Gurken sind ein beliebtes Gemüse, das in vielen verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen erhältlich ist. Ob als erfrischender Snack, knackiger Salat oder als Einlegegurke – Gurken sind aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Wenn du eine Vorliebe für frisches Gemüse hast und gerne selbst anbaust, dann solltest du Gurken unbedingt in deinem Garten oder sogar auf deinem Balkon anbauen. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles Wichtige über den Anbau von Gurken – von der richtigen Sortenwahl über den optimalen Standort bis hin zur richtigen Pflege und Ernte.
Unterscheidung von Gurkensorten
Bevor es ans Gärtnern geht, ist es wichtig, die verschiedenen Gurkensorten zu kennen. Es gibt Feldgurken, Salatgurken und Einlegegurken. Jede Sorte hat ihre eigenen Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten.
Feldgurken
Feldgurken sind robuste Gurken, die hauptsächlich für die Verarbeitung zu Senfgurken oder zum Einlegen verwendet werden. Sie haben meistens eine dickere Schale und sind etwas kräftiger im Geschmack. Feldgurken eignen sich gut für den Anbau im Freiland.
Salatgurken
Salatgurken, auch bekannt als Schlangengurken, sind die typischen Gurken für frische Salate. Sie haben eine dünnere Schale, sind knackig und haben meistens keine oder nur wenige Bitterstoffe. Salatgurken werden oft im Gewächshaus angebaut, da sie eine längere Vegetationsperiode und einen höheren Wärmebedarf haben.
Einlegegurken
Einlegegurken sind kleine, oft stachelige Gurken, die hauptsächlich zum Einlegen verwendet werden. Sie haben eine dünnere Schale und sind besonders geeignet für das Einlegen in Essig oder als Gewürzgurken. Einlegegurken können sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus angebaut werden.
Standort und Boden für Gurken
Damit deine Gurkenpflanzen optimal gedeihen können, ist ein geeigneter Standort und der richtige Boden wichtig. Gurken lieben einen warmen und sonnigen Standort, der möglichst windgeschützt ist. Im Freiland sollten sie einen feuchten und warmen Platz im Garten bekommen, während Salatgurken im Gewächshaus angebaut werden sollten, um ihren hohen Wärmebedarf zu decken.
Der Boden sollte humos und locker sein, damit die Gurkenwurzeln gut wachsen können. Ein gut durchlässiger Boden ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Am besten bereitest du das Beet im Herbst vor, indem du Kompost oder verrotteten Mist einarbeitest. Dadurch wird der Boden mit Nährstoffen angereichert und lockert sich auf.
Aussaat und Pflanzung von Gurken
Gurken können entweder direkt ausgesät oder vorgezogen und dann ins Beet gepflanzt werden. Die Direktsaat ist ab Ende April bis Anfang Juli möglich, je nach Witterungsbedingungen und Sorte. Wenn du direkt ins Beet säst, solltest du immer drei Samenkörner in ein Pflanzloch legen und einen Abstand von mindestens 30 Zentimetern zum nächsten Pflanzloch einhalten.
Eine andere Möglichkeit ist die Vorkultur im Gewächshaus oder auf der Fensterbank. Hier werden die Gurkenpflanzen einige Wochen vor dem Auspflanzen vorgezogen. Dazu legst du zwei bis drei Samen in einen Topf mit Anzuchterde und hältst sie warm und feucht. Ab Mitte Mai kannst du die Jungpflanzen dann ins Freilandbeet setzen.
Wenn du veredelte Gurkenpflanzen verwendest, ist es wichtig, die Veredelungsstelle über dem Boden zu platzieren. Veredelte Gurken sind resistenter gegen Krankheiten und liefern in der Regel höhere Erträge.
