Hornissen sind faszinierende Insekten und spielen eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen. Dennoch gibt es Situationen, in denen man Hornissen lieber vertreiben möchte. Vielleicht haben sich die Tiere in der Nähe des eigenen Hauses angesiedelt und man fühlt sich dadurch unwohl oder unsicher. In solchen Fällen ist es wichtig zu wissen, wie man Hornissen auf eine sanfte und umweltfreundliche Weise vertreiben kann.
Schutzstatus der Hornissen
Bevor wir uns mit den verschiedenen Methoden zur Hornissenabwehr beschäftigen, ist es wichtig zu wissen, dass Hornissen in Deutschland unter strengem Naturschutz stehen. Sie sind in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste als stark bedrohte Art eingestuft. Das bedeutet, dass es grundsätzlich verboten ist, Hornissen zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Auch das Zerstören von Hornissennestern ist nicht erlaubt. Das Schutzgesetz dient dazu, die Bestände der Hornissen zu schützen und ihre wichtige Rolle in der Natur zu erhalten.
Wie weit fliegen Hornissen vom Nest weg?
Um Hornissen zu vertreiben, hilft es zu verstehen, wie weit sie normalerweise vom Nest entfernt fliegen. Hornissen sind sehr territorial und verteidigen ihr Nest aggressiv gegenüber Eindringlingen. Deshalb ist es wichtig, sich dem Nest nicht zu nähern. In der Regel sollte man einen Abstand von drei bis vier Metern einhalten. Hornissen fliegen normalerweise nicht weit weg vom Nest, da sie es verteidigen wollen. Das bedeutet, dass man, wenn man das Nest stört oder sich zu nahe kommt, mit einer Abwehrreaktion der Hornissen rechnen muss.
Erlaubte Maßnahmen zur Hornissenabwehr
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die man ergreifen kann, um Hornissen sanft und ohne sie zu verletzen oder zu töten, zu vertreiben. Diese Maßnahmen sollten jedoch immer in Absprache mit der zuständigen Naturschutzbehörde durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine verbotenen Handlungen ausgeführt werden. Vorbeugende Maßnahmen können helfen, das Nestbau zu verhindern oder zu erschweren. Dazu gehört das Verschließen von möglichen Einschlupflöchern wie Rollladenkästen oder Nischen in Dachböden.
Vorbeugende Maßnahmen
Es ist ratsam, im Frühjahr mögliche Einschlupflöcher für Hornissen zu verschließen, bevor sie sich dort ansiedeln können. Dazu gehören auch Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen. Durch das Anbringen von Fliegengittern an Fenstern und Türen kann man auch das Eindringen von Hornissen in die Wohnräume verhindern. Darüber hinaus sollte man darauf achten, zuckerhaltige Speisen und Getränke im Freien abzudecken, um Hornissen nicht anzulocken. Auch das Entfernen von Fallobst kann dazu beitragen, die Anziehungskraft für Hornissen zu verringern.
Sanfte Abwehrmittel
Es gibt einige sanfte Abwehrmittel, die dazu beitragen können, Hornissen zu vertreiben, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Eine Methode besteht darin, Duftquellen zu verwenden, die Hornissen abschrecken. Zum Beispiel mögen Hornissen den Geruch von Zitronen oder Nelkenöl nicht. Du kannst Zitronenscheiben mit Gewürznelken bestücken und diese an strategischen Stellen wie Fenstern, Türen oder in der Nähe von Sitzplätzen platzieren. Der Geruch kann die Hornissen davon abhalten, sich in der Nähe aufzuhalten.
Umsiedlung des Hornissennests
In seltenen Fällen kann es notwendig sein, ein Hornissennest umzusiedeln, wenn es sich an einer sehr ungünstigen Stelle befindet, beispielsweise in unmittelbarer Nähe von einem Spielplatz oder einer Terrasse. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Umsiedlung von einem Fachmann oder einer Fachfrau durchgeführt wird. Bevor das Nest umgesiedelt wird, muss es bei der zuständigen Naturschutzbehörde gemeldet werden. Ein speziell ausgebildeter Kammerjäger, ein Experte der Feuerwehr oder ein Imker kann dann das Nest umsiedeln oder entfernen. Die Kosten für diese Maßnahmen können zwischen 100 und 200 Euro liegen.
