Der Boskop, auch bekannt als Boskoop, ist eine alte Apfelsorte, die auch heute noch weit verbreitet ist. Mit seinen großen Früchten und der charakteristischen matten, rötlichen Schale ist der Boskop ein echter Hingucker. Doch nicht nur optisch hat diese Sorte einiges zu bieten, auch geschmacklich überzeugt der Boskop mit seinem frischen, herb-säuerlichen Aroma. Kein Wunder also, dass er sich hervorragend für die Zubereitung von Apfelkuchen und als Mostapfel eignet.
Steckbrief der Boskop-Äpfel
Bevor wir uns näher mit dem Boskop-Apfel beschäftigen, werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Merkmale dieser Sorte:
- Synonyme: Schöner aus Boskoop, Boskop, Reinette Monstruese, Reinette Belle de Boskoop
- Fruchtmerkmale: Groß; gelbe Grundfarbe, sonnenseits rötlich gefärbt; schorfige Netzüberzüge auf der Schale
- Geschmack: Saftig, intensiv, säuerlich
- Ertrag: Mittelhoch und schwankend; spät einsetzend
- Erntezeit: Mitte Oktober bis November
- Genussreife: Dezember bis April
- Lagerfähigkeit: Sehr gut; bis April lagerbar
- Wuchs: Sehr stark
- Klimaansprüche: Geringer Anspruch; gedeiht auch in kalten und nebligen Klimaten und in Höhenlagen; nicht sicher frosthart
- Krankheitsanfälligkeit: Wenig anfällig für Krebs, Apfelschorf und Verbräunen; anfällig für Kupferspritzmittel, Kernhausfäule und Feuerbrand
Ursprung und Verbreitung des Boskop-Apfelbaums
Der Boskop ist im Jahr 1856 als Zufallssämling in Boskoop, den Niederlanden, entstanden. Ein Jahrhundert später war er bereits eine beliebte Apfelsorte in den Niederlanden und auch in Deutschland. Heute wird der Boskop vor allem am Bodensee, im Rheinland und an der Niederelbe angebaut. Eine interessante Variante des Boskop ist der „Rote Boskoop“, der im Jahr 1923 im Rheinland als Knospenmutation entdeckt wurde. Diese Variante gleicht dem „Schönen aus Boskoop“ in allen Merkmalen, hat aber eine anders gefärbte Schale.
Geschmack und Verwendung von Boskop-Äpfeln
Die Äpfel des Boskop zeichnen sich nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihren charakteristischen Geschmack aus. Mit ihrem saftigen und intensiven Aroma und ihrer angenehmen Säure sind sie eine wahre Gaumenfreude für Liebhaber saurer Äpfel. Die Früchte haben eine gelbe Grundfarbe, wobei die sonnenbeschienene Seite rötlich gefärbt ist. Oft sind die Äpfel mit einem schorfigen Netz überzogen, was ihnen eine raue und matte Oberfläche verleiht. Doch diese äußeren Merkmale beeinträchtigen keineswegs den guten Geschmack der Boskop-Äpfel.
Aufgrund ihres hohen Säuregehalts eignen sich Boskop-Äpfel hervorragend zum Backen und Einkochen. Sie verleihen Kuchen und Desserts eine angenehme Säurenote und sorgen für einen frischen Geschmack. Auch als Mostapfel sind sie sehr beliebt.
Anbau und Pflege von Boskop-Apfelbäumen
Der Boskop-Apfelbaum hat einige Besonderheiten, die bei seinem Anbau und seiner Pflege beachtet werden sollten. Bei der Standortwahl ist es wichtig, einen hellen Platz zu wählen, da zu wenig Licht sich negativ auf den Ertrag auswirken kann. Ein luftfeuchter Standort, zum Beispiel in der Nähe eines Gewässers, ist ideal für den Boskop. Auch in kühleren Gebieten kann der Boskop angebaut werden, allerdings ist ein windgeschützter Standort empfehlenswert. Der Boden sollte durchlässig und feucht sein, wobei kalkhaltige und schwere Böden dem Boskop besonders gut gefallen. Eine zu starke Nährstoffversorgung sollte vermieden werden, ein mäßig nährstoffhaltiger Boden ist ausreichend.
Um den Boskop-Apfelbaum optimal zu pflegen, ist regelmäßige Bewässerung besonders wichtig. Der Baum ist empfindlich gegenüber Trockenheit, daher sollte auf ausreichende Wassergaben geachtet werden, insbesondere in heißen und trockenen Sommertagen. Eine Mulchschicht um den Baum herum kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden länger zu halten. Ein einmal jährlicher Kalkanstrich im Herbst sorgt für einen ausreichend basischen Boden. Der Boskop benötigt nur eine mäßige Düngung, zu viel Dünger kann die Erträge beeinträchtigen. Im ersten Jahr nach dem Einpflanzen ist keine Düngung erforderlich, in den folgenden Jahren reicht eine einmalige Düngung im Frühjahr mit Kompost oder einem Dünger mit organischer Langzeitwirkung aus.
