Lavendel ist eine wunderbare Gartenpflanze, die nicht nur mit ihren duftenden Blüten begeistert, sondern auch trockene und sandige Böden gut verträgt. Ursprünglich in den Küstenregionen des Mittelmeers beheimatet, ist Lavendel auch in unseren Breiten als winterharte Pflanze beliebt. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über das Pflanzen und Pflegen von Lavendel wissen musst.
Herkunft und Eigenschaften von Lavendel
Lavendel, botanisch Lavandula, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und war schon bei den Römern für seine duftenden Bade-Essenzen bekannt. Der Name Lavendel leitet sich vom lateinischen Wort „lavare“ ab, was „waschen“ bedeutet. Lavendel ist ein Halbstrauch, das heißt, er verholzt nur unten und wächst kompakt und kissenförmig. Die meisten Lavendelsorten sind winterhart und können in unseren Gärten angebaut werden.
Sorten und Aussehen von Lavendel
Es gibt etwa 25 bekannte Lavendelarten, von denen in Mitteleuropa vor allem die winterharte Sorte Lavandula angustifolia kultiviert wird. Eine der beliebtesten Ziersorten ist Lavandula angustifolia ‘Hidcote Blue’, die im 19. Jahrhundert in den berühmten Hidcote Manor Gardens in England entdeckt wurde. Diese Sorte wächst etwas gedrungener und sehr dicht. Eine weitere Sorte, der Schopflavendel (Lavandula stoechas), hat auffällige Hochblätter an den Blütenständen, ist aber leider nicht winterhart.
Lavendel zeichnet sich durch seine nadelförmigen, graugrünen Blätter und die violettblauen, aromatisch duftenden Blütenstände aus. Die Blüten bilden mehrere quirlig angeordnete Blütenreihen und können bis zu acht Zentimeter lang werden. Es gibt jedoch auch Sorten mit rosafarbenen oder weißen Blüten. Lavendel blüht in der Regel von Juni bis August und wird etwa 60 bis 100 Zentimeter hoch.
Standort und Boden für Lavendel
Lavendel bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort. Er gedeiht besonders gut an warmen Südwänden und in trockenen, sandigen Böden. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffarm sein, damit sich die Pflanze optimal entwickeln kann. Es ist wichtig, dass der Boden im Winter nicht zu stark vernässt, da Lavendel frostempfindlich ist. Wenn du feststellst, dass der Boden zu nass ist, solltest du den Lavendel umsetzen.
Verwendung von Lavendel im Garten
Lavendel kann vielseitig im Garten eingesetzt werden. Er eignet sich hervorragend als Beeteinfassung oder als Pflanzstreifen entlang von Mauern und Wegen. Lavendel wächst besonders gut vor warmen Südwänden und bereichert Senkgärten sowie Steingartenbeete. Er passt auch perfekt zum mediterranen Gartenstil. Als Begleitpflanzen bieten sich zum Beispiel Bart-Iris oder Wollziest an. Die Blüten des Lavendels sind im Sommer ein Anziehungspunkt für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
Eine beliebte Kombination im Garten ist Lavendel gemeinsam mit Rosen. Obwohl sie optisch gut zusammenpassen, haben Rosen und Lavendel unterschiedliche Bodenansprüche. Während Lavendel eher mäßig trockene und mineralische Böden bevorzugt, wachsen Rosen gerne auf humusreichen und lehmigen frischen Böden. Um das Problem zu lösen, kann man einen ausreichenden Pflanzabstand von 80 bis 100 Zentimetern einhalten und den Boden um die Lavendelpflanzen mit Bausand abmagern. Alternativ sind späte Sorten des Steppen-Salbeis (Salvia nemorosa) oder Katzenminze (Nepeta x faassenii) eine bessere Wahl in Bezug auf die Standortansprüche.
Auch als Kübelpflanze oder zur Bepflanzung von Blumenkästen ist Lavendel sehr dankbar. In mediterran anmutenden Terracotta-Töpfen wirkt er besonders dekorativ und umgibt den Sitzplatz im Sommer mit seinem leichten Lavendelduft. Für den Echten Lavendel eignet sich eine leichte Erde mit Sand und Kies durchsetzt. Als Drainage sollte man eine Lage Tonscherben oder Steine auf den Gefäßboden legen. Der Schopflavendel lässt sich gut in alle möglichen Topfbepflanzungen integrieren und passt gut zu Ziergräsern und anderen Strukturpflanzen sowie zu weißblütigen Balkonblumen.
