Die faszinierende Welt der Knöteriche – Leuchtkraft und Vielseitigkeit


Die Familie des Knöterichs beeindruckt durch zahlreiche Arten und Farben. Das leuchtende Rot des Bistorta amplexicaule ‘Speciosum’ beispielsweise färbt ganze Felder bunt. Es gibt Arten für Steingärten, für Beet-, Rabatten- oder Wildstaudenpflanzungen. Die Vielseitigkeit und Leuchtkraft dieser Familie ist Grund genug, sich einmal näher mit ihr zu beschäftigen und deren Vorzüge im Garten kennenzulernen.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten der Knöteriche im Garten

Die Knöteriche sind äußerst vielseitig und können in verschiedenen Bereichen des Gartens eingesetzt werden. Von Bodendeckern bis hin zu imposanten Großstauden bieten sie eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten. Der Scheckenknöterich (Bistorta affinis) ist beispielsweise ein beliebter Bodendecker, der dichte, niedrige Matten bildet und mit seinen weißlichen kolbenförmigen Blütenständen von Juli bis zum Frost einen attraktiven Blickfang bildet. Er eignet sich besonders gut für halbschattige Standorte in Kombination mit Gehölzen.

Für höhere Pflanzungen eignet sich der Garten-Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis) hervorragend. Seine kerzenförmigen Blüten, die von Juli bis Oktober erscheinen, sind ein echter Blickfang im Garten. Außerdem bedeckt das dichte Blattwerk des Garten-Kerzen-Knöterichs den Boden schnell, wodurch sich das lästige Unkrautjäten in Grenzen hält. Diese Pflanze ist äußerst pflegeleicht und verträgt sowohl trockene als auch feuchte Böden. Sie fühlt sich sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten wohl und ist eine ideale Wahl für Menschen, die ihren Garten genießen möchten.

Pflegetipps für Knöteriche im Garten

Knöteriche sind äußerst robuste Pflanzen und benötigen in der Regel keine aufwendige Pflege. Dennoch gibt es einige Tipps, die dabei helfen, dass sie sich optimal entwickeln und ihre volle Pracht entfalten können.

Standort: Die meisten Knöteriche bevorzugen sonnige bis halbschattige Lagen. Einige Arten, wie der Scheckenknöterich, fühlen sich auch im tiefen Schatten wohl. Es ist wichtig, den individuellen Standortansprüchen der jeweiligen Art gerecht zu werden, um ein optimales Wachstum zu ermöglichen.

Boden: Knöteriche sind anpassungsfähig an verschiedene Bodenarten, bevorzugen jedoch nährstoffreiche und tiefgründige Böden. Eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung ist für das gesunde Wachstum der Pflanzen wichtig.

Bewässerung: In der Regel sind Knöteriche nicht sehr durstig und kommen auch mit längeren Trockenperioden gut zurecht. Dennoch ist es ratsam, junge Pflanzen in den ersten Wochen nach dem Pflanzen regelmäßig zu gießen, um das Anwachsen zu unterstützen.

Düngung: Eine regelmäßige Düngung ist in der Regel nicht erforderlich, da Knöteriche mit den meisten Böden zurechtkommen. Bei Bedarf kann jedoch im Frühjahr etwas Langzeitdünger in den Boden eingearbeitet werden, um das Pflanzenwachstum zu fördern.

Rückschnitt: Einige Knöteriche, wie der Schlingknöterich, können stark wachsen und benötigen gelegentlich einen Rückschnitt, um ihre Form zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr, bevor die neuen Triebe austreiben.

Der beliebte Scheckenknöterich als Bodendecker

Der Scheckenknöterich (Bistorta affinis) ist wohl die bekannteste Art unter den Knöterich-Stauden. Als Bodendecker bildet er dichte, niedrige Matten und ist ein Blickfang im Garten. Von Juli bis zum Frost zeigt er seine weißlichen kolbenförmigen Blütenstände, die im Laufe der Blütezeit von Rosa über Dunkelrot bis hin zu Braun verfärben und immer wieder nachblühen. Der Scheckenknöterich fühlt sich im Halbschatten am wohlsten und sollte vor trockenen, heißen Plätzen geschützt werden. Im Herbst bietet das liegengebliebene Laub einen zusätzlichen Frostschutz und hilft den Pflanzen, den Winter gut zu überstehen.

