Die Ranunkel, auch bekannt als Asiatischer Hahnenfuß, ist eine wunderschöne Zierpflanze, die im Frühsommer mit ihren facettenreichen rundlichen Blüten prächtige Farbtupfer in deinen Garten oder auf deinen Balkon bringt. In diesem Artikel erfährst du alles über die Blütezeit, das Pflanzen und die Pflege von Ranunkeln sowie die schönsten winterharten Sorten.
Ranunkel: Blütezeit, Eigenschaften und Herkunft
Die Ranunkel (Ranunculus asiaticus) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist eine Krautpflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 40 cm. Ursprünglich stammt die Ranunkel aus dem östlichen Mittelmeerraum und Vorderasien. Ihre Wildform wächst häufig in sumpfigen Gebieten. Daher kommt wahrscheinlich auch ihr lateinischer Name, der übersetzt „Fröschlein“ bedeutet.
Die Blütezeit der Ranunkel erstreckt sich von April bis Juli, wobei die Blüten je nach Sorte in Weiß, Rosa, Rot, Gelb oder Orange erstrahlen. Die Blüten haben einen Durchmesser von 3 bis 5 cm und erinnern in ihrer Form an Rosen oder Pfingstrosen. Es gibt sowohl gefüllte als auch ungefüllte Ranunkeln. Die gefüllten Sorten sind jedoch nicht bienenfreundlich, da die vielen Blütenblätter den Zugang zu Nektar und Pollen versperren. Nur die ungefüllten Ranunkeln werden von Insekten besucht.
Ranunkel-Sorten
Ranunkeln gibt es in vielen verschiedenen Formen und Farben. Im Handel werden die Ranunkelknollen meist nach Farbe sortiert angeboten. Zusätzlich gibt es noch folgende Einteilungen:
Türkische Ranunkeln
Die Türkischen Ranunkeln, auch Turban-Ranunkeln genannt, sind eine alte Züchtung mit prall gefüllten Blüten. Sie sind besonders beliebt für ihre auffälligen Blütenformen und kräftigen Farben.
Persische Ranunkeln
Die Persischen Ranunkeln blühen etwas später als andere Sorten und haben weniger gefüllte Blüten. Sie sind bekannt für ihre schlichte Eleganz und ihre länger anhaltende Blütezeit.
Französische Ranunkeln
Die Französischen Ranunkeln stammen aus Frankreich und zeichnen sich durch ihre großen Blüten und nahezu blattlosen Stängel aus. Sie sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich und eignen sich besonders gut als Schnittblumen.
Päonienblütige Ranunkeln
Die Päonienblütigen Ranunkeln stammen aus Italien und haben große Blüten, die eine Ähnlichkeit mit Pfingstrosen aufweisen. Sie sind besonders beliebt für ihre üppigen und prachtvollen Blüten.
Ranunkeln pflanzen: Zeitpunkt, Standort & Co.
Damit deine Ranunkeln optimal gedeihen, solltest du ein paar Dinge beim Pflanzen beachten. Der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen der Ranunkelknollen ist im Frühling, sobald keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Die Knollen sollten vor dem Pflanzen für einige Stunden in lauwarmes Wasser gelegt werden, um sie zu rehydrieren.
Standortwahl
Ranunkeln bevorzugen halbschattige Standorte, fühlen sich aber auch an sonnigen Plätzen wohl. Allerdings reagieren sie auf zu viel direkte Mittagssonne mit schnell welkenden Blüten. Ein gut durchlässiger, humus- und nährstoffreicher Boden ist für das Wachstum und die Blütenbildung der Ranunkel ideal. Bei einem undurchlässigen, lehmigen Gartenboden sollte das Substrat gut aufgelockert werden. Zusätzlich kann etwas Sand in das Pflanzloch gegeben werden, um die Drainagefähigkeit zu erhöhen.
Pflanzung
Nachdem die Knollen ausreichend gewässert wurden, können sie etwa 4 cm tief und mit einem Pflanzabstand von ca. 20 cm mit den Wurzeln nach unten in den Boden gepflanzt werden. Achte darauf, die Knollen nicht zu tief zu pflanzen, da sie sonst nicht gut aufgehen können. Gieße die Ranunkeln nach dem Pflanzen gut an, um sicherzustellen, dass sie ausreichend Feuchtigkeit erhalten.
Ranunkel-Pflege
Die Pflege von Ranunkeln ist relativ unkompliziert, erfordert aber regelmäßige Bewässerung und gelegentliche Düngergaben.
