Kräuter sind nicht nur lecker und gesund, sondern auch äußerst vielseitig in der Verwendung. Ob in der Küche als Gewürz oder in der Naturheilkunde als Heilpflanze – Kräuter haben einen festen Platz in unserem Alltag. Aber nicht jeder hat einen großen Garten, um Kräuter anzubauen. Zum Glück können Kräuter auch problemlos auf dem Balkon angepflanzt werden. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir die besten Kräuter für den Balkon vorstellen und dir einige Tipps geben, wie du einen prächtigen Kräutergarten auf deinem Balkon anlegen kannst.
Rosmarin, Thymian, Oregano – die mediterranen Klassiker
Zu den beliebtesten Kräutern für den Balkon gehören die „mediterranen Klassiker“ wie Rosmarin, Thymian und Oregano. Diese Kräuter sind nicht nur robust und pflegeleicht, sondern verströmen auch einen herrlichen Duft und verleihen deinem Balkon ein mediterranes Flair. Rosmarin eignet sich perfekt zum Würzen von Fleisch- und Fischgerichten, während Thymian und Oregano ideal für mediterrane Gerichte wie Pizza und Pasta sind.
Heimische Kräuter für den Balkon
Neben den mediterranen Kräutern gibt es auch heimische Kräuter, die sich hervorragend für den Anbau auf dem Balkon eignen. Schnittlauch, Petersilie und Kerbel sind beispielsweise robuste und pflegeleichte Kräuter, die sich gut in Töpfen oder Balkonkästen anpflanzen lassen. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
Kompakte Sorten für den Balkon
Wenn der Platz auf dem Balkon begrenzt ist, empfehle ich dir, kompakte Sorten von Kräutern auszuwählen. Der Kugel-Thymian „Fredo“, der Lavendelblättrige Salbei und die Ananas-Minze „Variegata“ sind zum Beispiel perfekt für Balkonkästen und Töpfe geeignet. Sie nehmen nicht viel Platz ein und sehen dennoch wunderschön aus. In Blumenampeln kommen hängende Sorten wie Kapuzinerkresse und Hänge-Rosmarin besonders gut zur Geltung.
Das passende Gefäß für jedes Kraut
Für den Anbau von Kräutern auf dem Balkon ist das richtige Gefäß entscheidend. In der Regel sollten die Gefäße groß genug sein, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Töpfe mit einem Durchmesser von mindestens 15 bis 20 Zentimetern oder Balkonkästen in Standardgröße sind empfehlenswert. Achte darauf, dass die Gefäße ausreichend durchlässig sind, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Plastiktöpfe sind leicht, aber oft undurchlässig, während Ton- oder Terrakottatöpfe die Feuchtigkeit besser zirkulieren lassen. Auch alte Holzkisten oder Kochtöpfe können als Gefäße dienen, solange sie über Abzugslöcher im Boden verfügen.
Der richtige Standort für Balkonkräuter
Die meisten Kräuter benötigen viel Sonne, daher solltest du ihnen einen sonnigen Standort auf dem Balkon bieten. Mediterane Kräuter wie Oregano, Rosmarin, Thymian, Majoran, Salbei und Lavendel lieben die Sonne und gedeihen am besten auf einem Südbalkon. Wenn dein Balkon nach Osten oder Westen ausgerichtet ist, eignen sich eher weniger sonnenhungrige Kräuter wie Petersilie, Kerbel, Kresse, Minze oder Schnittlauch. Es gibt jedoch auch einige Wildkräuter wie Gundermann, Sauerampfer und Vogelmiere, die auch in sonnig stehenden Töpfen und Balkonkästen gut wachsen. Bei einer reinen Nordlage ist die Kultur von Küchenkräutern eher schwierig, aber vielleicht bietet sich eine sonnenzugewandte Fensterfront an.
Das geeignete Substrat für Kräuter auf dem Balkon
Bevor du deine Kräuter auf dem Balkon pflanzt, solltest du auf eine gute Drainageschicht achten, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Als Drainage kannst du Kies, Blähton oder Tonscherben verwenden. Beim Substrat solltest du auf die Bedürfnisse der einzelnen Kräuter achten. Mediterrane Kräuter wie Lavendel und Rosmarin benötigen durchlässige Erde, in der das Wasser schnell abfließen kann und die nicht zu nährstoffreich ist. Mische daher Sand und Splitt in den Boden deiner Töpfe. Kräuter wie Schnittlauch, Estragon und Melisse dagegen lieben einen feuchten und nährstoffreichen Boden. Für Kräuter im Topf gibt es auch spezielle Kräutererde, die du verwenden kannst.