Es gibt verschiedene Sorten des Scheckenknöterichs, die sich in Farbe und Wuchsform unterscheiden. Eine bewährte Varietät ist die Sorte Bistorta affinis ‘Superbum’. Zu Beginn blüht sie weiß und entwickelt später einen tiefroten Blütenflor. Im Herbst färbt sich das Laub orange-rot, was einen zusätzlichen Blickfang im Garten bietet. Für kompakteres Wachstum eignen sich die Sorten ‘Darjeeling Red’ und ‘Dimitry’. Beide Sorten blühen zuerst rosarot und später tief dunkelrot im Verblühen. Durch ihre kompakte Wuchsform sind sie gut mit anderen Beetstauden kombinierbar.

Bunter Fadenknöterich – ein Blickfang für dunkle Gartenecken

Der bunte Fadenknöterich (Persicaria filiformis ‘Variegatum’) ist eine besondere Knöterich-Art, die mit ihren gelb-grün-braunrot-gefleckten Blättern auffällt. Die Blätter sehen aus, als wären mit einem Pinsel rote, weiße und braune Farbkleckse auf grüne Blätter gemalt worden. Diese Blattschmuckpflanze bringt vom Frühjahr bis in den Herbst Farbe in dunkle Gartenecken. Besonders intensiv ist die Färbung der Blätter im Sommer. Der Fadenknöterich wächst senkrecht nach oben und ist völlig unkompliziert in der Pflege. Im Herbst empfiehlt es sich, die Pflanze mit etwas Reisig abzudecken, um sie vor Frost zu schützen.

Garten-Kerzen-Knöterich – der Allrounder für jeden Garten

Ein besonderer Liebling unter den Knöterichen ist der Garten-Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis). Mit seinen kerzenförmigen Blüten von Juli bis Oktober ist er ein echter Blickfang im Garten. Das schöne, dichte Blattwerk des Garten-Kerzen-Knöterichs erscheint sehr früh und bedeckt den Boden schnell, wodurch sich das Unkrautjäten in Grenzen hält. Diese Pflanze ist äußerst pflegeleicht und verträgt sowohl trockene als auch feuchte Böden. Sie fühlt sich sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten wohl und übersteht sogar längere Trockenperioden bedenkenlos. Ein weiterer Vorteil des Garten-Kerzen-Knöterichs ist, dass Schnecken ihn nicht besonders mögen, was dem Gärtner viel Arbeit erspart.

Der Garten-Kerzen-Knöterich ist in verschiedenen Sorten erhältlich, die sich in Größe und Farbe unterscheiden. Die Sorte ‘Album’ (Bistorta amplexicaulis) bringt weiße Blütenähren von ca. 90 cm Höhe hervor. Sie ist sehr unempfindlich und eignet sich wunderbar für gemischte Staudenpflanzungen. Die Sorte ‘Speciosum’ (syn. ‘Firetail’) ist ein Hingucker mit ihren 120 cm hohen scharlachroten Blütenkerzen. Eine kleinere Variante ist die Sorte ‘Blackfield’. Die leuchtend blutroten Blüten bleiben mit 70 cm etwas kleiner und lassen sich gut mit anderen Beetstauden kombinieren. Als Bodendecker eignet sich die Sorte ‘Inverleith’ hervorragend. Mit einer Höhe von nur 60 cm blüht sie rot mit kurzen Kerzen und bildet einen dichten Laubteppich.

Knöteriche als attraktive Begleitpflanzen in verschiedenen Gartenlandschaften

Die Wirkung von Knöterichen lässt sich durch die richtigen Begleitstauden noch unterstreichen. Der Scheckenknöterich (Bistorta affinis) kann beispielsweise mit anderen Stauden kombiniert werden, die unterschiedliche Blatt- und Blütenformen aufweisen. Immergrüne Bergenien (Bergenia), Funkien (Hosta) oder Gräser (Carex) bieten sich hier als Partner an, vor allem vor einer Gehölzkulisse. Der Garten-Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis) setzt mit seinen kerzenförmigen Blüten vertikale Akzente in gemischten Pflanzungen. Er kann gut mit anderen Stauden wie Herbstanemonen (Anemone hupehensis oder Anemone japonica), dunkellaubigen Oktoberkerzen (Cimicifuga) oder Flammenblumen (Phlox) kombiniert werden, um harmonische Spätsommer- und Herbstbilder zu schaffen. In weißen Gärten ergeben die Sorte Bistorta amplexicaulis ‘Album’ zusammen mit weißblühenden Herbstanemonen (Anemone japonica), graulaubigen Gräsern (Festuca), Herbstastern (Aster divaricatus) oder weißen Flammenblumen (Phlox paniculata) edle Kombinationen.