Verbotene Maßnahmen zur Hornissenabwehr
Es gibt auch Maßnahmen, die strikt verboten sind, um Hornissen zu vertreiben. Dazu gehört das Fangen, Verletzen oder Töten von Hornissen sowie das Zerstören von Hornissennestern. Diese Handlungen können mit hohen Bußgeldern belegt werden und sind sowohl nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) als auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) strafbar.
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Hornissen
Beim Umgang mit Hornissen ist Vorsicht geboten, da sie sich wehren können, wenn sie sich bedroht fühlen. Es ist wichtig, hektische Bewegungen zu vermeiden und nicht in Richtung der Hornissen zu pusten oder zu atmen. Erschütterungen des Nests sollten ebenfalls vermieden werden. Um Stiche zu vermeiden, sollte man die Flugbahn zum Einflugloch nicht behindern. Wenn man gestochen wird, sollte man die Stelle genau beobachten. Bei allergischen Reaktionen oder starken Schmerzen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. In der Regel ist ein Hornissenstich nicht gefährlicher als der Stich einer Biene oder einer gewöhnlichen Wespe.
Hausmittel zur Hornissenvertreibung
Es gibt einige Hausmittel, die zur Hornissenvertreibung eingesetzt werden können. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Mittel umstritten. Einige Gärtnerinnen und Gärtner schwören jedoch auf die Wirkung bestimmter ätherischer Öle wie Nelkenöl, Lavendelöl, Basilikumöl, Zitronenöl oder Knoblauchöl. Diese Öle können auf entsprechende Löcher oder Stellen geträufelt oder besprüht werden. Essig sollte hingegen nicht verwendet werden, da er nicht als Abwehrmittel gegen Hornissen wirkt.
Was fressen Hornissen?
Um Hornissen besser zu verstehen und ihre Anwesenheit im Garten oder in der Nähe des Hauses tolerieren zu können, ist es hilfreich zu wissen, was sie fressen. Die Jungkönigin stärkt sich zu Beginn vor allem am Saft blutender Bäume. Erwachsene Hornissen ernähren sich vor allem von Fallobst und Pflanzensäften. Die Larven hingegen werden mit Insekten gefüttert, wodurch die Hornissen eine wichtige Rolle als Schädlingsbekämpfer spielen können. Während der Hochsaison kann ein Hornissenvolk pro Tag bis zu einem halben Kilogramm Insekten fressen.
Lebensweise und Entwicklung der Hornissen
Hornissen sind soziale Insekten und leben in Staaten. Die Saison der Hornissen beginnt im Frühjahr, wenn die Jungköniginnen aus ihrem Winterschlaf erwachen. Sie suchen nach einem geeigneten Nistplatz und beginnen mit dem Nestbau. In natürlichen Umgebungen nutzen Hornissen Baumhöhlen als Nistplätze, doch diese werden immer seltener. Deshalb weichen sie oft auf andere Orte wie Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen oder Rollladenkästen aus. Das Nest besteht aus Wabenzellen, in denen die Eier abgelegt werden. Die Larven entwickeln sich innerhalb kürzester Zeit zu Hornissen. Im Laufe des Sommers wächst das Hornissenvolk und erreicht im August und September seine maximale Größe. Danach beginnt die Königin, Eier zu legen, aus denen Drohnen oder neue Königinnen schlüpfen. Mit Beginn dieses Prozesses neigt sich das Leben des Volkes dem Ende zu. Die Königin verlässt das Nest und stirbt, während die Drohnen die frisch geschlüpften Jungköniginnen begatten. Die Jungköniginnen suchen dann einen Unterschlupf, um den Winter zu überleben, und im November stirbt das gesamte Volk.
Rolle der Hornissen als Nützlinge
Trotz der möglichen Unannehmlichkeiten, die mit ihrer Anwesenheit verbunden sein können, spielen Hornissen eine wichtige Rolle in der Natur. Sie sind effektive Schädlingsbekämpfer und helfen dabei, das Gleichgewicht der Insektenpopulationen zu erhalten. Hornissen fressen nicht nur Insekten, sondern auch kleinere Wespenarten, was dazu beiträgt, die Anzahl von Schädlingen in der Umgebung zu reduzieren. Daher ist es wichtig, die positiven Aspekte der Hornissen zu berücksichtigen und ihre Anwesenheit mit Respekt und Achtsamkeit zu behandeln.