Kräuter auf dem Balkon richtig wässern
Die Bewässerung deiner Balkonkräuter ist ein wichtiger Aspekt für ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Lavendel benötigen eher selteneres Gießen, etwa ein- bis zweimal in der Woche. Achte darauf, dass der Ballen komplett abgetrocknet ist, bevor du wieder gießt. Idealerweise gießt du morgens oder abends und verwendest temperiertes oder leicht abgestandenes Wasser. Kräuter wie Melisse, Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel und Pfefferminze benötigen einen etwas feuchteren Boden. Hier kannst du öfter gießen, aber achte darauf, dass keine Staunässe entsteht. Jedes Kraut hat seine eigenen Bedürfnisse, daher ist es wichtig, sich mit den individuellen Wasseranforderungen vertraut zu machen.
Balkonkräuter richtig düngen
Während der Wachstumsphase können Balkonkräuter zusätzliche Nährstoffe in Form von Dünger benötigen. Hierbei ist es wichtig, den individuellen Bedarf der Kräuter zu beachten. Organischer Langzeitdünger ist eine gute Wahl, aber achte darauf, dass du die richtige Menge verwendest. Du kannst auch mineralische Vorratsdünger verwenden, die speziell für die Kultur in Töpfen und Kübeln entwickelt wurden. Achte auch hier darauf, die Dosierungsempfehlungen zu beachten.
Der optimale Schnitt von Balkonkräutern
Der richtige Schnitt ist entscheidend für ein gesundes und üppiges Wachstum deiner Balkonkräuter. Halbsträucher wie Gartensalbei, Lavendel und Rosmarin neigen dazu, zu verholzen. Daher solltest du im Frühjahr die Triebe des vergangenen Jahres um etwa die Hälfte zurückschneiden. Auch Thymian kann im Frühjahr etwas gestutzt werden, um den Austrieb zu fördern. Schnell wachsende Sträucher wie Zitronenverbene bleiben schöner, wenn man sie jährlich an den Triebspitzen kürzt. Beim Basilikum solltest du nicht nur die Blätter ernten, sondern auch gleich die Stängel abschneiden, um das Wachstum neuer Triebe anzuregen. Achte darauf, das richtige Schnittwerkzeug zu verwenden, wie zum Beispiel eine Kräuterschere mit präzisionsgeschliffenen Klingen.
Kräuter auf dem Balkon richtig überwintern
Viele Kräuter sind einjährig und sterben im Herbst ab. Es gibt jedoch auch dauerhafte Stauden oder Halbsträucher wie Lavendel, Salbei und Rosmarin. Diese benötigen im Topf einen Winterschutz, da die Erde schnell vom Frost durchdrungen werden kann und die Wurzeln beschädigt werden können. Stelle die Töpfe auf eine Styroporplatte und umhülle sie mit Noppenfolie oder Jutesäcken. Zusätzlich kannst du die Zwischenräume auskleiden und die Kräuter mit etwas Reisig abdecken. Im Winter solltest du das Gießen stark reduzieren. Im Frühjahr werden die Pflanzen dann umgetopft und gegebenenfalls zurückgeschnitten. Kräuter, die einen frostfreien Platz benötigen, sollten im Spätherbst nach drinnen geholt werden. Geeignete Plätze sind helle Treppenhäuser, unbeheizte Gewächshäuser oder Wintergärten.
Der optimale Pflanzenschutz für Balkonkräuter
Kräuter sind in der Regel robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, aufgrund ihres hohen Gehalts an ätherischen Ölen. Dennoch können ungünstige Witterungsbedingungen und Pflegefehler zu Problemen führen. Blattläuse können durch Abstreifen oder Bespritzen mit einem Wasserstrahl entfernt werden. Spinnmilben können bei langer Trockenheit auftreten und können mit Wasser oder Seifenlösung abgespült werden. Weiße Fliegen können bei heißer und trockener Witterung auftreten und können mit mehrmaligem Besprühen mit Brennnesseljauche bekämpft werden. Eine Pilzerkrankung, die bei Schnittlauch häufig auftritt, ist Rost. Diese kann durch regelmäßiges Abschneiden der Triebe vorgebeugt werden.
Mit diesen Tipps und Tricks kannst du einen prächtigen Kräutergarten auf deinem Balkon anlegen und dich über frische, selbst angebaute Kräuter freuen. Genieße den Geschmack und das Aroma dieser natürlichen Schätze und unterstütze gleichzeitig die Bienenpopulation. Viel Spaß beim Balkongärtnern!