Knöteriche für den Naturgarten – der Wiesen- oder Schlangen-Knöterich

Für den naturnahen Garten eignet sich besonders der Wiesen- oder Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis), der auch als „Zahnbürste“ bekannt ist. Diese robuste und wüchsige Pflanze kann sich in feuchten Talgründen oder an Berghängen in großer Vielzahl ausbreiten. Im Garten ist der Wiesen- oder Schlangen-Knöterich vor allem für nährstoffreiche, feuchte Böden in sonniger bis halbschattiger Lage zu empfehlen. Mit seinen rosa Blütenkerzen, die von Mai bis Juli erscheinen und im Sommer eine weitere Nachblüte versprechen, ist er eine wertvolle und pflegeleichte Staude zur Bepflanzung der Flachwasserzone im Gartenteich.

Imposante Großstauden – der Garten-Bergknöterich

Ein echter Blickfang in weitläufigen Gartenanlagen ist der Garten-Bergknöterich (Aconogonon speciosum ‘Johanniswolke’). Mit einer Höhe von bis zu zwei Metern eignet er sich hervorragend als Hintergrund für Staudenpflanzungen oder als Sichtschutz. Seine cremeweißen Blüten, die von Juni bis August erscheinen, verleihen dem Garten ein Bild aus Wolken. Der Garten-Bergknöterich ist sehr standfest und übersteht auch längere Trockenperioden bedenkenlos. Eine Besonderheit dieser Staude ist ihr leicht süßlicher Duft. Auch im Abblühen sehen die Blüten attraktiv aus, sie werden blassrosa und später bräunlich. Durch das Stehengelassen der Blütenstände im Winter ergeben sich im Raureif reizvolle Bilder. Der Garten-Bergknöterich benötigt ausreichend Platz im Garten und ist eine imposante Pflanze, die eine bestimmende Rolle in einer Pflanzung einnehmen kann.

Kulturelle Bedeutung und Verwendung von Knöterichen

Knöteriche haben nicht nur eine ästhetische Bedeutung im Garten, sondern wurden auch kulturhistorisch sowie in der Volksmedizin genutzt. Der Schlangen-Knöterich beispielsweise war früher als Wildgemüse und Heilkraut bekannt. Seine stärke- und vitaminreichen Wurzeln wurden zu Bratlingen oder im Salat verwendet. Der Pflanzensaft wurde zur Behandlung von Schlangenbissen eingesetzt. Diese kulturelle Bedeutung der Knöteriche zeigt, dass sie nicht nur schöne Gartenpflanzen sind, sondern auch eine lange Geschichte haben.

Pflegehinweise und Tipps zur Vermehrung von Knöterichen

Die Pflege von Knöterichen ist in der Regel einfach und unkompliziert. Die meisten Arten sind äußerst robust und langlebig. Eine regelmäßige Teilung ist zur Verjüngung der Stauden nicht erforderlich, da sie bereits von Natur aus langlebig sind. Bei Bedarf kann jedoch eine Teilung im Frühjahr durchgeführt werden, um die Pflanzen zu vermehren oder zu verjüngen.

Die Vermehrung von Knöterichen kann auch durch Steckholz oder Stecklinge erfolgen. Einige Arten bilden zudem Ausläufer, die im Frühjahr abgestochen und zur Vermehrung verwendet werden können. Die Vermehrung von Knöterichen ist in der Regel einfach und kann auch von Hobbygärtnern durchgeführt werden.

Fazit

Knöteriche sind äußerst vielseitige Pflanzen, die für jeden Gartenliebhaber etwas zu bieten haben. Von Bodendeckern bis hin zu imposanten Großstauden gibt es für jeden Geschmack und jeden Garten die passende Knöterich-Art. Sie sind äußerst robust und pflegeleicht, und mit den richtigen Begleitpflanzen lassen sich beeindruckende Gartenlandschaften gestalten. Die Knöteriche haben nicht nur eine ästhetische Bedeutung im Garten, sondern waren auch kulturhistorisch und in der Volksmedizin von Bedeutung. Ihre Vielseitigkeit und Leuchtkraft machen sie zu einer lohnenden Wahl für jeden Garten.