Knoblauch ist nicht nur ein unverzichtbares Gewürz in der Küche, sondern kann auch im eigenen Garten angebaut werden. Der eigene Knoblauch hat den Vorteil, dass man die Herkunft und Qualität genau kennt. Außerdem ist der Anbau von Knoblauch relativ einfach, wenn man ein paar wichtige Punkte beachtet. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über den erfolgreichen Knoblauchanbau wissen musst.
Warum Knoblauch im eigenen Garten anbauen?
Es gibt verschiedene Gründe, warum es sich lohnt, Knoblauch im eigenen Garten anzubauen. Zum einen hat man die volle Kontrolle über die Herkunft und Qualität des Knoblauchs. Man kann sicher sein, dass er ohne den Einsatz von Pestiziden oder anderen schädlichen Chemikalien angebaut wurde. Zum anderen ist selbst angebauter Knoblauch oft aromatischer und intensiver im Geschmack als gekaufter Knoblauch. Zudem ist der Anbau von Knoblauch eine lohnende Beschäftigung im Garten und macht Spaß.
Standortfaktoren für den Knoblauchanbau
Damit der Knoblauch erfolgreich wächst, ist die Wahl des richtigen Standorts entscheidend. Knoblauch gedeiht am besten auf warmen und lockeren Böden in sonniger Lage. Auch etwas windige Lagen sind optimal, da die Knoblauchfliege, der größte Feind des Knoblauchs, hier in der Regel keinen Schaden anrichten kann. Nasse und schwere Böden hingegen eignen sich nicht für den Knoblauchanbau. Knoblauch wurzelt flach, daher sind auch sandige, humusarme Böden wegen der Austrocknungsgefahr nicht ideal.
Pflanzzeitpunkt für Knoblauch
Der beste Zeitpunkt für das Pflanzen von Knoblauch ist entweder im Herbst oder im Frühjahr. Der Herbst ist ideal für den Anbau von Winterknoblauch, da die Zehen in dieser Zeit größere Knollen hervorbringen. Allerdings sind auch die Pflanzenschutz-Probleme größer, da die Knoblauchfliege mehr Zeit hat, um Schaden anzurichten. Für Anfänger empfiehlt es sich daher, den nicht winterharten Frühlingsknoblauch zu wählen. Die Zehen werden von Mitte Februar bis Mitte April gesetzt und ergeben bis zum Herbst erntereife Knollen, wenn man sie richtig pflegt.
Knoblauch-Zehen oder Bulbillen pflanzen
Beim Anbau von Knoblauch gibt es zwei gängige Varianten: das Pflanzen von Zehen oder das Pflanzen von Bulbillen. Die Entscheidung hängt von persönlichen Vorlieben und den gewünschten Ergebnissen ab. Beim Pflanzen von Zehen werden die einzelnen Zehen in die Erde gesetzt und entwickeln sich im ersten Jahr zu Rundlingen und im zweiten Jahr zu Knollen. Beim Pflanzen von Bulbillen werden die kleinen Brutzwiebeln eingesetzt, die der Knoblauch an der Spitze ausbildet. Diese Methode dauert länger, da man zwei Jahre warten muss, bis man erntereife Knollen hat. Allerdings sind diese oft robuster und größer als diejenigen, die aus Zehen gezogen wurden.
Bodenvorbereitung für den Knoblauchanbau
Damit der Knoblauch optimal wächst, ist eine gute Bodenvorbereitung unerlässlich. Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein. Ideal ist ein sandiger Lehmboden, der gut durchlässig ist und keine Staunässe bildet. Wenn dein Gartenboden diese Eigenschaften nicht erfüllt, kannst du ihn mit Kompost oder einem Langzeitdünger aufwerten. Verteile etwa zwei bis drei Liter Kompost pro Quadratmeter und arbeite ihn gut ein. Dadurch wird der Boden mit Nährstoffen angereichert und die Struktur verbessert. Eine gute Vorbereitung des Bodens ist entscheidend für ein erfolgreiches Wachstum des Knoblauchs.
Mischkultur und Fruchtfolge mit Knoblauch
Knoblauch ist ein hervorragender Mischkulturpartner für andere Pflanzen im Garten. Sein intensiver Duft hält viele Schädlinge fern und kann sogar zum Schutz der Nachbarpflanzen beitragen. Besonders gut verträgt sich Knoblauch mit Erdbeeren, Tomaten und Karotten. Es ist jedoch wichtig, Knoblauch nicht in die Nähe von Lauch oder Zwiebeln zu pflanzen, da diese engen Verwandten von den gleichen Schädlingen befallen werden und es zu Wurzelkonkurrenz kommen kann. Achte daher darauf, Knoblauch nicht auf derselben Fläche anzubauen, auf der im Vorjahr Lauchgewächse gewachsen sind. Eine Anbaupause von mindestens drei Jahren ist empfehlenswert.
