werden etwa 2 kg frische Löwenzahnblätter und -blüten in 10 Liter Wasser eingeweicht. Nach 24 Stunden Einweichzeit wird die Brühe etwa eine halbe Stunde lang gekocht. Löwenzahnjauche kann zum Anregen des Pflanzenwachstums und als Kaliumdünger verwendet werden. Sie ist reich an Kalium und Calcium und kann sowohl über die Blätter als auch über den Boden aufgebracht werden.
Farnkrautbrühe
Für eine Farnkrautbrühe werden etwa 5 kg frisches Farnkraut oder 1 kg getrocknetes Farnkraut in 10 Liter Wasser gegeben. Das Farnkraut wird einen Tag lang eingeweicht und anschließend eine halbe Stunde gekocht. Die Farnkrautbrühe kann als Kaliumdünger und zur Bekämpfung von Läusen eingesetzt werden. Sie mobilisiert das Kalium aus dem Kompost und dem Boden und ist besonders für Pflanzen mit hohem Kaliumbedarf geeignet.
Tipps zur Anwendung von Kaliumdüngern
Bei der Verwendung von Kaliumdüngern ist es wichtig, die Dosierungsempfehlungen zu beachten und den richtigen Zeitpunkt für die Düngung zu wählen. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss über den Kaliumgehalt des Bodens geben und somit die richtige Dosierung des Düngers ermöglichen. In der Regel wird eine Düngung im Herbst empfohlen, um die Frosthärte der Pflanzen zu verbessern.
Beim Kauf von Kaliumdüngern solltest du darauf achten, ob sie chloridarm oder chloridhaltig sind. Chloridarme Dünger eignen sich besser für empfindliche Pflanzen und Sträucher. Die Wahl des richtigen Kaliumdüngers richtet sich auch nach den Bedürfnissen der einzelnen Pflanzenarten. Einige Pflanzen benötigen mehr Schwefel, während andere einen höheren Kaliumbedarf haben.
Wenn du deine eigenen Kaliumdünger herstellen möchtest, kannst du auf Beinwelljauche, Löwenzahnjauche oder Farnkrautbrühe zurückgreifen. Diese selbstgemachten Dünger sind reich an Kalium und können zur Pflanzenstärkung und als Zusatz zum Kompost verwendet werden.
Die richtige Anwendung von Kaliumdüngern kann das Pflanzenwachstum und die Gesundheit der Pflanzen verbessern. Beachte jedoch immer die Dosierungsempfehlungen und die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzenarten, um mögliche Überdüngung oder Schäden zu vermeiden.
Kaliumdünger sind eine wertvolle Unterstützung für das gesunde Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen. Durch die richtige Anwendung von Kaliumdüngern kann die Frosthärte, die Widerstandskraft gegen Krankheiten und die Qualität von Obst und Gemüse verbessert werden. Mit selbstgemachten Kaliumdüngern kannst du deine Pflanzen auf natürliche Weise unterstützen und gleichzeitig deinen Garten nachhaltiger gestalten.