Fruchtfolge und Mischkultur bei Gurken
Gurken sollten nicht jedes Jahr am selben Standort angebaut werden, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Es empfiehlt sich, Gurken erst nach vier Jahren wieder auf derselben Fläche anzubauen. Gute Vorfrüchte für Gurken sind Getreide, Hülsenfrüchte und Sellerie. Zwischen den Gurkenreihen kannst du auch schnell wachsende Kulturen wie Salat oder Radieschen anbauen, um den Platz optimal zu nutzen.
Pflege von Gurken
Gurken sind Starkzehrer und haben einen hohen Wasserbedarf. Besonders während der Fruchtbildung und bei Trockenheit ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu wässern. Am besten gießt du die Gurken bereits am Morgen mit lauwarmem Wasser, um die Bildung bitterer Früchte zu vermeiden. Eine Mulchschicht aus Stroh hält den Boden feucht und schützt die Früchte vor Verschmutzung.
Gurken sollten in die Höhe geleitet werden, um Platz zu sparen und die Früchte besser zu belüften. Salatgurken im Gewächshaus werden oft an Schnüren aufgeleitet, die von einem straff gespannten Draht herabhängen. Bei Freilandgurken kannst du sie am Boden oder an einem Spalier wachsen lassen. Ein zwei Meter hoher Maschendraht oder kräftige Holzpfähle eignen sich gut als Rankgerüst.
Eine regelmäßige Düngung ist wichtig, um den Nährstoffbedarf der Gurkenpflanzen zu decken. Bei der Beetvorbereitung kannst du verrotteten Kuhmist oder reifen Kompost einarbeiten. Während der Haupterntezeit kannst du gelegentlich mit Hornmehl oder organischem Flüssigdünger düngen.
Ernte von Gurken
Gurken können bereits acht bis neun Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Je häufiger du erntest, desto mehr Früchte setzen die Gurkenpflanzen an. Bei Schlangengurken sind oft bis zu drei Erntegänge pro Woche nötig, da sie sehr schnell nachreifen. Die frisch geernteten Gurken halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks etwa eine Woche lang. Es ist wichtig, sie zu verzehren, solange sie noch fest sind. Im Gefrierfach sollten Gurken nicht gelagert werden, da sie zu viel Wasser enthalten. Gurken können jedoch gut eingekocht oder eingelegt werden, um sie länger haltbar zu machen.
Empfehlenswerte Gurkensorten
Es gibt viele verschiedene Gurkensorten, die sich für den Anbau im Garten oder auf dem Balkon eignen. Hier sind einige empfehlenswerte Sorten:
- Salatgurken: ‚Eiffel‘, ‚Dominica‘, ‚Paska‘, ‚Printo‘, ‚Iznik‘, ‚Picolino‘
- Freiland-Salatgurken: ‚Gergana‘, ‚Johanna‘, ‚Hoffmans Giganta‘, ‚Chinesische Schlangen‘
- Einlegegurken: ‚Vert Petit de Paris‘, ‚Vorgebirgstraube‘, ‚Picklebush‘
- Feldgurken: ‚Marketmore‘
Diese Sorten sind ertragreich, widerstandsfähig und liefern qualitativ hochwertige Früchte.
Krankheiten und Schädlinge bei Gurken
Gurken können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Die am häufigsten auftretenden Probleme sind der Falsche Mehltau, der Echte Mehltau und die Gemeine Spinnmilbe. Um diese zu vermeiden, ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und bei Befall schnell zu handeln. Vorbeugende Maßnahmen wie die Wahl resistenter Sorten, eine gute Belüftung und der Einsatz von Nützlingen können helfen, Krankheiten und Schädlinge zu bekämpfen.
Fazit
Gurken sind ein vielseitiges Gemüse, das sich leicht im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen lässt. Mit der richtigen Sortenwahl, einem geeigneten Standort und regelmäßiger Pflege kannst du eine reiche Ernte an knackigen Gurken genießen. Ob als erfrischender Snack, in Salaten oder eingelegt – Gurken sind ein gesundes und leckeres Gemüse, das in keiner Küche fehlen sollte. Also schnapp dir die Samen und leg los mit dem Gurkenanbau!