Kirschlorbeer: Giftig für Mensch und Tier – Was du wissen musst


Der Kirschlorbeer ist eine beliebte Heckenpflanze, die vor allem aufgrund ihrer schnellen Wuchsfähigkeit geschätzt wird. Doch Vorsicht ist geboten, denn der Kirschlorbeer ist giftig für Mensch und Tier. In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über die Giftigkeit des Kirschlorbeers und welche Vorsichtsmaßnahmen du treffen solltest.

Giftige Pflanzenteile des Kirschlorbeers

Beim Kirschlorbeer sind alle Pflanzenteile giftig, doch vor allem vor dem Verzehr der Blätter und Samen sollte man sich hüten. Diese enthalten eine hohe Konzentration an zyanogenen Glykosiden, die bei Kontakt mit der Magensäure Blausäure freisetzen. Obwohl die Blätter oft schnell wieder ausgespuckt werden, da sie bitter schmecken, besteht dennoch Gefahr bei größeren Mengen. Die Früchte hingegen haben ein süßes Aroma, sind aber im Nachgang bitter.

Kirschlorbeer: Giftig und lebensgefährlich für Kinder

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es um Kinder geht. Die kritische Dosis für eine Vergiftung durch den Verzehr von Kirschlorbeerblättern ist nicht bekannt. Beim Verzehr von bis zu drei Früchten sind in der Regel noch keine Vergiftungssymptome zu erwarten. Dennoch sollte man immer vorsichtig sein, da die aufgenommene Dosis in Relation zum Körpergewicht steht. Eine Vergiftung kann bei Kindern bereits bei zehn zerkauten Früchten auftreten, während Erwachsene erst etwa 50 Früchte verzehren müssten.

Symptome und Anzeichen einer Kirschlorbeer-Vergiftung

Wenn eine Vergiftung durch den Verzehr von Kirschlorbeer auftritt, treten typische Symptome einer Blausäurevergiftung auf. Dazu gehören Bauchschmerzen, Übelkeit, Brechreiz oder Erbrechen, Gesichtsröte, Kopfschmerzen, Schwindel, verminderte Atmung, Bewusstlosigkeit, unangenehmes Kratzen im Hals und Herzrasen. Solltest du oder dein Kind eines dieser Symptome bemerken, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen.

Was tun bei einer Kirschlorbeer-Vergiftung?

Bereits bei Auftreten von Vergiftungssymptomen sollte man sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Bei einer geringen Menge an aufgenommenen Früchten reicht meist eine ausreichende Wassergabe. Dennoch ist es besser, immer auf Nummer sicher zu gehen und sich ärztlichen Rat einzuholen. Im Ernstfall kann eine Entgiftung notwendig sein, bei der dem Patienten Kohle gegeben wird, um die Toxine im Magen zu binden.

Giftigkeit des Kirschlorbeers für Tiere

Nicht nur für uns Menschen ist der Kirschlorbeer giftig, sondern auch für Tiere. Katzen, Hunde und andere Tiere können durch den Verzehr von Kirschlorbeer Vergiftungen erleiden. Symptome einer Vergiftung bei Tieren können Speichelfluss, Schleimhautreizungen, Magen- und Darmprobleme sowie Atemprobleme bis hin zur Atemlähmung sein. Wenn du bei deinem Tier den Verdacht einer Vergiftung hast, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen, um eine fachmännische Behandlung zu erhalten.

Kirschlorbeer im Vergleich mit anderen giftigen Pflanzen

Der Kirschlorbeer wird oft in einem Atemzug mit anderen giftigen Pflanzen wie der Eibe genannt. Die Giftigkeit des Kirschlorbeers ist jedoch nicht so hoch wie häufig angenommen. Zwar enthält der Kirschlorbeer wie viele andere Gartenpflanzen auch giftige Substanzen, doch im Garten ist die Gefahr in der Regel gering. Im Vergleich zur Eibe sind die Giftstoffe im Kirschlorbeer weniger konzentriert und es gibt weniger giftige Pflanzenteile. Dennoch sollte man immer vorsichtig sein und den direkten Kontakt mit Pflanzenteilen vermeiden.

Verarbeitung und Zubereitung des Kirschlorbeers

Es ist wichtig zu beachten, dass der Kirschlorbeer in getrocknetem oder gekochtem Zustand essbar ist. Durch die Zersetzung der Giftstoffe beim Trocknen oder Kochen verliert die Lorbeerkirsche ihre Giftigkeit. Tatsächlich werden in der Türkei die Früchte des Kirschlorbeers sogar als Delikatesse verzehrt. Die Kerne der Früchte sollten allerdings entfernt werden, da sie eine höhere Konzentration an Giftstoffen enthalten.

Fazit: Vorsicht ist geboten, aber keine Panik

Der Kirschlorbeer ist zweifellos giftig und Vorsicht sollte immer geboten sein. Dennoch ist die Gefahr einer Vergiftung im Garten in der Regel gering. Kinder sollten jedoch besonders vor dem Verzehr von Kirschlorbeerblättern und -früchten geschützt werden. Wenn du einen Kirschlorbeer in deinem Garten hast, solltest du darauf achten, dass dein Haustier keine Pflanzenteile frisst. Mit der richtigen Vorsichtsmaßnahmen kannst du den Kirschlorbeer dennoch als Heckenpflanze genießen und seine Vorzüge im Garten nutzen.