Lavendel als Heil- und Duftpflanze
Lavendel ist nicht nur im Garten eine Bereicherung, sondern auch als Heilpflanze bekannt. Die ätherischen Öle aus den Blüten und Blättern wirken beruhigend und harmonisierend. Lavendel wird daher oft in der Aromatherapie eingesetzt. In der Küche werden Lavendelblüten gerne zur Verfeinerung von Süßspeisen und Soßen verwendet. Die Öle finden auch Verwendung in der Parfümindustrie, weshalb Lavendel in der Provence und in einigen Teilen Englands großflächig angebaut wird.
Lavendel kann auch als Tee genossen werden. Lavendeltee wirkt entspannend und fördert einen tiefen und gesunden Schlaf. Zudem hat er eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung und kann bei Hals- und Rachenentzündungen helfen. Die Zubereitung ist relativ einfach: Zwei gehäufte Teelöffel Lavendelblüten werden mit einem Viertelliter kochendem Wasser überbrüht und für etwa 10 Minuten ziehen gelassen. Der Geschmack von reinem Lavendeltee kann gewöhnungsbedürftig sein und kann daher mit anderen Kräutern wie Baldrian oder Gewürzfenchel verfeinert werden. Es empfiehlt sich jedoch, nicht mehr als eine Tasse Lavendeltee pro Tag zu trinken, da größere Mengen die Schleimhäute im Verdauungstrakt schädigen können.
Rückschnitt und Pflege von Lavendel
Damit Lavendel schön kompakt und buschig bleibt, muss er regelmäßig geschnitten werden. Der erste Rückschnitt erfolgt direkt nach der Blüte im Sommer. Dabei werden die verwelkten Blütenstände entfernt und die Triebe um etwa ein Drittel zurückgeschnitten. Im zeitigen Frühjahr sollte Lavendel dann ein zweites Mal bis in die verholzten Teile zurückgeschnitten werden. Dadurch verzweigen sich die Pflanzen an den Schnittstellen und bleiben kompakt und buschig. Ein jährlicher Schnitt im zeitigen Frühjahr ist wichtig, da Lavendel den Schnitt ins alte Holz nicht immer gut verträgt.
Bei der Pflege von Lavendel sollte man auf jegliche Dünger- oder Kompostgaben verzichten. Lavendel bevorzugt einen mineralischen Boden und zu viele Nährstoffe beeinflussen das Wachstum negativ. Gießen muss man Lavendel nur bei anhaltender Trockenheit.
Winterschutz für Lavendel
Der richtige Winterschutz ist entscheidend, damit Lavendel auch in kühleren Klimazonen gut durch den Winter kommt. Ein vor kalten Ostwinden geschützter und warmer Standort sowie ein gut durchlässiger Boden sind wichtig. In Weinbauregionen kann man oft auf zusätzliche Schutzmaßnahmen verzichten, aber in raueren Gefilden sollte man Lavendel im Herbst mit einer Mulchschicht an der Stängelbasis schützen. Zusätzlich kann man Tannenreisig über die Pflanzen legen. Als Topfpflanze kann Lavendel das ganze Jahr draußen stehen bleiben, sollte aber im Winter an einem wind- und regengeschützten Standort aufgestellt werden. Der Topf kann in eine Holzkiste gestellt und mit isolierendem Rindenmulch aufgefüllt werden. An frostfreien Tagen sollte man den Lavendel leicht gießen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.
Vermehrung und Krankheiten von Lavendel
Lavendel kann im Frühling durch Stecklinge vermehrt werden. Diese bewurzeln am besten in Sand unter einer Folie. Auch eine Vermehrung durch Samen ist möglich, jedoch sind die Nachkommen dann nicht sortenecht. Lavendel kann sich auch selbst aussäen, aber auch hier sind die Nachkommen nicht immer identisch mit der Mutterpflanze.
Lavendel ist weitgehend frei von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Aufgrund seiner ätherischen Öle wird er von Blattläusen und anderen Schadinsekten gemieden. Die einzige Krankheit, von der Lavendel betroffen sein kann, ist die Stängelgrundfäule, die von einem Pilz der Gattung Phytophtora verursacht wird. Diese tritt vor allem bei zu feuchtem Standort auf. Bei rechtzeitiger Erkennung kann sie mit handelsüblichen Fungiziden bekämpft werden.
Fazit
Lavendel ist eine wunderschöne und vielseitige Gartenpflanze, die nicht nur mit ihren leuchtenden Blüten begeistert, sondern auch einen angenehmen Duft verbreitet. Mit den richtigen Standort- und Pflegebedingungen gedeiht Lavendel prächtig und bietet Bienen und anderen Insekten wertvolle Nahrung. Ob als Beeteinfassung, in Blumenkästen oder als Duftpflanze im mediterranen Garten – Lavendel ist eine Bereicherung für jeden Garten.