Chili überwintern: So übersteht deine Pflanze den Winter


Chilis gehören zu den feurigsten Gewürzpflanzen und sind aus vielen Küchen weltweit nicht wegzudenken. Doch während sie in ihrer ursprünglichen Heimat in Zentral- und Südamerika das ganze Jahr über optimale Wachstumsbedingungen vorfinden, müssen sie hierzulande mit den kalten und frostigen Wintern zurechtkommen. Die meisten Chilisorten sind frostempfindlich und würden bei niedrigen Temperaturen eingehen. Doch das bedeutet nicht, dass du auf frische Chilis aus dem eigenen Garten verzichten musst. Mit den richtigen Maßnahmen und etwas Pflege können auch deine Chilis den Winter gut überstehen und im nächsten Jahr wieder kräftig wachsen und Früchte tragen.

Frostempfindlichkeit von Chilis

Bevor wir uns jedoch mit dem Überwintern beschäftigen, ist es wichtig, die Frostempfindlichkeit von Chilis zu verstehen. Chilis sind wärmeliebende Pflanzen, die bereits bei Temperaturen unter 10 °C deutlich langsamer wachsen. Bei anhaltenden Temperaturen unter 14 °C verlieren sie ihre Blätter und sehen kränklich aus. Besonders die Chili-Art Capsicum chinense ist empfindlich und verträgt keine Temperaturen unter 13 °C. Chilis der Art Capsicum pubescens, wie beispielsweise der Baumchili, sind dagegen etwas unempfindlicher und können Nachttemperaturen von bis zu 8 °C überstehen.

Überwintern von Chilis im Garten

Da die Temperaturen in unseren Breitengraden bereits im Herbst oft unter die kritische Grenze fallen, ist das Überwintern von Chilis im Freien kaum möglich. Eine Ausnahme bildet hier lediglich ein beheiztes Gewächshaus, in dem du die Temperaturen regulieren kannst. Dadurch ist gewährleistet, dass es deinen Chilis auch im Winter nie zu kalt wird. In den meisten Fällen ist es jedoch praktischer und sicherer, Chilis im Topf zu überwintern.

Überwintern von Chilis im Topf

Das Überwintern von Chilis im Topf bietet einige Vorteile. Du kannst sicherstellen, dass deine Chilis die benötigte Wärme erhalten, und sie können bei Bedarf leichter in einen geeigneten Raum gebracht werden. Es ist ratsam, die Chilis so lange wie möglich draußen an einem geschützten Ort stehen zu lassen. Erst wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10 °C fallen, ist es Zeit für den Umzug. Bei der Überwinterung im Topf hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Du kannst deine Chilis an einem warmen, sonnigen Ort oder an einem kühleren Platz überwintern.

Überwintern an einem warmen, sonnigen Ort

Ein warmer und sonniger Ort eignet sich besonders für die Überwinterung von Chilis, wenn du über ausreichend Platz und Lichtverhältnisse verfügst. Hierbei solltest du jedoch darauf achten, dass die Temperaturen nicht konstant über 20 °C steigen, da dies den Chilis ebenfalls schaden kann. Ein heller Wintergarten, ein beheiztes Gewächshaus oder eine sonnige Fensterbank sind mögliche Standorte.

Die Temperatur und das Licht sollten während der gesamten Überwinterungszeit möglichst konstant gehalten werden. Dies gibt deinen Chilis die Möglichkeit, auch im Winter Blüten zu bilden und Früchte zu tragen. Achte jedoch unbedingt darauf, dass die Pflanzen genügend Licht erhalten, da ein Mangel zu einem Verkümmern der Pflanze führen kann. Zusätzlich sind Chilis, die warm überwintern, anfälliger für Schädlinge wie Spinnmilben. Daher solltest du deine Pflanzen regelmäßig auf mögliche Befall kontrollieren.

Überwintern an einem kühleren Platz

Alternativ kannst du deine Chilis auch an einem kühleren Ort überwintern. Idealerweise sollte der Raum eine Temperatur zwischen 10 und 15 °C haben. Hierbei entfällt das Risiko von Schädlingsbefall, ist jedoch mit dem Verzicht auf Blüten und Früchte während der Überwinterungszeit verbunden. Diese Ruhephase ermöglicht es den Chilis jedoch, ihre Kräfte zu sammeln und im nächsten Jahr wieder voll durchzustarten.

