Stachelbeeren sind eine köstliche und vielseitige Obstart, die in vielen Gärten wieder an Beliebtheit gewonnen hat. Mit ihrem charakteristischen säuerlichen Geschmack eignen sie sich perfekt für die Zubereitung von Torten, Konfitüren, Kompott oder sogar für erfrischende Sommergetränke. Doch welche Sorten eignen sich am besten für diese verschiedenen Zwecke? Hier erfährst du mehr über einige der beliebtesten Stachelbeersorten und ihre Eigenschaften.
Sorten von grünen Stachelbeeren
Weiße Triumphbeere
Die „Weiße Triumphbeere“ ist eine aromatische und stark wachsende Sorte. Sie gehört zu den mittelfrühen Sorten und ist daher bereits Anfang bis Mitte Juni erntereif. Die Früchte sind mittelgroß und haben eine grüne Färbung. Die „Weiße Triumphbeere“ eignet sich hervorragend zum Direktverzehr oder für die Zubereitung von fruchtigen Desserts.
Invicta
Die Sorte „Invicta“ ist ebenfalls eine grüne Stachelbeersorte mit aromatischen Früchten. Sie zeichnet sich durch eine hohe Ertragsfähigkeit aus und ist mittelspät reifend. Die Früchte sind mittelgroß und haben eine gelb-grüne Färbung. „Invicta“ eignet sich sowohl für den direkten Verzehr als auch für die Verarbeitung zu Marmelade oder Kuchenbelag.
Mucurines
„Mucurines“ ist eine stark wachsende und großfrüchtige Spätsorte. Die grünen Früchte sind besonders groß und eignen sich hervorragend zum Einkochen oder für die Zubereitung von Kompott. Die Sorte ist etwas später reif und kann daher bis in den Juli hinein geerntet werden.
Sorten von gelben Stachelbeeren
Risulfa
Die Sorte „Risulfa“ ist eine angenehm süß-säuerliche Frühsorte mit gelben Früchten. Sie ist früh reifend und kann bereits Ende Mai bis Anfang Juni geerntet werden. Die Früchte eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Konfitüren oder Gelees.
Gelbe Invicta
Die gelbe Variante der „Invicta“ Sorte ist eine mittelfrühe Sorte mit süßen Früchten. Sie eignet sich sowohl für den Direktverzehr als auch für die Verarbeitung zu Marmelade oder Desserts. Die gelben Stachelbeeren sind etwas milder im Geschmack als die grünen Sorten.
Rixanta
„Rixanta“ ist eine aromatische Spätsorte mit gelben Früchten. Sie eignet sich besonders gut für die Zubereitung von Kompott oder als Kuchenbelag. Die Früchte haben einen süß-säuerlichen Geschmack und können bis in den August hinein geerntet werden.
Hinnonmäki Gelb
Die Sorte „Hinnonmäki Gelb“ ist eine ertragreiche und süße Spätsorte mit gelben Früchten. Sie eignet sich hervorragend für den direkten Verzehr oder für die Zubereitung von fruchtigen Desserts. Die Früchte können bis in den August hinein geerntet werden.
Sorten von roten Stachelbeeren
Remarka
„Remarka“ ist eine aromatische Frühsorte mit roten Früchten. Sie eignet sich besonders gut für den direkten Verzehr oder für die Zubereitung von fruchtigen Desserts. Die Früchte sind mittelgroß und haben eine weinrote Färbung. Die Sorte ist mittelfrüh reifend und kann bereits Ende Mai bis Anfang Juni geerntet werden.
Xenia
„Xenia“ ist eine großfruchtige Sorte mit orange-roten und wenig bestachelten Früchten. Sie zeichnet sich durch einen hohen Ertrag aus und ist früh reifend. Die Früchte eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Marmelade oder als Kuchenbelag.
Pax
Die Sorte „Pax“ ist eine stark wachsende und wenig bestachelte Stachelbeersorte. Sie ist mittelspät reifend und eignet sich hervorragend für den direkten Verzehr oder für die Zubereitung von fruchtigen Desserts. Die Früchte sind mittelgroß und haben eine rote Färbung.
Rolonda
„Rolonda“ ist eine ertragreiche Spätsorte mit roten Früchten. Sie eignet sich besonders gut für die Zubereitung von Kompott oder als Kuchenbelag. Die Früchte haben einen süß-säuerlichen Geschmack und können bis in den August hinein geerntet werden.
Captivator
„Captivator“ ist eine nahezu stachellose Spätsorte mit aromatischen Früchten. Sie eignet sich hervorragend für den direkten Verzehr oder für die Zubereitung von fruchtigen Desserts. Die Früchte haben eine rote Färbung und können bis in den August hinein geerntet werden.
