Rhabarber ernten: Tipps für den perfekten Erntezeitpunkt


Rhabarber ist ein beliebtes Saisongemüse und steht vor allem im Frühjahr und Frühsommer auf dem Speiseplan. Die Erntezeit beginnt im April und dauert bis zum Johannistag am 24. Juni an. Es ranken sich jedoch einige Mythen um die richtige Erntezeit des Rhabarbers, die wir hier aufklären möchten.

Zeitraum der Ernte

Die Erntezeit des Rhabarbers beginnt generell erst im zweiten Jahr nach der Pflanzung. Ab April können die ersten Stangen geerntet werden und die Ernte dauert bis zum 24. Juni, dem Johannistag, an. Es ist wichtig, den Rhabarber nach dem Johannistag nicht mehr zu ernten.

Auswirkungen des Oxalsäuregehalts

Der Grund, warum die Erntezeit bis zum Johannistag begrenzt ist, liegt zum einen darin, dass die Pflanze eine Ruhe- und Erholungsphase benötigt. Zum anderen steigt der Oxalsäuregehalt der Rhabarberstangen mit der Zeit an. Oxalsäure ist eine Substanz, die bei empfindlichen Menschen zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass Menschen, die unter Eisenmangel leiden, Speisen mit Rhabarber nicht zu oder unmittelbar nach anderen Mahlzeiten verzehren sollten. Gicht-, Rheuma-, Arthritis- oder Nierenerkrankte sollten grundsätzlich zurückhaltend beim Verzehr von Rhabarber sein, da dieser zu den oxalsäurehaltigen Lebensmitteln gehört. Dazu gehören auch Lebensmittel wie Spinat, Rote Bete und Mangold.

Merkmale reifer Rhabarberstangen

Um den idealen Erntezeitpunkt für Rhabarber zu bestimmen, solltest du auf bestimmte Merkmale achten. Reife Rhabarberstangen erkennt man daran, dass sich das Blattgewebe zwischen den Rippen gestreckt hat und das ganze Blatt nicht mehr geriffelt und zerknüllt, sondern breit und flächig aussieht und sich vollständig entfaltet hat. Diese entfalteten Blätter sind jedoch giftig und sollten entfernt werden.

Hinweise für bestimmte Personengruppen

Es ist wichtig, dass bestimmte Personengruppen beim Verzehr von Rhabarber einige Dinge beachten. Menschen mit Eisenmangel sollten darauf achten, Speisen mit Rhabarber nicht zu oder unmittelbar nach anderen Mahlzeiten zu verzehren. Gicht-, Rheuma-, Arthritis- oder Nierenerkrankte sollten generell zurückhaltend beim Verzehr von Rhabarber sein, da dieser zu den oxalsäurehaltigen Lebensmitteln gehört.

Die Oxalsäure in Rhabarber kann Kalzium und andere Mineralstoffe aus der Nahrung binden, sodass sie im Körper nicht mehr aufgenommen werden können. Durch das Schälen und Kochen des Rhabarbers lässt sich der Oxalsäuregehalt jedoch deutlich verringern. Außerdem können Bananen und Milchprodukte, wie Quark oder Pudding, die Säure ausgleichen, da sie von verschiedenen Mineralstoffen gebunden und ausgeschieden wird.

Vorverlegen des Erntezeitpunkts durch Forcieren und Bleichen

Wenn du den Erntezeitpunkt von Rhabarber vorverlegen möchtest, kannst du das durch das Forcieren und Bleichen der Pflanzen erreichen. Dabei wird der Rhabarber mit einer speziellen Abdeckung oder Folie abgedeckt, um ihn vor Licht zu schützen und das Wachstum zu beschleunigen. Dadurch kann der Erntezeitpunkt um ein paar Wochen vorverlegt werden.

Das Forcieren und Bleichen des Rhabarbers ist jedoch eine fortgeschrittene Anbaumethode und erfordert etwas Erfahrung und Fachkenntnisse. Es ist wichtig, die Pflanzen während des Forcierens und Bleichens regelmäßig zu kontrollieren und die Abdeckung rechtzeitig zu entfernen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Wenn du dich dafür interessierst, solltest du weitere Informationen und Anleitungen zur Anbaumethode des Forcierens und Bleichens recherchieren.