Bewässerung
Ranunkeln haben einen hohen Wasserbedarf und sollten während der Vegetationszeit regelmäßig gegossen werden, damit das Substrat nicht austrocknet. Achte darauf, dass du nicht zu viel auf einmal gießt, da sonst unter ungünstigen Bedingungen Staunässe entstehen kann, die den Knollen schadet.
Düngung
Für eine üppige Blütenpracht sollten die Ranunkeln während der Blütezeit regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Verwende dafür am besten einen Blumendünger in flüssiger Form, der speziell für Blühpflanzen geeignet ist. Dünge die Ranunkeln alle 1 bis 2 Wochen über das Gießwasser. Achte darauf, die Dosierung gemäß den Anweisungen auf der Verpackung vorzunehmen, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Ausputzen
Um die Bildung neuer Blüten anzuregen und die Blütezeit der Ranunkeln zu verlängern, solltest du regelmäßig verwelkte Blüten abschneiden. Entferne auch abgestorbene Blätter, um das Pflanzenwachstum zu fördern und einem Befall mit Blattpilzen vorzubeugen.
Ranunkeln überwintern
Die Ranunkel ist unter den richtigen klimatischen Bedingungen mehrjährig. In Regionen, in denen die Temperaturen im Winter nur wenige Grade unter null fallen, können die Knollen der Ranunkel, mit einer Laubschicht bedeckt, die Wintermonate über im Boden gelassen werden. Achte jedoch darauf, junge Knollen und Ranunkeln in Pflanzgefäßen zur Sicherheit im Herbst auszugraben und an einem frostfreien Ort zu überwintern, um sie vor Frostschäden zu schützen.
Ranunkeln vermehren
Ranunkeln können sowohl über Brutknollen als auch durch Aussaat vermehrt werden.
Vermehrung durch Brutknollen
Die Ranunkeln vermehren sich von Jahr zu Jahr quasi selbstständig, indem sie seitliche Brutknollen ausbilden. Diese können im Spätherbst, nachdem die Knollen ausgegraben wurden, mit einem scharfen Messer von den Mutterknollen abgeschnitten oder vorsichtig von Hand abgetrennt werden. Achte darauf, die Knollen so zu trennen, dass die Schnitt- bzw. Bruchflächen möglichst klein bleiben. Die so gewonnenen Ranunkelknollen können im nächsten Frühling wieder eingepflanzt werden.
Vermehrung durch Aussaat
Ranunkeln können auch durch Aussaat von Samen vermehrt werden. Die Samen sollten im Herbst oder alternativ im Frühling direkt ins Freiland oder in Anzuchtgefäße ausgesät werden. Um die Keimung zu induzieren, sollten die Samen zuerst einem Kältereiz ausgesetzt werden, indem sie für 1 bis 2 Wochen bei 5 bis 7 °C gelagert werden. Anschließend können die stratifizierten Samen auf eine geeignete Aussaat- oder Anzuchterde gestreut werden. Die Samen sollten nur minimal mit Erde bedeckt oder nur angedrückt werden, da Ranunkeln zu den Lichtkeimern gehören. Halte die Aussaaterde feucht und die Temperatur konstant bei etwa 15 °C, um eine Keimung innerhalb von ca. 10 Tagen zu ermöglichen. Sobald die Jungpflanzen 4 Blattpaare ausgebildet haben, können sie vereinzelt und in größere Gefäße oder ins Freiland gepflanzt werden.
Sind Ranunkeln giftig?
Ja, Ranunkeln sind für Mensch und Tier giftig. Alle Pflanzenteile enthalten giftige Glykoside, die je nach aufgenommener Menge schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Daher solltest du beim Umgang mit Ranunkeln vorsichtig sein und darauf achten, dass Kinder und Haustiere nicht in Kontakt mit der Pflanze kommen. Im Falle einer Vergiftung sollte umgehend ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden.
Fazit
Ranunkeln sind wunderschöne Zierpflanzen, die mit ihren facettenreichen Blüten für prächtige Farbtupfer im Garten oder auf dem Balkon sorgen. Mit den richtigen Standortbedingungen, regelmäßiger Bewässerung, gelegentlichen Düngergaben und der richtigen Pflege können sie viele Jahre lang Freude bereiten. Von den verschiedenen Sorten bis hin zur Vermehrung gibt es viele Möglichkeiten, die Welt der Ranunkeln zu entdecken. Beachte jedoch, dass Ranunkeln giftig sind und daher mit Vorsicht behandelt werden sollten. Genieße die Schönheit der Ranunkeln und lasse dich von ihren prachtvollen Blüten verzaubern.