Gurke bitter? Erfahre die Ursachen und wie du es vermeiden kannst!


Gurken sind ein erfrischendes und beliebtes Gemüse, das im Sommer gerne verzehrt wird. Doch hin und wieder kommt es vor, dass man beim Ernten auf bittere Gurken stößt. Aber warum schmecken manche Gurken überhaupt bitter? In diesem Artikel werden wir uns mit den Ursachen für den bitteren Geschmack von Gurken befassen und Möglichkeiten aufzeigen, wie man dies verhindern kann.

Ursachen für den bitteren Geschmack

Um die Ursachen für den bitteren Geschmack von Gurken zu verstehen, werfen wir zunächst einen Blick auf ihre botanische Familie. Gurken gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), die ursprünglich alle Bitterstoffe enthielten. Durch gezielte Züchtung wurden jedoch Sorten entwickelt, die nahezu oder komplett frei von Bitterstoffen sind. Trotzdem kann es bei einigen Gurkenarten oder -sorten zu einem bitteren Geschmack kommen.

Ein Grund dafür ist der Stress, dem die Gurkenpflanzen ausgesetzt sind. Bitterstoffe dienen den Früchten als Schutzmechanismus und werden vermehrt gebildet, wenn die Pflanzen gestresst sind. Dies kann beispielsweise durch mangelnde Bewässerung, ungünstige Standortbedingungen oder Gurkenkrankheiten verursacht werden. Eine weitere Möglichkeit ist eine Rückmutation, bei der bitterfreie Gurken plötzlich wieder Bitterstoffe ausbilden. Dies ist jedoch sehr selten.

Es ist auch möglich, dass gekaufte Gurken bitter schmecken. Dies tritt jedoch eher selten auf, da die meisten im Handel erhältlichen Gurken bitterstofffrei sind. Häufiger trifft man auf bittere Gurken im eigenen Garten, da hier die Bedingungen nicht immer optimal sind.

Sind bittere Gurken giftig?

Nun stellt sich die Frage, ob bittere Gurken giftig sind. Bittere Gurken enthalten einen Stoff namens Cucurbitacin E, der in hohen Dosen giftig ist und zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen führen kann. Jedoch sind die Gehalte in den meisten bitteren Gurken zu gering, um gefährlich zu sein. Es ist auch unwahrscheinlich, dass jemand eine so stark bitter schmeckende Gurke überhaupt essen würde.

Interessanterweise haben Gurken-Bitterstoffe auch medizinische Eigenschaften. In geringen Dosen regen sie die Bildung von Magensäure an und wirken entzündungshemmend, leberschützend und antioxidativ. Es gibt jedoch noch nicht viele wissenschaftliche Studien, die diese Eigenschaften genauer untersucht haben.

Sortenwahl zur Vermeidung von bitteren Gurken

Die Wahl der richtigen Gurkensorte ist der wichtigste Faktor, um bittere Gurken zu vermeiden. Mittlerweile gibt es viele komplett bitterfreie Gurkensorten, die auch unter Stress keine Bitterstoffe bilden. Beispiele dafür sind ‚Bella F1‘, ‚Beth Alpha‘, ‚Marketmore‘, ‚Picolino F1‘, ‚Saiko‘ und ‚Tanja‘. Diese Sorten sind in der Regel ertragreich, wüchsig und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten.

Historische Gurkensorten hingegen neigen eher zur Bildung von Bitterstoffen als die modernen Sorten. Daher empfiehlt es sich, beim Samenkauf auf bitterstofffreie Sorten zu achten. Dies ist besonders wichtig, wenn man Gurkensamen aus dem eigenen Garten verwendet, da hier eine Einkreuzung mit Zierkürbissen die Ursache für Bitterkeit sein kann.

Der richtige Standort für Gurken

Ein weiterer wichtiger Faktor, um bittere Gurken zu vermeiden, ist die Wahl des optimalen Standorts. Gurkenpflanzen bevorzugen einen warmen, aber nicht zu heißen Standort, der vor starken Temperaturschwankungen geschützt ist. Zu hohe Temperaturen und schwankende Temperaturen können zu Stress führen und die Bildung von Bitterstoffen begünstigen.

Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung von Gurken im Freiland ist ebenfalls wichtig, um Stress zu vermeiden. Gurken sollten erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai gepflanzt werden, wenn die Boden- und Nachttemperaturen nicht mehr stark absinken.

