Mehltau an Gurken: Vorbeugung, Bekämpfung und Essbarkeit


Gurken sind köstliche und erfrischende Gemüsesorten, die in vielen Gärten gerne angebaut werden. Leider sind Gurkenpflanzen häufig anfällig für Mehltau, eine der häufigsten Krankheiten bei Gurken. Es gibt zwei Arten von Mehltau, den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau. In diesem Blogbeitrag werde ich dir erklären, wie du den Mehltau an Gurken erkennen kannst, wie du ihn bekämpfen und vorbeugen kannst und ob die Gurken mit Mehltau noch essbar sind.

Echten und Falschen Mehltau an Gurken erkennen

Bevor wir uns mit der Vorbeugung und Bekämpfung von Mehltau an Gurken beschäftigen, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Echtem und Falschem Mehltau zu verstehen. Der Echte Mehltau wird durch die Pilze Sphaerotheca fuliginea und Erysiphe cichoracearum verursacht und tritt vorwiegend an Gurken im Gewächshaus auf. Er bildet ein weißlich-gräuliches Pilzgeflecht, das Mycel genannt wird, auf der Blattoberseite. Der Echte Mehltau ernährt sich von den äußersten Zellen der Blattschicht und führt zum Absterben der Blätter. Die Pilze vermehren sich durch Sporen, die Konidien genannt werden.

Der Falsche Mehltau, verursacht durch den Pilz Pseudoperonospora cubensis, tritt hauptsächlich bei Freilandgurken und anderen Kürbisgewächsen auf. Im Unterschied zum Echten Mehltau bildet der Falsche Mehltau auf der Blattoberseite gelbe, eckige Flecken aus, die von den Blattadern begrenzt sind. Auf der Blattunterseite bilden sich violett-braune Sporangienträger, die der Vermehrung des Pilzes dienen. Mit der Zeit verfärben sich die gelben Flecken braun und das Blatt stirbt ab. Der Falsche Mehltau kann sich bei größeren Temperaturschwankungen und Tau schnell ausbreiten.

Mehltau an Gurken bekämpfen

Wenn deine Gurkenpflanzen bereits von Mehltau befallen sind, ist schnelles Handeln gefragt. Beim Echten Mehltau kannst du versuchen, die Pilze durch Besprühen und Feuchthalten der Blätter mit Wassernebel zu unterdrücken. Allerdings kann das Feuchthalten der Blätter bei anderen Krankheiten, insbesondere dem Falschen Mehltau, zu einer schnelleren Ausbreitung führen. Wenn nur wenige Blätter befallen sind, kannst du versuchen, den Mehltau durch einen Schnitt und die Entsorgung des kranken Blattwerks in den Griff zu bekommen.

Bei starkem Befall helfen diese Maßnahmen oft nicht mehr. In solchen Fällen können Spritzmittel mit den Wirkstoffen Azoxystrobin, Fosetyl, Fluopicoliden und Propamocarb eingesetzt werden. Diese Mittel sind im Haus- und Kleingartenbereich für Hobbygärtner zugelassen und wirken sowohl gegen den Echten als auch den Falschen Mehltau an Gurken. Es ist wichtig, diese Spritzmittel direkt bei Befallsbeginn auszubringen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. In vielen Fällen ist eine konsequente und mehrfache Behandlung notwendig, um den Mehltau an Gurken zu bekämpfen. Achte daher unbedingt auf umwelt- und insektenschonende Mittel sowie die richtige Dosierung, Anwendung und Aufwandsmenge.

Mehltau an Gurken vorbeugen

Die beste Methode, um Mehltau an Gurken vorzubeugen, ist eine sorgfältige Sortenwahl. Mittlerweile gibt es verschiedene mehltauresistente Gurkensorten auf dem Markt. Zu den Sorten, die eine hohe Toleranz gegenüber Echtem und Falschem Mehltau aufweisen, gehören zum Beispiel ‚Bella F1‘, ‚Conny F1‘, ‚Dominica F1‘, ‚La Diva‘, ‚Lothar F1‘, ‚Marketmore‘, ‚Restina F1‘ und ‚Saiko‘. Indem du resistente Sorten wählst, kannst du das Risiko eines Mehltau-Befalls deutlich reduzieren.

Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um Mehltau an Gurken vorzubeugen. Achte darauf, den passenden Standort für deine Gurkenpflanzen zu wählen. Ein sonniger und windgeschützter Platz ist ideal. Stelle sicher, dass die Pflanzen ausreichend Abstand zueinander haben, damit die Luft gut zirkulieren kann und die Blätter nach Regen oder dem Wässern schnell wieder abtrocknen können.

