Wenn die kalte Jahreszeit naht, stellt sich für Palmenliebhaber immer wieder die Frage: Wie überwintere ich meine Palmen richtig? Denn während einige Palmenarten winterhart sind und problemlos draußen bleiben können, benötigen andere Arten einen geschützten Platz im Haus. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Überwintern von Palmen wissen musst. Von der Wahl des richtigen Zeitpunkts bis hin zur Pflege nach dem Winter – wir geben dir Experten-Tipps und nützliche Informationen, damit deine Palmen den Winter unbeschadet überstehen.
Ab wann wird es den Palmen zu kalt?
Der Zeitpunkt, an dem Palmen den Winterquartieren zugeführt werden sollten, hängt stark von der jeweiligen Art ab. Zimmerpalmen, die den Sommer über draußen stehen, sollten bei Temperaturen unter 20 °C ins Haus gebracht werden. Bei winterharten Palmen im Topf ist es wichtig, vor dem ersten Frost Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Wurzeln im Topf können leicht frieren und sollten daher geschützt werden, bevor das erste Mal Minusgrade herrschen. Bei Palmen im Gartenbeet sollte man genau auf die jeweilige Art und deren Frosttoleranz achten. Sobald die Temperaturen fallen und sich dem Frosttoleranzbereich der Palme nähern, ist es wichtig, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen.
Palmen drinnen überwintern
Zimmerpalmen, die nicht winterhart sind, sollten im Winter drinnen überwintern. Dabei gibt es einige allgemeingültige Faustregeln zu beachten. Die Palme sollte nicht großen Temperaturschwankungen ausgesetzt werden und sollte nicht häufig umgestellt werden. Besser ist es, die Palme Anfang November an ihren Winterplatz zu stellen und dort bis zum Frühjahr zu lassen. Die Temperaturen sollten dabei nicht unter 10 °C fallen. Ein beheizter Wintergarten oder ein heller Ort im Treppenhaus sind ideale Überwinterungsplätze für Zimmerpalmen. Ein wichtiger Faktor ist auch das Licht. Der Standort sollte möglichst hell sein, aber direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Im Winter verringert sich das Wachstum der Palme, daher sind weniger Wassergaben und keine Düngung notwendig. Vor dem Gießen sollte man mit dem Finger das Substrat auf Feuchtigkeit überprüfen. Die oberste Schicht sollte abgetrocknet sein, bevor erneut gegossen wird. Um trockener Raumluft entgegenzuwirken, kann man die Palme ab und zu mit Wasser besprühen.
Palmen draußen im Beet überwintern
Es gibt einige Palmenarten, die den kalten Winter im Freiland verbringen können. Allerdings ist es wichtig, die Palmen erst auszupflanzen, wenn sie mindestens vier Jahre alt sind, da junge Palmen noch zu empfindlich gegenüber Kälte sind. Im Winter ist es vor allem wichtig, die Wurzeln der Pflanzen gut vor Frost zu schützen. Besonders bei Palmen, die jünger als zehn Jahre sind, haben die Wurzeln noch nicht tiefere Bodenschichten erreicht, in denen sie weniger Gefahr laufen zu erfrieren. Daher sollten die empfindlichen Palmenwurzeln mit einer 20 bis 30 Zentimeter dicken Mulchschicht aus Laub, Reisig oder Stroh geschützt werden. Auch der oberirdische Teil der Pflanze benötigt Schutz. Der Stamm sollte mit einem Jutesack oder einer Strohmatte umwickelt werden, während die Palmwedel einzeln oder im Ganzen zusammengebunden werden. Schnee kann ebenfalls als Isolationsschicht dienen und sollte daher nicht entfernt werden.
Palmen draußen im Topf überwintern
Bei Palmen im Kübel ist zu beachten, ob die jeweilige Art frosttolerant ist oder nicht. Nicht frosttolerante Palmen sollten drinnen überwintert werden. Frosttolerante Palmen können jedoch mit den richtigen Vorkehrungen den Winter im Freien überstehen. Am Ende des Herbstes sollten sie an einen geschützten Ort, wie zum Beispiel nahe einer Hauswand, gebracht werden. Der Topf sollte auf eine Holzplatte oder eine Plexiglasscheibe gestellt werden, um Frost von unten zu verhindern. Der Kübel und die Wurzeln sollten mit Luftpolsterfolie, Kokosfasern oder Jute mehrfach umwickelt werden, um sie vor dem Erfrieren zu schützen. Bei Palmen mit Stamm sollte auch der Stamm isoliert werden. Der Palmschopf kann mit einem Jutesack über den Palmwedeln geschützt werden. Während des Winters sollten Palmen im Freiland nur selten gegossen und überhaupt nicht gedüngt werden. Im Frühjahr sollte der Frostschutz rechtzeitig entfernt werden, nachdem kein Frost mehr zu erwarten ist.
Palmen nach dem Winter düngen
Im Frühjahr ist es wichtig, die überwinterten Palmen langsam wieder an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Eine zu schnelle Umgewöhnung an die pralle Sonne kann zu Sonnenbrand führen. Daher sollte man die Palmen im Kübel in den ersten Wochen im Frühjahr nur für einige Stunden in die Sonne stellen und sie dann allmählich an einen sonnigen Platz umziehen lassen. Das Frühjahr ist auch eine gute Zeit, um die Palme umzutopfen, falls sie im Topf zu eng geworden ist. Sobald die Wurzeln das Substrat im Topf komplett durchdrungen haben, ist ein Umtopfen erforderlich. Nach dem Winter benötigt die Palme wieder mehr Licht und Wärme, wodurch sie auch wieder stärker wächst. Daher kann häufiger gegossen werden, jedoch sollte Staunässe vermieden werden. Im Frühjahr kann auch wieder mit der Düngung begonnen werden, um das Wachstum der Palme zu unterstützen. Ein Dünger mit organischer Langzeitwirkung ist ideal, da er die Palme über den gesamten Sommer hinweg nachhaltig und schonend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Eine regelmäßige Kontrolle des Wasserabzugs ist wichtig, da Palmen empfindlich auf zu nasse Wurzeln reagieren.
Fazit
Palmen können den Winter gut überstehen, wenn man einige wichtige Punkte beachtet. Der richtige Zeitpunkt zur Überwinterung, der Schutz vor Frost und die richtige Pflege im Winter sind entscheidend für das Überleben der Palmen. Durch das Wissen über winterharte Palmenarten und deren Frosttoleranz kann man die richtigen Pflanzen für den Garten oder den Balkon auswählen. Nach dem Winter ist es wichtig, die Palmen langsam wieder an das Sonnenlicht zu gewöhnen und ihnen die richtige Pflege zu geben, damit sie gesund und kräftig weiterwachsen können. Mit diesen Tipps und Informationen kannst du deine Palmen erfolgreich überwintern und dich im nächsten Frühjahr an ihrer Schönheit erfreuen.