Bewässerung zur Verhinderung von Bitterstoffen

Eine gute Bewässerung ist entscheidend, um bittere Gurken zu vermeiden. Der häufigste Grund für bitter schmeckende Gurken ist der Wechsel von Trockenheit zu Feuchtigkeit in Kombination mit der Verwendung von kaltem Wasser beim Gießen. Um dies zu verhindern, sollte man Regenwasser verwenden, das auf Raumtemperatur angewärmt ist. Eine regelmäßige und gleichmäßige Bewässerung ist ebenfalls wichtig, um eine Welke der Gurkenpflanzen zu verhindern. Staunässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden, insbesondere bei Gurken im Topf.

Düngung als Einflussfaktor auf den Geschmack von Gurken

Auch die Düngung spielt eine Rolle bei der Vermeidung von bitteren Gurken. Gurken und andere Kürbisgewächse reagieren empfindlich auf zu hohe Stickstoffgaben, insbesondere wenn dadurch der Salzgehalt im Boden erhöht wird. Daher sollte man auf eine ausgeglichene Nährstoffversorgung achten und keine Überdüngung mit Stickstoffen vornehmen. Es empfiehlt sich, organische Gemüsedünger zu verwenden, da diese ihre Nährstoffe langsam und nachhaltig freisetzen.

Unser organischer Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger ist eine gute Wahl, um Gurken mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen. Der erhöhte Kaliumgehalt fördert die Fruchtentwicklung der Gurken und anderer Gemüsearten. Die Dosierung ist einfach und der Dünger kann wöchentlich über das Gießwasser ausgebracht werden. Er ist unbedenklich für Haus- und Gartentiere.

Krankheiten und Schädlinge vermeiden

Verschiedene Gurkenkrankheiten und Schädlinge können dazu führen, dass Gurken bitter schmecken. Blattläuse und Spinnmilben sind häufige Schädlinge, die Gurkenpflanzen befallen. Ein starker Befall kann dazu führen, dass die Pflanze Bitterstoffe bildet. Auch Pilzerkrankungen und Verletzungen durch starkes Ausgeizen können zu starkem Stress führen.

Es ist wichtig, Gurkenkrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Eine gute Pflege der Pflanzen, regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheitssymptome sowie gegebenenfalls der Einsatz von natürlichen Pflanzenschutzmitteln können dazu beitragen, dass die Gurken gesund bleiben und nicht bitter werden.

Der richtige Zeitpunkt der Gurkenernte

Der Zeitpunkt der Gurkenernte ist entscheidend, um bittere Gurken zu vermeiden. Gurkenfrüchte werden in einem sehr unreifen Zustand geerntet, wenn sie noch knackig und frisch sind. In diesem Stadium sind die Samen noch kaum ausgebildet und die Schale ist weich und nicht verfärbt. Mit zunehmender Reife lagert die Gurke mehr Bitterstoffe in die Schale ein, die dann zäher wird.

Es ist wichtig, die Gurken regelmäßig zu kontrollieren und rechtzeitig zu ernten. Warten Sie nicht zu lange, da die Gurken sonst zu reif werden und der bittere Geschmack zunimmt. Durch eine rechtzeitige Ernte können Sie sicherstellen, dass die Gurken noch mild und angenehm im Geschmack sind.

Verarbeitungsmöglichkeiten für bittere Gurken

Wenn die Gurken trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bitter schmecken, gibt es dennoch Möglichkeiten, sie zu verarbeiten. Wenn die Bitterstoffe hauptsächlich in oder direkt unter der Schale konzentriert sind, kann das Schälen der Gurken helfen. Die Bitterstoffe gelangen hauptsächlich vom Stielansatz aus in die Gurkenfrucht, daher ist dieser Teil oft am bittersten und sollte entfernt werden.

Leicht bittere Gurken können zudem in salziges Wasser eingelegt werden, um die Bitterstoffe auszuschwemmen und abzubauen. Nach dem Einlegen werden die Gurken gründlich mit Wasser abgespült und auf ihren Geschmack getestet. Wenn die Bitterkeit weitestgehend verschwunden ist, können die Gurken als Schmorgurken zubereitet und gekocht werden. Das Kochen inaktiviert die Bitterstoffe zusätzlich.

Wenn eine Gurke jedoch insgesamt stark bitter schmeckt, sollte sie keinesfalls verzehrt, sondern im Biomüll entsorgt werden. Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen und keine Risiken einzugehen.

Fazit

Bittere Gurken können die Freude an der eigenen Ernte schnell verderben. Doch mit der richtigen Sortenwahl, einem geeigneten Standort, einer guten Bewässerung, angemessener Düngung und der Vermeidung von Krankheiten und Schädlingen kann man die Bildung von Bitterstoffen weitgehend verhindern. Sollten dennoch bittere Gurken auftreten, gibt es Möglichkeiten, sie zu verarbeiten, sofern die Bitterkeit nicht zu stark ausgeprägt ist. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Pflege kann man in der Regel jedoch schöne, aromatische Gurken ernten und genießen.