Die Elster (Pica pica) ist ein faszinierender Vogel, der aufgrund ihres auffälligen Aussehens und ihres intelligenten Verhaltens oft im Blickpunkt steht. Mit einer Größe von bis zu 51 cm und einem Gewicht von etwa 200-230 g zählt die Elster zu den größeren Rabenvögeln. Ihr Gefieder ist schwarz-weiß mit metallisch-blauen Elementen und einem langen, dunklen, grün glänzenden Schwanz. Diese Kombination macht sie unverkennbar und unterscheidet sie deutlich von anderen Vögeln.
Die Elster zeigt ein äußerst komplexes Sozialverhalten und erstaunliche Intelligenz. Sie kann einzelne Individuen voneinander unterscheiden und ist in der Lage, verstecktes Futter wiederzufinden. Diese Eigenschaften zeugen von ihrer hohen Entwicklung und machen sie zu einem faszinierenden Geschöpf. In einigen Kulturen gelten Elstern sogar als Glücksbringer oder Geistwesen, die mit dem Menschen verbunden sind.
Verbreitung und Lebensraum der Elster
Die Elster ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Deutschland vor. Sie besiedelt verschiedene Lebensräume wie offene Landschaften, Wälder, Parks, Siedlungen und Gärten. Die Wahl ihres Lebensraums ist vielfältig, solange sie strukturreiche Umgebungen zur Verfügung haben. Elstern sind territorial und verteidigen ihre Reviere vehement gegen Konkurrenten und Angreifer. Unverpaarte Vögel schließen sich oft in kleineren Gruppen zusammen und bilden Schlafverbände.
Die Elster baut ihre Nester gemeinsam mit ihren Partner in hohen Bäumen. Die kugelförmigen Nester bestehen aus Zweigen und können bis zu 80 cm groß sein. Sie werden oft mit einer haubenartigen Struktur versehen, um das Nest vor Greifvögeln und anderen Räubern zu schützen. Falls das Nest gestört wird oder von Greifvögeln erobert wird, suchen die Elstern einen anderen Nistplatz.
Fortpflanzung und Brutverhalten der Elster
Die Brutzeit der Elster findet zwischen April und Juni statt. In dieser Zeit ziehen sie in der Regel nur eine einzige Brut auf, aber bei Verlust des ersten Geleges kann es zu einem zweiten oder sogar dritten Versuch kommen. Die Brutdauer beträgt 17 bis 22 Tage, in der das Weibchen die Eier allein bebrütet und vom Männchen mit Nahrung versorgt wird. Nach dem Schlupf werden die Jungvögel etwa 30 Tage lang im Nest mit Nahrung versorgt, bevor sie erste Erkundungen außerhalb des Nestes unternehmen. Erst nach weiteren zwei Wochen beginnen die jungen Elstern eigenständig nach Futter zu suchen. Die Eltern unterstützen ihre Jungen jedoch noch bis zu acht Wochen nach dem Ausfliegen bei der Nahrungsaufnahme.
Nahrung und Nahrungssuche der Elster
Die Elster ist ein Allesfresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln. Ihr Spektrum reicht von Insekten, Amphibien, Mäusen und anderen kleinen Wirbeltieren bis hin zu Früchten, Samen und Aas. Die Elster sucht nach Nahrung am Boden, unter Laub oder im niedrigen Gras. Sie kann auch fortgeschrittene Techniken wie das Umdrehen von Steinen auf der Suche nach Insekten anwenden oder gemeinschaftlich andere Vogelnester plündern, um Nestlinge, Eier oder Beutetiere von Greifvögeln zu erlangen.
Im Winter kann es für Elstern schwieriger werden, ausreichend Nahrung zu finden. Daher ist es möglich, ihnen in dieser Zeit etwas Hilfe anzubieten. Elstern besuchen gerne Futterhäuschen und sind nicht besonders wählerisch. Streufutter mit Sonnenblumenkernen ist eine gute Option, da sie diese besonders gerne fressen. Das Plantura Streufutter für Wildvögel bietet eine hochwertige und energiereiche Mischung, die die Elstern unterstützt und gleichzeitig eine Vielzahl anderer Gartenvögel anlockt.
Gesang und Ruf der Elster
Die Elster hat einen charakteristischen Ruf, der wie ein heißeres, schnelles „Tscha-ka!“ klingt. Dieser Ruf wird oft bei Gefahr wild und laut wiederholt. Ihr Gesang besteht aus einem kehligen Schwatzen ohne klare Struktur und ist selten zu hören. Dennoch erkennt man die intelligenten Rabenvögel anhand ihres Rufes und kann sie dadurch identifizieren.
Bedeutung und Mythologie der Elster
Elstern haben in verschiedenen Kulturen eine besondere Bedeutung. In Asien gelten sie als Glücksbringer, während sie in indianischen Kulturen als Geistwesen angesehen werden, die eine Verbindung zum Menschen haben. Leider sind sie auch mit einigen Vorurteilen behaftet, wie dem angeblichen Diebstahl von glitzernden Gegenständen. Studien haben jedoch gezeigt, dass Elstern kein besonderes Interesse an Schmuckstücken oder Alufolie haben und sich eher kritisch gegenüber fremden Objekten verhalten. Es ist wichtig, diese Vorurteile zu überdenken und die Elstern als faszinierende Geschöpfe zu schätzen.
Konflikte und Vorurteile gegenüber Elstern
Die Elster wird oft als diebisch und räuberisch betrachtet, insbesondere wenn es um das Stehlen von Vogeleiern oder das Plündern anderer Vogelnester geht. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Elstern für den Rückgang kleiner Singvogelbestände verantwortlich sind. Sie spielen zwar eine Rolle in der natürlichen Nahrungskette, aber andere Faktoren wie der Verlust von Lebensraum und der Einsatz von Pestiziden haben einen viel größeren Einfluss auf den Rückgang der Singvogelbestände. Es ist wichtig, diese Zusammenhänge zu verstehen und Elstern nicht grundlos zu verurteilen.
Schutz und Gefährdung der Elster
Elstern sind nicht gefährdet, obwohl sie in der Vergangenheit stark bejagt wurden und der Verlust von Lebensraum ihre Bestände beeinflusst. In den letzten Jahren haben sich die Bestände jedoch wieder erholt, da Elstern vermehrt in Siedlungsbereiche gewandert sind. Dennoch sollten wir uns weiterhin für den Schutz und den Erhalt ihrer Lebensräume einsetzen, um sicherzustellen, dass sie auch in Zukunft in unserer Umgebung präsent sind.
Fazit und Ausblick
Die Elster ist ein faszinierender Vogel mit erstaunlichen Merkmalen und Verhaltensweisen. Ihr auffälliges Aussehen, ihre Intelligenz und ihre Vielseitigkeit machen sie zu einem interessanten Beobachtungsobjekt in der Natur. Es ist wichtig, Vorurteile gegenüber Elstern zu überwinden und ihnen mit Respekt und Verständnis zu begegnen. Wenn wir ihnen in unseren Gärten und Lebensräumen Unterstützung bieten, können wir dazu beitragen, dass die Elsternpopulationen gesund bleiben und wir weiterhin die Möglichkeit haben, diese faszinierenden Vögel zu beobachten und zu bewundern.