Unterschiede in Geschmack und Aroma der verschiedenen Sorten
Die verschiedenen Stachelbeersorten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Farbe, sondern auch im Geschmack und Aroma. Grüne Stachelbeeren haben in der Regel einen säuerlichen Geschmack, während gelbe und rote Sorten etwas milder und süßer sind. Die Aromen können je nach Sorte variieren, von fruchtig und erfrischend bis hin zu süß-säuerlich.
Die Wahl der richtigen Sorte hängt also davon ab, wie du die Stachelbeeren verwenden möchtest. Wenn du sie gerne direkt naschst oder für fruchtige Desserts verwendest, sind die süßeren Sorten wie „Hinnonmäki Gelb“ oder „Captivator“ empfehlenswert. Wenn du hingegen Marmelade oder Kompott herstellen möchtest, können die säuerlicheren Sorten wie „Weiße Triumphbeere“ oder „Remarka“ besser geeignet sein.
Anbau und Pflege der verschiedenen Sorten
Stachelbeeren sind relativ anspruchslose Pflanzen, die sich leicht im eigenen Garten anbauen lassen. Sie bevorzugen einen humusreichen und lehmigen Boden, der ausreichend feucht ist. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal für das Wachstum der Stachelbeeren.
Beim Anbau ist es wichtig, die Sträucher regelmäßig zu pflegen. Im März oder nach der Ernte sollten alte Triebe bis zum Boden zurückgeschnitten werden, um Platz für neue Triebe zu schaffen. Etwa 4-5 junge Triebe sollten pro Pflanze stehen gelassen werden. Das regelmäßige Auslichten und Mulchen der Pflanzen trägt ebenfalls zur Gesundheit und Produktivität bei.
Bei der Auswahl einer Sorte ist es auch wichtig, auf die Mehltauresistenz zu achten. Einige Sorten wie „Captivator“ oder „Spinefree“ sind weniger anfällig für den Amerikanischen Stachelbeermehltau und bieten eine bessere Resistenz gegenüber dieser Pilzkrankheit.
Krankheitsresistenz und Schädlingsbefall bei den verschiedenen Sorten
Die Stachelbeere ist anfällig für den Amerikanischen Stachelbeermehltau, eine Pilzkrankheit, die die Blätter und Triebe der Pflanze befällt. Es ist daher ratsam, Sorten auszuwählen, die resistent gegen diese Krankheit sind. Moderne Sorten wie „Captivator“ oder „Spinefree“ sind weniger anfällig für den Mehltau und bieten eine bessere Resistenz.
Ein weiterer Schädling, der die Stachelbeeren befallen kann, ist die Stachelbeer-Blattlaus. Bei starkem Befall können die Blätter gekräuselt und die Pflanzen geschwächt werden. Um die Ausbreitung dieses Schädlings zu verhindern, ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu behandeln. Chemische oder biologische Schädlingsbekämpfungsmittel können verwendet werden, um die Blattläuse zu bekämpfen.
Vermehrung der verschiedenen Sorten von Stachelbeeren
Stachelbeeren lassen sich relativ einfach vermehren. Im Spätherbst können einjährige, gut verholzte Triebabschnitte als Steckholz direkt in den Boden gesetzt werden. Im Sommer können halb verholzte Triebe als Stecklinge geschnitten und bewurzelt werden. Beide Methoden sind effektiv und führen zu einer erfolgreichen Vermehrung der Pflanzen.
Für die Veredelung auf Stämmchen der Gold-Johannisbeere (Ribes aureum) ist etwas mehr Fachkenntnis erforderlich. Dies ist jedoch eine Möglichkeit, um Hochstämmchen von Stachelbeeren zu züchten. Die Aussaat ist auch möglich, jedoch weniger gebräuchlich, da sie nicht zur sortenechten Vermehrung führt.
Fazit
Stachelbeeren sind eine köstliche und vielseitige Obstart, die in vielen verschiedenen Sorten erhältlich ist. Von grünen über gelbe bis hin zu roten Varietäten gibt es für jeden Geschmack und Verwendungszweck die richtige Sorte. Ob direkt vom Strauch genascht, in fruchtigen Desserts verarbeitet oder als Konfitüre oder Kompott – Stachelbeeren bieten viele Möglichkeiten für kulinarische Kreationen.
Beim Anbau und der Pflege der Stachelbeeren ist es wichtig, auf die richtige Sortenwahl, Mehltauresistenz und Krankheitsbekämpfung zu achten. Mit der richtigen Pflege und regelmäßigen Schnittmaßnahmen kann man eine reiche Ernte von gesunden und schmackhaften Früchten erzielen.
Also nichts wie ran an den Stachelbeergarten und genieße die sauren, süßen oder aromatischen Früchte der verschiedenen Stachelbeersorten!