Richtige Erntemethode

Damit der Rhabarber nach der Ernte gesund und kräftig weiterwachsen kann, ist es wichtig, die richtige Erntemethode anzuwenden. Beim Ernten des Rhabarbers solltest du die Stangen vorsichtig und so weit wie möglich am Ansatz herausdrehen, um den Wurzelstock nicht zu beschädigen. Das Abschneiden der Stangen ist nicht zu empfehlen, da dadurch Krankheiten leichter in die Pflanze eindringen können und die Stangen schneller faulen können.

Es ist auch wichtig, die Blätter nach dem Herausdrehen zu entfernen, da diese giftig sind und nicht verzehrt werden sollten. Du solltest immer nur so viele Stiele auf einmal ernten, wie du gerade benötigst, damit die Pflanze noch genügend Blätter hat, um weiter Photosynthese betreiben zu können und Energie für ihr weiteres Wachstum zu haben. Von einer ausgewachsenen Rhabarberpflanze mit einem Quadratmeter Durchmesser kannst du ungefähr 6 bis 8 kg Rhabarber ernten.

Verwendung der Rhabarberblätter

Die Blätter des Rhabarbers sollten nicht verzehrt werden, da sie giftig sind. Allerdings können sie anderweitig verwendet werden. Die Blätter des Rhabarbers enthalten Wirkstoffe, mit denen man Stammwunden an Obstbäumen behandeln und Pilzkrankheiten vorbeugen kann. Ein Auszug der Blätter, als Pflanzenbrühe oder ein ganzes Blatt, das an Wunden gerieben wird, entfaltet schnell die antibiotische Wirkung von Gerbstoffen, Oxalsäure und Anthrachinonen.

Möglichkeiten zur Haltbarmachung des geernteten Rhabarbers

Wenn du mehr Rhabarber geerntet hast, als du auf einmal verbrauchen kannst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn haltbar zu machen. Eine Möglichkeit ist das Einfrieren des Rhabarbers. Dafür sollten die Stangen zuvor geschält und in Stücke geschnitten werden. Der Rhabarber kann dann in Gefrierbeuteln oder -dosen eingefroren werden und ist so für mehrere Monate haltbar.

Eine andere Möglichkeit ist das Einkochen des Rhabarbers zu Kompott oder Konfitüre. Dabei werden die Rhabarberstücke mit Zucker und eventuell anderen Zutaten wie Vanille oder Zitronensaft gekocht und anschließend in Gläser abgefüllt. Das Einkochen erhöht die Haltbarkeit des Rhabarbers und ermöglicht es, ihn auch außerhalb der Erntezeit zu genießen.

Zusammenfassung der Ernteempfehlungen

Um Rhabarber richtig zu ernten, solltest du darauf achten, die Stangen vorsichtig am Ansatz herauszudrehen und nicht abzuschneiden, um Krankheiten vorzubeugen. Die Blätter sollten entfernt werden, da sie giftig sind. Es ist wichtig, nur so viele Stiele auf einmal zu ernten, wie du gerade benötigst, damit die Pflanze genügend Blätter für ihr Wachstum behält. Die ideale Erntezeit für Rhabarber liegt zwischen April und Ende Juni.

Rhabarber als Saisongemüse und seine Inhaltsstoffe

Rhabarber ist ein typisches Saisongemüse und steht vor allem im Frühjahr und Frühsommer auf dem Speiseplan. Es zählt botanisch gesehen zu den Knöterichgewächsen und somit zu den Gemüsen. Rhabarber enthält viele Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor sowie Vitamin C und Ballaststoffe. Der unverwechselbare, fruchtig-saure Geschmack des Rhabarbers entsteht durch die enthaltenen Fruchtsäuren wie Apfel-, Zitronen- und Oxalsäure.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der hohe Oxalsäuregehalt bei empfindlichen Menschen zu Problemen führen kann. Durch das Schälen und Kochen des Rhabarbers lässt sich der Oxalsäuregehalt jedoch verringern. Außerdem können Bananen und Milchprodukte helfen, die Säure auszugleichen. Rhabarber enthält verhältnismäßig wenige Kalorien und kann daher ohne schlechtes Gewissen genossen werden, solange man den Zuckergehalt in Zubereitungen im Auge behält.

Rhabarber ist ein vielseitiges Gemüse, das in vielen verschiedenen Gerichten und Zubereitungen verwendet werden kann. Ob als Kompott, Konfitüre, im Kuchen oder herzhaft als Chutney oder Gemüsebeilage – Rhabarber verleiht den Speisen eine fruchtige und erfrischende Note. Genieße den Rhabarber während seiner Saison und probiere verschiedene Rezepte aus, um die Vielfalt dieses köstlichen Gemüses zu entdecken.