Knoblauchpflege und -ernte
Die Pflege von Knoblauch ist relativ unkompliziert. Während der Wachstumsphase bis Ende Mai sollte der Boden regelmäßig gehackt werden, um Unkraut zu entfernen und die Wurzelbildung zu fördern. Gieße den Knoblauch mäßig und vermeide es, die Blätter zu benetzen, da dies Krankheiten begünstigen kann. In der Hauptwachstumsphase kann der Knoblauch ein- bis zweimal mit schwach dosierter Brennnesseljauche gedüngt werden. Ab Ende Juni verfärben sich Laub und Stängel des Knoblauchs von grün nach gelb. Sobald zwei Drittel der Pflanze gelb sind, ist es Zeit, die Knollen zu ernten. Achte darauf, dass die Knollen noch nicht geöffnet sind, da sie sonst auseinanderfallen und die Zehen nicht lange haltbar sind. Nach der Ernte sollten die Knoblauchpflanzen für ein paar Tage an einem trockenen und schattigen Ort aufgehängt werden, damit sie gut trocknen können.
Knoblauch im Topf anbauen
Auch auf kleinem Raum oder auf dem Balkon ist es möglich, Knoblauch anzubauen. Du benötigst lediglich einen ausreichend großen Topf mit einer Tiefe von mindestens 10 cm. Wichtig ist, dass der Topf über ein gutes Drainagesystem verfügt, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Fülle den Topf mit einer geeigneten Erde, zum Beispiel spezieller Gemüseerde oder einer Mischung aus torffreier Blumenerde und Sand. Setze die Knoblauchzehen in einem Abstand von 15 bis 20 cm in einer Tiefe von 3 bis 4 cm in die Erde. Achte darauf, dass die Knoblauchzehen nicht zu eng beieinander liegen, um gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Gieße den Knoblauch regelmäßig, aber vermeide Staunässe. Der Knoblauch im Topf benötigt die gleiche Pflege wie der im Beet.
Knoblauch aus dem Supermarkt pflanzen?
Vielleicht hast du dich schon gefragt, ob man Knoblauch aus dem Supermarkt einfach pflanzen kann. In den meisten Fällen handelt es sich bei dem im Supermarkt erhältlichen Knoblauch um Softneck-Knoblauch, der im Mittelmeerraum angebaut wurde. Dieser ist nicht winterhart und würde den kalten Wintern bei uns nicht standhalten. Wenn du jedoch Knoblauchzehen oder Bulbillen aus dem Supermarkt kaufst, die für den Anbau geeignet sind, kannst du sie im Frühjahr oder Herbst in deinem Garten pflanzen. Achte darauf, dass die Zehen oder Bulbillen bereits getrocknet sind, um Fäulnis zu vermeiden. Supermarkt-Knoblauch kann eine gute Alternative sein, wenn du keinen speziellen Knoblauch aus dem Fachhandel kaufen möchtest.
Probleme und Lösungen beim Knoblauchanbau
Beim Anbau von Knoblauch können verschiedene Probleme auftreten, wie zum Beispiel Schädlinge und Krankheiten. Die Knoblauchfliege und die Lauchminierfliege sind die größten Schädlinge, die den Knoblauch befallen können. Um diese Schädlinge zu bekämpfen, ist es wichtig, eine gute Fruchtfolge einzuhalten und den Knoblauch nicht auf der gleichen Fläche anzubauen, auf der im Vorjahr Lauchgewächse wuchsen. Auch das Entfernen von befallenem Laub kann helfen, die Schädlinge einzudämmen. Bei Krankheiten wie Wurzelfäule oder Falschem Mehltau ist eine gute Bodenvorbereitung und Pflege entscheidend. Achte darauf, den Knoblauch nicht zu dicht zu pflanzen, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen. Bei Bedarf können auch biologische oder chemische Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten eingesetzt werden.
Fazit
Der Knoblauchanbau im eigenen Garten ist eine lohnende Beschäftigung, die viele Vorteile mit sich bringt. Mit den richtigen Tipps und Tricks gelingt der Anbau problemlos und man kann sich über leckeren und aromatischen Knoblauch aus dem eigenen Garten freuen. Die Wahl des richtigen Standorts, die richtige Pflanzmethode und eine gute Bodenvorbereitung sind entscheidend für den Erfolg. Mit etwas Geduld und Pflege kann man im Herbst oder im Frühjahr erntereifen Knoblauch ernten und in der Küche vielseitig verwenden. Probier es doch einfach mal aus und starte deinen eigenen Knoblauchanbau im Garten!