Pflege während des Überwinterns

Die richtige Pflege während des Überwinterns ist entscheidend für das Wohlergehen deiner Chilis. Wenn du die Pflanzen ins Haus bringst, sollte die Erde im Topf möglichst trocken sein. Zu feuchte Erde kann zu Wurzelfäule führen. Bei einer kühlen Überwinterung ist weniger Pflege erforderlich. Achte jedoch darauf, dass die Erde im Topf niemals nass, sondern eher trocken bis leicht feucht ist. Eine völlige Austrocknung sollte vermieden werden.

Die Düngung wird während des Winters komplett eingestellt. Gieße die Chilis regelmäßig und besprühe sie mit Wasser, um eine ausreichende Luftfeuchtigkeit von über 50 % zu gewährleisten. Achte darauf, dass die Luftfeuchte nicht zu hoch ist, da dies Schimmel- und Schädlingsbefall begünstigen kann. Trockene Heizungsluft ist ebenfalls ungünstig für die Chilis. Entferne regelmäßig vertrocknete oder abgestorbene Pflanzenteile und überprüfe die Pflanzen auf Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben.

Vorbereitung auf den Sommer nach dem Überwintern

Sobald der Winter vorbei ist, kannst du deine Chilis langsam auf den Sommer vorbereiten. Ab Mitte Februar bis Anfang März kannst du die Pflanzen etwas wärmer stellen und regelmäßiger gießen. Es ist auch ratsam, den Chili im Frühjahr zurückzuschneiden und umzutopfen. Dadurch erhält er frische Erde und Nährstoffe, um im nächsten Jahr kräftig zu wachsen und zu blühen. Wenn du deine Chilis erfolgreich überwintert hast, steht einer neuen Saison und einer neuen Chili-Ernte nichts im Wege.

Alternative: Samen ernten und trocknen

Wenn du unsicher bist, ob deine Chilis den Umzug ins Haus überstehen, kannst du zur Sicherheit Samen aus den Früchten ernten und trocknen. Dieser Prozess funktioniert jedoch nur bei samenfesten Sorten. Bei Hybriden kann es zu Abweichungen in der Pflanze kommen. Die Samen können im nächsten Frühjahr wieder ausgesät werden, um neue Chilipflanzen zu erhalten. Versuche es einfach und experimentiere mit verschiedenen Sorten.

Fazit

Mit den richtigen Maßnahmen und etwas Pflege können Chilis gut überwintern und im nächsten Jahr wieder kräftig wachsen und Früchte tragen. Wichtig ist es, die Frostempfindlichkeit der Pflanzen zu beachten und sie rechtzeitig vor niedrigen Temperaturen zu schützen. Das Überwintern im Garten ist meist nicht möglich, daher bietet sich das Überwintern im Topf an. Hier kannst du die Temperaturen besser kontrollieren und deine Chilis an einem warmen oder kühlen Ort überwintern.

Während des Überwinterns ist die richtige Pflege entscheidend. Die Erde im Topf sollte nicht zu feucht, aber auch nicht komplett austrocknen. Die Düngung wird während dieser Zeit eingestellt und die Pflanzen sollten regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte über 50 % liegen, um Austrocknung zu vermeiden. Es ist auch wichtig, die Chilis regelmäßig auf Schädlinge zu kontrollieren.

Wenn der Winter vorbei ist, kannst du deine Chilis langsam auf den Sommer vorbereiten, indem du sie wärmer stellst, zurückschneidest und umtopfst. Alternativ kannst du auch Samen aus den Früchten ernten und trocknen, um im nächsten Jahr neue Chilipflanzen anzubauen.

Mit diesen Tipps und Tricks steht einer erfolgreichen Chili-Ernte im nächsten Jahr nichts im Wege. Überwintere deine Chilis richtig und freue dich auf eine scharfe und leckere Ernte!