Die Harlekinweide, auch bekannt als Salix integra ‚Hakuro Nishiki‘, ist eine buntblättrige Zuchtform der Weidenart Salix integra. Mit ihrem spektakulären Laub ist sie eine echte Augenweide und eine beliebte Pflanze für Vorgärten, Beete und Kübel. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles Wichtige über die Harlekinweide – von ihrem Wuchs und ihren Blättern, über ihre Blüten und Früchte bis hin zur Standortwahl, Pflege und Vermehrung.
Wuchs und Blätter der Harlekinweide
Die Harlekinweide ist ein Laubgehölz, das entweder als Strauch oder als Hochstämmchen gezogen wird. Als Strauch kann sie eine Höhe von bis zu drei Metern und eine Breite von circa 1,5 Metern erreichen. Die Zweige der Harlekinweide sind lang, flexibel und leicht überhängend. Sie wächst eher langsam, mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 30 Zentimetern. Ihre Blätter sind das eigentliche Highlight dieser Pflanze. Im Austrieb sind sie weiß und mittelgrün panaschiert, was ihnen ein wunderschönes, buntblättriges Aussehen verleiht. Je nach Sonneneinstrahlung kann die Blattfärbung intensiver oder weniger intensiv sein. Im Laufe des Jahres vergrünen die Blätter etwas und im Winter wirft die Harlekinweide ihr Laub ab, behält aber ihre attraktiven gelblichen oder rötlich schimmernden Zweige.
Blüten und Früchte der Harlekinweide
Die Harlekinweide ist eine zweihäusige Pflanze, was bedeutet, dass sie männliche und weibliche Blüten getrennt auf unterschiedlichen Pflanzen bildet. Die Blüten der Harlekinweide sind gelbe Kätzchen, die im März bis April vor dem Laubaustrieb erscheinen. Allerdings werden Harlekinweiden oft stark zurückgeschnitten, um das buntblättrige Laub besser zur Geltung zu bringen. Daher sieht man im Garten selten blühende Exemplare. Die weiblichen Blüten entwickeln sich im Anschluss zu unscheinbaren, behaarten Kapselfrüchten, die im Juni erscheinen. Die Sorte ‚Hakuro Nishiki‘ ist jedoch eine rein männliche Züchtung und bildet daher keine Früchte.
Standort und Boden für die Harlekinweide
Die Harlekinweide bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Dabei sollte es jedoch nicht zu heiß werden, vor allem nicht zur Mittagszeit. Ein Standort im Halbschatten ist ebenfalls möglich, führt jedoch zu einer etwas weniger intensiven Blattfärbung. Der Boden sollte frisch bis feucht und locker sein. Staunässe verträgt die Harlekinweide nicht gut, daher ist eine gute Drainage wichtig. Der Boden kann sandig bis lehmig sein und sowohl schwach alkalisch als auch schwach sauer. Die Harlekinweide ist zudem kalktolerant und bevorzugt humusreiche Böden.
Pflanzung und Pflege der Harlekinweide
Die Harlekinweide kann entweder im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt werden. Containerpflanzen können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Nach der Pflanzung sollte die Harlekinweide gut angegossen werden, besonders bei heißem Wetter. Im Kübel sollte hochwertige Kübelpflanzenerde verwendet werden. Die Harlekinweide benötigt regelmäßige Wassergaben, vor allem in Kübeln. Bei Trockenheit kann sie ihre Blätter einrollen, daher ist es wichtig, ausreichend zu gießen. Am besten verwendet man Regenwasser oder gut abgestandenes Wasser. Ein wenig Kompost bei der Pflanzung genügt der Harlekinweide als Düngergabe. Kübelpflanzen freuen sich über eine Gabe Volldünger zum Blattaustrieb, wobei nach August nicht mehr gedüngt werden sollte. Eine Mulchschicht um den Stamm herum reduziert die Verdunstung und schützt die Wurzeln vor Kälte und Hitze.
