Wenn du einen wunderschönen Feigenbaum in Nachbars Garten siehst und auch gerne einen eigenen hättest, dann ist die Vermehrung des Feigenbaums die perfekte Lösung für dich. Die Vermehrung des Feigenbaums ist relativ einfach und bietet viele Vorteile. Es ist nicht nur kostengünstiger als den Baum zu kaufen, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der selbst gezogenen Feigenbäume sollte nicht unterschätzt werden. Selbst gezogene Feigenbäume sind von klein auf an die klimatischen Bedingungen deiner Region angepasst.
In diesem Blogbeitrag werde ich dir verschiedene Methoden zur Vermehrung des Feigenbaums vorstellen. Du erfährst, wie du den Feigenbaum über Samen, Stecklinge und Steckhölzer vermehren kannst, sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode.
Vermehrung des Feigenbaums über Samen
Eine Möglichkeit, den Feigenbaum zu vermehren, ist die Aussaat von Samen. Alles, was du dafür brauchst, ist eine reife Feige. Du kannst entweder eine Feige von deinem eigenen Baum oder eine aus dem Supermarkt verwenden. Wenn du die Sorte der Feige kennst, ist das natürlich von Vorteil, um festzustellen, ob es sich um eine selbstbefruchtende Sorte handelt.
Um die Samen zu entnehmen, öffnest du die reife Feige vorsichtig und nimmst einige Samen heraus. Bereite eine Pflanzschale mit feuchter Gartenerde vor und lege die Samen darauf. Drücke die Samen leicht an. Es ist hilfreich, eine durchsichtige Tüte über das Pflanzgefäß zu stülpen, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten.
Stelle die Pflanzschale an einen warmen und hellen Ort. Nach etwa zehn Tagen sollten die Samen zu keimen beginnen. Sobald die Keimlinge etwa zehn Zentimeter groß sind, können sie vereinzelt werden.
Die Vermehrung über Samen ist eine einfache Methode, um den Feigenbaum zu vermehren. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die aus Samen gezogenen Feigenbäume nicht immer die gleiche Sorte wie die Mutterpflanze haben und möglicherweise nicht so ertragreich sind.
Vermehrung des Feigenbaums über Stecklinge
Eine schnellere Methode, um den Feigenbaum zu vermehren, ist die Vermehrung über Stecklinge. Du kannst zwischen April und Mai einen etwa 15 Zentimeter langen Trieb abschneiden. Dabei ist es egal, ob es sich um einen verholzten oder grünen Trieb handelt, solange er keine Früchte trägt. Entferne besonders in der unteren Hälfte die Blätter und lasse nur wenige kleine Blätter übrig. Größere Blätter würden während des Bewurzelns sowieso abfallen.
Der Steckling kann nun direkt in ein Substrat aus Gartenerde und etwas Sand gesteckt werden. Stelle den Steckling an einen hellen und warmen Ort.
Ein Feigenbaum aus einem Steckling kann schnell zu einem großen Baum heranwachsen. Es ist wichtig zu beachten, dass Feigenbäume frostempfindlich sind und daher an geschützten Standorten in Weinbauregionen empfohlen werden.
Vermehrung des Feigenbaums über Steckhölzer
Wenn du größere Mengen an jungen Feigenbäumen heranziehen möchtest, bietet sich die Vermehrung über Steckhölzer an. Diese Methode funktioniert ähnlich wie die Vermehrung über Stecklinge, jedoch werden die Steckhölzer im Winter oder Herbst geschnitten statt im Frühjahr.
Wähle verholzte und kräftige Äste aus dem Vorjahr aus. Jedes Steckholz sollte etwa 15 Zentimeter lang sein. Da der Baum zum Zeitpunkt des Schnittes sich schon in der Winterruhe befindet, müssen keine Blätter entfernt werden. Stecke das Holz in ein Gemisch aus Gartenerde und etwas Sand und stelle den Topf an einen warmen Ort.
Die Vermehrung über Steckhölzer ist eine effektive Methode, um viele junge Feigenbäume zu ziehen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Feigenbäume frostempfindlich sind und geschützte Standorte empfohlen werden.
Sortenechte Vermehrung des Feigenbaums
Bei der Vermehrung des Feigenbaums ist es wichtig zu beachten, ob man sortenechte Pflanzen haben möchte. Wenn du die süßen Früchte ernten möchtest, sollte der Feigenbaum vegetativ, also durch Stecklinge oder Steckhölzer, vermehrt werden. Durch Aussaat vermehrte Feigenbäume bilden in den seltensten Fällen Früchte.
Es gibt selbstfruchtbare Sorten von Feigenbäumen, die sich gut für die vegetative Vermehrung eignen, wie zum Beispiel ‚Dottato‘, ‚Rouge de Bordeaux‘, ‚Pfälzer Fruchtfeige‘ oder ‚Brown Turkey‘. Diese Sorten sind an das mitteleuropäische Klima angepasst und tragen in der Regel Früchte.
Wichtige Hinweise zur Vermehrung des Feigenbaums
Es gibt einige wichtige Punkte zu beachten, wenn du den Feigenbaum vermehren möchtest. Feigenbäume sind frostempfindlich und sollten daher an geschützten Standorten in Weinbauregionen angebaut werden. Es ist wichtig, den Feigenbaum regelmäßig zu bewässern und zu pflegen, besonders während der Wachstumsperiode.
Für die Vermehrung über Stecklinge und Steckhölzer benötigst du gesunde Triebabschnitte und eine geeignete Erde, die aus Gartenerde und Sand besteht. Die Bewurzelung kann einige Wochen dauern, daher ist Geduld und regelmäßige Pflege notwendig.
Um sortenechte Feigenbäume zu erhalten, ist die vegetative Vermehrung durch Stecklinge oder Steckhölzer die beste Methode. Wenn du jedoch keine Früchte erwartest und nur dekorative Pflanzen möchtest, kannst du Feigenbäume auch durch Aussaat vermehren.
Die Vermehrung des Feigenbaums ist eine lohnende und spannende Aufgabe. Mit den richtigen Methoden und etwas Geduld kannst du deinen eigenen Feigenbaum ziehen und in Zukunft leckere Feigen ernten. Viel Spaß beim Vermehren deines Feigenbaums!