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist auch beim Boskop-Apfelbaum empfehlenswert, um eine gute Form und einen gesunden Wuchs zu gewährleisten. Außerdem benötigt der Boskop Befruchtersorten in seiner Nähe, um Früchte tragen zu können. Geeignete Befruchtersorten, die zur selben Zeit blühen, sind zum Beispiel „Cox Orange“ oder „James Grieve“.
Erntezeitpunkt und Lagerung von Boskop-Äpfeln
Die Erntezeit der Boskop-Äpfel erstreckt sich von Mitte Oktober bis November. Es ist wichtig, die Äpfel nicht zu früh zu pflücken, da sich dadurch die Haltbarkeit deutlich verringern kann. Reife Boskop-Äpfel erkennt man an der Verfärbung der Schale, an ihrer leichten Pflückbarkeit und daran, dass sich der Stiel beim leichten Drehen leicht löst. Die Apfelkerne sollten zudem braun sein.
Nach der Ernte müssen die Boskop-Äpfel zunächst einige Zeit eingelagert werden, um ihren vollen Geschmack zu entfalten. Das Nachreifen dauert von Dezember bis April. Am besten werden die Äpfel einlagig in Kisten geschichtet an einem dunklen und kühlen Ort bei einer Temperatur von 3 bis 4 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit gelagert. Unter diesen Bedingungen sind die Boskop-Äpfel bis in den April hinein lagerfähig.
Boskop-Äpfel in der Küche
Aufgrund ihres sauren Geschmacks eignen sich Boskop-Äpfel besonders gut zum Backen. Sie verleihen Kuchen, Torten und Strudeln eine angenehme Säurenote und sorgen für einen erfrischenden Geschmack. Auch für Apfelmus und Kompotte sind Boskop-Äpfel bestens geeignet. Ihr festes Fruchtfleisch zerfällt beim Kochen nicht zu schnell und behält seine Form und Textur bei.
Ein besonders köstliches Rezept, das Boskop-Äpfel verwendet, ist der klassische Apfelkuchen. Die sauren Äpfel harmonieren perfekt mit der süßen Teigkruste und sorgen für einen ausgewogenen Geschmack. Mit etwas Zimt und Zucker wird der Boskop-Apfelkuchen zu einem wahren Genuss.
Besonderheiten und Varietäten von Boskop-Äpfeln
Eine interessante Variante des Boskop ist der „Rote Boskoop“, der im Rheinland als Knospenmutation entdeckt wurde. Diese Variante gleicht dem „Schönen aus Boskoop“ in allen Merkmalen, hat aber eine anders gefärbte Schale. Der „Rote Boskoop“ ist besonders beliebt für seine rote Schale, die dem Apfel eine besondere Optik verleiht.
Eine weitere interessante Sorte ist der „Schöner von Wiltshire“. Auch dieser Apfel ist robust und anspruchslos im Anbau, hat jedoch im Vergleich zum Boskop einen süßeren Geschmack. Der „Schöner von Wiltshire“ eignet sich daher hervorragend für den Direktverzehr.
Gesundheitliche Vorteile von Boskop-Äpfeln
Wie alle Äpfel sind auch Boskop-Äpfel reich an wichtigen Nährstoffen und Ballaststoffen. Sie enthalten Vitamin C, das das Immunsystem stärkt, sowie Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen. Die Ballaststoffe in den Äpfeln tragen zur Darmgesundheit bei und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.
Aufgrund ihres hohen Säuregehalts können Boskop-Äpfel für manche Menschen, insbesondere für Menschen mit empfindlichem Magen, etwas zu sauer sein. Dennoch sind sie eine gesunde und leckere Option für diejenigen, die saure Äpfel mögen.
Fazit
Der Boskop ist eine köstliche Winterapfelsorte, die mit ihrem sauren und intensiven Geschmack überzeugt. Mit ihren großen Früchten und ihrer charakteristischen roten Schale ist sie nicht nur ein Hingucker, sondern auch eine ideale Zutat für Apfelkuchen und andere Backwaren. Der Boskop-Apfelbaum ist relativ anspruchslos und einfach zu pflegen, vorausgesetzt, er bekommt den richtigen Standort und eine ausreichende Bewässerung. Mit den richtigen Lagerbedingungen können die Boskop-Äpfel bis zum Frühjahr gelagert werden und bieten somit auch in den Wintermonaten einen fruchtigen Genuss. Probieren Sie doch einmal Boskop-Äpfel in Ihren Rezepten aus und entdecken Sie den einzigartigen Geschmack dieser alten Apfelsorte.