Rückschnitt der Harlekinweide
Die Harlekinweide ist sehr schnittverträglich und kann je nach Wuchsform unterschiedlich geschnitten werden. Hochstämmchen haben meist eine breit-kugelige Krone, die erhalten werden sollte. Auch andere Formschnitt-Varianten sind möglich. Wächst die Harlekinweide als Strauch, erfolgt ab dem dritten Standjahr ein standardmäßiger Rückschnitt auf die gewünschte Größe. Bis zu zwei Drittel der Trieblänge können bedenkenlos entfernt werden, bei Bedarf auch deutlich mehr. Abgestorbene und störende Äste werden direkt am Stamm abgenommen. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden der Harlekinweide ist an einem frostfreien Tag im Spätwinter. Ein regelmäßiger Schnitt fördert das Wachstum und verhindert, dass alte Exemplare vergrünen. Im Notfall kann ein Harlekinweiden-Strauch auch auf den Stock gesetzt werden, also radikal zurückgeschnitten werden.
Vermehrung der Harlekinweide
Die Harlekinweide kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden. Strauchförmige Harlekinweiden können im Sommer durch Stecklinge vermehrt werden. Dafür werden etwa 15 Zentimeter lange, schräg geschnittene Kopf- oder Teilstecklinge in einen lichtundurchlässigen Behälter mit Wasser gestellt, bis sie Wurzeln bilden. Anschließend werden sie in Töpfe mit einem Erde-Sand-Gemisch umgepflanzt und können im Frühjahr direkt ins Beet gepflanzt werden. Eine bessere Erfolgsquote erzielt man, wenn die Stecklinge vor dem Auspflanzen einige Jahre im Kübel stehen. Möchte man ein Hochstämmchen vermehren, wird im ersten Winter das Stämmchen herangezogen, indem man eine Rute einer Korbweide in feuchte, humusreiche Erde steckt. Im nächsten Januar wird das Stämmchen auf der gewünschten Kronenhöhe abgeschnitten und mit einem Edelreis der Harlekinweide veredelt.
Krankheiten und Schädlinge der Harlekinweide
Die Harlekinweide ist relativ robust und weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Dennoch kann es zu Pilzbefall wie Rost, Weidenschorf oder Weiden-Anthraknose kommen. Diese Pilzkrankheiten äußern sich durch rasantes Welken, schorfige, schwarze Triebspitzen und Rindenflecken. In diesem Fall sollte der Strauch komplett zurückgeschnitten und das Schnittgut im Hausmüll entsorgt werden. Um eine erneute Infektion im nächsten Jahr zu verhindern, sollte nach dem Blattaustrieb mit einem Fungizid vorgebeugt werden. Als Schädling kann der Weidenblattkäfer auftreten.
Winterhärte und Winterschutz der Harlekinweide
Die Harlekinweide ist vollkommen winterhart und benötigt keinen speziellen Winterschutz, wenn sie ausgepflanzt ist. Nur frisch gesetzte Jungpflanzen in rauen Lagen sollten im Wurzelbereich mit Laub und Reisig abgedeckt werden. Als Kübelpflanze muss die Harlekinweide über die Wintermonate immer eingepackt werden, damit der Topfballen nicht durchfriert. Nah ans Haus gerückt und in Vlies gehüllt, kann das Stämmchen dann im Topf draußen überwintern.
Verwendung der Harlekinweide
Die Harlekinweide eignet sich hervorragend als Solitärpflanze für Vorgärten, Beete und Kübel. Durch ihre geringe Wuchshöhe ist sie auch auf kleinem Raum ein echter Blickfang. Im Staudenbeet wirkt die Harlekinweide besonders gut in Kombination mit anderen Gehölzen. Als Kübelpflanze für den Vorgarten oder die Terrasse macht sie vor allem als Hochstämmchen einen prächtigen Eindruck. Durch ihre bunte Blattfärbung passt sie gut zu Lavendel, Storchschnabel, Hornveilchen, Vergissmeinnicht oder Schaumblüte. In Verbindung mit frühen Zwiebelblumen begrüßt die Harlekinweide das Gartenjahr mit einer fröhlichen Farbenpracht.
Die Harlekinweide ist ein Ziergehölz, das mit ihrem glamourösen Laub und ihrer vielseitigen Verwendungsmöglichkeit viele Hobbygärtner begeistert. Mit den richtigen Standortbedingungen, regelmäßiger Pflege und gelegentlichem Rückschnitt kannst du lange Freude an dieser besonderen Pflanze haben. Ob als Solitärpflanze im Vorgarten, im Beet oder im Kübel, die Harlekinweide wird sicherlich alle Blicke auf sich ziehen. Also wage es und lass diese bunte Schönheit in deinen Garten einziehen!