Himbeeren gehören zu den beliebtesten Obstarten, die im eigenen Garten angebaut werden. Mit ihren süßen und saftigen Früchten sind sie bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über das Pflanzen, Pflegen, Schneiden und Ernten von Himbeeren wissen musst.
Herkunft und Vielfalt der Himbeeren
Himbeeren gehören zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und stammen ursprünglich von der europäischen Waldhimbeere (Rubus idaeus) ab. Bereits im 16. Jahrhundert wurden sie als Heilpflanze in Klostergärten angebaut. Heute gibt es eine Vielzahl von Sorten, die sich in Größe, Farbe und Geschmack der Früchte unterscheiden.
Sommer- und Herbst-Himbeeren: Unterschiede und Eigenschaften
Es gibt zwei verschiedene Typen von Himbeersträuchern: Sommer-Himbeeren und Herbst-Himbeeren. Sommer-Himbeeren haben einen zweijährigen Entwicklungszyklus. Im ersten Jahr bilden sie Ruten aus, an denen im zweiten Jahr die Blüten und Früchte wachsen. Herbst-Himbeeren hingegen entwickeln sich schneller und bilden bereits im ersten Jahr Blüten und Früchte aus. Durch einen gezielten Schnitt können sie sogar zweimal im Jahr Früchte tragen.
Aussehen und Wuchs der Himbeersträucher
Himbeersträucher können je nach Sorte eine Höhe zwischen einem und zweieinhalb Metern erreichen. Sie entwickeln jährlich neue Triebe aus einem kräftigen Wurzelstock. Die Triebe sind mit langen, dünnen Stacheln besetzt und tragen gefiederte Laubblätter. Von Mai bis Juni/Juli erscheinen weiße, nickende Blüten, aus denen sich nach und nach die Früchte entwickeln.
Der richtige Standort und Boden für Himbeeren
Damit Himbeeren gut gedeihen, benötigen sie einen sonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte humusreich, locker und tiefgründig sein. Ein leicht saurer pH-Wert zwischen 5,5 und 6 ist optimal für das Wachstum der Pflanzen. Staunässe sollte vermieden werden, daher sind schwere und verdichtete Böden ungeeignet. Falls der Boden zu lehmig ist, kann durch das Einarbeiten von Kompost und grobem Sand eine Verbesserung erzielt werden.
Pflanzung der Himbeerpflanzen
Die beste Pflanzzeit für Himbeeren ist im Herbst ab Oktober. Dabei ist es wichtig, sortenechte und virusfreie Pflanzen mit kräftigen Triebknospen zu wählen. Vor der Pflanzung sollte der Boden gelockert und mit Kompost oder humusreicher Pflanzerde verbessert werden. Ein Pflanzabstand von 40 bis 50 Zentimetern und eine Pflanztiefe, bei der die Grundknospen etwa fünf Zentimeter mit Erde bedeckt sind, sind optimal.
Pflege von Himbeeren: Mulchen, Bewässerung und Düngung
Himbeeren benötigen das richtige Maß an Pflege, um gesund und kräftig zu wachsen. Ein wichtiger Aspekt ist das Mulchen des Pflanzbeets, um die Pflanzen vor Trockenheit und Staunässe zu schützen. Rasenschnitt, Mulcherde oder Stroh eignen sich gut als Mulchmaterial. Eine ausreichende und regelmäßige Bewässerung, insbesondere während Trockenperioden, ist ebenfalls wichtig. Die erste Düngung erfolgt im Frühjahr mit Kompost und Hornspänen oder einem organischen Beerendünger. Eine zweite Düngung im Juni oder Juli wird empfohlen, nachdem die Sommer-Himbeeren bereits geerntet wurden.
Erziehung und Schnitt der Himbeerpflanzen
Himbeeren sollten in Reihen gepflanzt werden und benötigen ausreichenden Halt. Vor allem bei den Sommer-Himbeeren ist es empfehlenswert, eine Rankhilfe zu bauen, an der die Sträucher gut besonnt und belüftet werden. Nach dem Pflanzen sollten die vorhandenen Ruten auf eine Länge von etwa 20 bis 30 Zentimetern zurückgeschnitten werden, um die Rutenbildung im folgenden Jahr zu fördern. Beim Schnitt der Sommer-Himbeeren im Mai sollten etwa zehn bis zwölf mittelstarke Triebe pro laufendem Meter ausgewählt werden. Die restlichen Ruten werden direkt auf Bodenhöhe abgeschnitten. Bei den Herbst-Himbeeren können die Triebe zum Beispiel durch eine waagerecht aufgehängte Baustahlmatte durchwachsen lassen werden. Im Frühjahr werden die neuen Bodentriebe ausgedünnt und etwa 20 kräftige Ruten pro laufendem Meter stehen gelassen.
Ernte und Verwendung der Himbeeren
Die Erntezeit der Himbeeren erstreckt sich je nach Sorte von Ende Juni bis Ende Oktober. Die Früchte sollten im vollreifen Zustand geerntet werden, da sie nach der Ernte nicht mehr nachreifen. Die Himbeeren sind erntereif, wenn sie sich leicht vom Fruchtboden lösen lassen. Die Früchte können frisch verzehrt oder zu Marmelade, Gelee, Sirup oder Kompott weiterverarbeitet werden. Sie eignen sich auch als Belag für Kuchen, in Desserts oder in frischen Sommersalaten. Himbeeren sind nicht lange lagerfähig und sollten daher möglichst rasch verzehrt oder verarbeitet werden.
Sortenvielfalt und Vermehrung von Himbeeren
Es gibt viele verschiedene Sorten von Himbeeren, die sich in Größe, Farbe und Geschmack der Früchte unterscheiden. Bekannte Sorten sind zum Beispiel ‚Rutrago‘, ‚Schönemann‘ und ‚Malahat‘ bei den Sommer-Himbeeren, sowie ‚Korbfüller‘, ‚Zefa Herbsternte‘ und ‚Himbo-Top‘ bei den Herbst-Himbeeren. Himbeeren lassen sich einfach vermehren, indem man Ausläufer abtrennt und an anderer Stelle wieder einpflanzt.
Krankheiten und Schädlinge bei Himbeeren
Himbeeren können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten Krankheiten zählen Viruskrankheiten wie das Himbeermosaikvirus und Pilzkrankheiten wie die Himbeerrutenkrankheit. Vorbeugende Maßnahmen wie das Mulchen des Bodens und der Kauf gesunder Pflanzen können helfen, Krankheiten zu vermeiden. Schädlinge wie der Himbeerkäfer, Milben und Blattläuse können ebenfalls den Himbeerstrauch befallen.
Alles in allem sind Himbeeren eine beliebte Obstart für den eigenen Garten. Mit der richtigen Pflege und regelmäßigem Schnitt können sie jedes Jahr reichlich Früchte tragen und somit eine wahre Freude für alle Gartenliebhaber sein. Also, worauf wartest du noch? Hol dir deine eigenen Himbeerpflanzen und genieße das süße Aroma der frischen Früchte direkt aus dem Garten!