Gieße die Gurkenpflanzen am besten von unten direkt am Boden und vermeide das Gießen über die Blätter. Dadurch kannst du das Risiko einer Ausbreitung von Mehltau verringern. Achte auch darauf, unerwünschtes Beikraut gut in Schach zu halten, da Mehltaupilze oft von Unkraut übertragen werden.

Eine gute Pflanzenhygiene ist ebenfalls wichtig, um Mehltau an Gurken vorzubeugen. Nach dem Schneiden der Pflanzen solltest du das Schneidwerkzeug desinfizieren, um eine Übertragung von Krankheiten zu verhindern. Krankes Laub und betroffene Pflanzenteile sollten nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll entsorgt werden.

Zusätzlich kannst du vorbeugend 1%-ige Natronlösung, Kaliumhydrogencarbonat oder Schachtelhalmbrühe als Pflanzenstärkungsmittel spritzen. Diese natürlichen Mittel stärken die Zellwände der Gurkenpflanzen und erschweren den Mehltau-Erregern den Befall der Blätter.

Sind Gurken mit Mehltau essbar?

Eine Frage, die sich viele Gurkenliebhaber stellen, ist, ob Gurken mit Mehltau noch essbar sind. Grundsätzlich sind die Gurkenfrüchte bei einem Mehltau-Befall der Blätter noch essbar. Die Erreger des Mehltaus produzieren keine Gifte und sind daher nicht gesundheitsschädlich für den Menschen. Bei leichtem Befall ändert sich an der Qualität und dem Geschmack der Gurkenfrüchte nichts.

Allerdings kann ein starker Mehltau-Befall zu Schäden an den Gurkenfrüchten führen. Betroffene Gurken können vergilben, Verformungen und Beeinträchtigungen im Wuchs zeigen, rissig werden oder sogar aufplatzen. Der Mehltaubelag kann zudem einen unangenehmen muffigen Geruch entwickeln, und es besteht die Gefahr, dass Bakterien und Fäulniserreger in aufgeplatzte Früchte eindringen. Daher sollten stark befallene Gurken nicht mehr gegessen werden.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass bei einem Einsatz von Spritzmitteln gegen Mehltau oft Wartezeiten gelten, bevor die Gurkenfrüchte verzehrt werden dürfen. Lies daher unbedingt die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Spritzmittels und halte die angegebenen Wartezeiten ein.

Düngung und Bewässerung von Gurken

Eine gute Nährstoffversorgung ist entscheidend, um Gurken kräftig und gesund zu halten und Krankheiten vorzubeugen. Gurken sind sogenannte Starkzehrer und benötigen daher eine ausgewogene Düngung. Du kannst verschiedene Düngemittel verwenden, um die Nährstoffversorgung deiner Gurkenpflanzen sicherzustellen.

Eine organische Düngung mit Kompost oder gut verrottetem Mist ist eine gute Möglichkeit, um den Gurken ausreichend Nährstoffe zuzuführen. Du kannst den Kompost oder den Mist vor der Pflanzung in den Boden einarbeiten oder ihn als Mulch um die Pflanzen herum verteilen.

Neben der Düngung ist auch die Bewässerung ein wichtiger Aspekt bei der Pflege von Gurken. Gurken benötigen viel Wasser, um gut zu wachsen und schöne Früchte auszubilden. Es ist wichtig, die Gurkenpflanzen regelmäßig und ausreichend zu gießen. Idealerweise solltest du dies immer morgens tun, mit umgebungswarmem Wasser, das vorher gesammelt wurde, zum Beispiel in einer Regentonne oder einer Gießkanne. Vermeide das Gießen über die Blätter und gieße stattdessen direkt am Boden um die Wurzeln herum. Dadurch kannst du das Risiko von Krankheiten, insbesondere von Mehltau, verringern.

Fazit

Mehltau an Gurken ist eine häufig auftretende Krankheit, die jedoch mit der richtigen Vorbeugung und Bekämpfung gut in den Griff zu bekommen ist. Durch die Wahl mehltauresistenter Sorten, eine abwechslungsreiche Fruchtfolge, den passenden Standort, ausreichende Pflege und gute Pflanzenhygiene kannst du das Risiko eines Mehltau-Befalls deutlich reduzieren. Sollten deine Gurkenpflanzen dennoch von Mehltau befallen sein, gibt es verschiedene Maßnahmen, um ihn zu bekämpfen. Denk daran, dass Gurken mit Mehltau noch essbar sind, solange die Früchte selbst nicht betroffen sind. Achte jedoch auf mögliche Wartezeiten nach dem Einsatz von Spritzmitteln.

Mit den richtigen Pflegemaßnahmen und einer regelmäßigen Düngung und Bewässerung kannst du gesunde und schmackhafte Gurken ernten und die Freude an deinem eigenen Gemüsegarten genießen.