Die verlockende Vielfalt der Blutpflaume: Anbau, Pflege & Ernte


Die Blutpflaume, auch bekannt als Zierpflaume, ist nicht nur aufgrund ihrer optischen Reize beliebt, sondern auch wegen ihrer leckeren Früchte. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir zeigen, wie du die Blutpflaume richtig pflanzt, pflegst und welche Sorten es gibt. Außerdem klären wir die Frage, ob die Früchte essbar oder giftig sind und geben Tipps zur Ernte.

Blutpflaume: Blütezeit, Herkunft und Eigenschaften

Die Blutpflaume, wissenschaftlich bekannt als Prunus cerasifera ‚Nigra‘, zeichnet sich durch ihre charakteristische rötliche Färbung der Blätter aus. Ursprünglich stammt diese Pflanze mit den roten Blättern aus Vorderasien, ist aber mittlerweile auch in unseren Gärten und Parks anzutreffen. Sie wächst entweder als Großstrauch oder als kleiner bis mittelgroßer Baum und kann eine Höhe von 5 bis 7 Metern erreichen. Der Stamm besitzt eine schwärzlich gefärbte Borke und ältere Triebe sind mit feinen Dornen bedeckt.

Im März zeigen sich zarte, rosa leuchtende Blüten, die aus fünf radial angeordneten Blütenblättern bestehen. Im April entwickeln sich die sommergrünen Blätter, die elliptisch geformt und ca. 5 Zentimeter lang sind. Ende April bis Anfang Mai bilden sich nach der Blüte saftige, süße Früchte, die im Juli erntereif sind.

Die beliebtesten Sorten der Blutpflaume

Die gängigste Sorte der Blutpflaume ist Prunus cerasifera ‘Nigra’. Diese Sorte wurde um 1916 aus den USA eingeführt und zeichnet sich durch dunkelrote, glänzende Blätter und rosa leuchtende Blüten aus. Eine weitere Sorte, die optisch kaum von der Sorte ‘Nigra’ zu unterscheiden ist, ist Prunus cerasifera ‘Woodii’.

Eine interessante Sorte ist Prunus cerasifera ‘Hollywood’ oder auch bekannt als ‘Trailblazer’. Diese Sorte wächst als locker verzweigter Strauch und wird 3 bis 7 Meter hoch. Ihre Früchte sind etwas größer als bei den zuvor genannten Sorten, weshalb sie auch als „Großfruchtige Blutpflaume“ bezeichnet wird.

Wenn du eine kleinere Variante der Blutpflaume bevorzugst, dann ist Prunus x cistena die richtige Wahl. Sie wird auch als Zwerg-Blutpflaume bezeichnet und wächst auf eine Höhe von 1,5 bis 2,5 Metern. Sie öffnet von Ende April bis Mai ihre zahlreichen rosa-weißen Blüten.

Für Liebhaber von Säulenpflanzen gibt es die Sorte Prunus cerasifera ‘Crimson Pointe’®. Sie wird als Säulen-Blutpflaume bezeichnet und erreicht Höhen von 3 bis 5 Metern, bleibt dabei aber nur 1 bis 1,8 Meter breit.

Blutpflaume pflanzen: Standort und Vorgehen

Die Blutpflaume ist eine äußerst robuste und anspruchslose Pflanze. Sie gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Selbst an schattigeren Plätzen wächst sie, entwickelt aber meist weniger Blüten. Der Boden sollte mäßig trocken bis feucht und nährstoffreich sein, einen hohen Lehmanteil besitzen und eine neutrale bis alkalische Bodenreaktion haben. In den meisten Gartenböden gedeiht die Blutpflaume problemlos.

Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung einer Blutpflaume ist im Herbst oder Frühjahr. Bevor du mit der Pflanzung beginnst, solltest du den passenden Standort im Garten wählen. Grabe ein Pflanzloch, das etwa doppelt so groß wie der Pflanzcontainer oder der Wurzelballen ist. Fülle das Pflanzloch mit etwas gelockertem Gartenboden oder einer Pflanzerde auf. Achte darauf, dass der Boden gut durchlässig ist.

Bei Containerpflanzen ist es ratsam, die Wurzeln vor dem Pflanzen leicht anzuritzen, um ihre Verzweigung anzuregen. Stelle den Pflanzballen in das Pflanzloch, fülle es mit Substrat auf und gieße ordentlich an. Große Blutpflaumen oder Bäume, die als Hochstamm gezogen werden, sollten mit einer stabilen Baumanbindung an mindestens einem Holzpfahl befestigt werden. Dies gibt ihnen Halt und fördert das Anwachsen.

Die Blutpflaume kann auch in einen Kübel für den Balkon oder die Terrasse gepflanzt werden. Hierbei ist jedoch nur die Zwerg-Blutpflaume mit ihrer vergleichsweise geringen Wuchshöhe geeignet. Achte darauf, dass der verwendete Topf ausreichend groß ist (mindestens 40 Liter) und ein Abflussloch besitzt. Verwende eine gute Pflanzerde oder Gartenerde und achte darauf, dass das Substrat gut durchlässig ist.

Blutpflaume pflegen

Die Blutpflaume ist ein äußerst robustes Gehölz und benötigt nur wenig Pflege. Eine regelmäßige Düngung ist nicht erforderlich, aber eine anfängliche Düngung mit Hornspänen, Kompost oder einer hochwertigen Pflanzerde bei der Pflanzung kann das Wachstum fördern. Eine gelegentliche Kompostdüngung im Frühjahr kann den Nährstoffgehalt des Bodens aufrechterhalten.

Bei Blutpflaumen im Kübel ist eine gelegentliche Düngung ratsam. Hierbei kann ein organischer Flüssigdünger verwendet werden, der speziell für Beerensträucher und Obstbäume entwickelt wurde. Achte darauf, dass der Dünger unbedenklich für Haustiere ist. Vermeide jedoch eine mineralische Düngung, da diese langfristig zu einer Verschlechterung des Pflanzenwachstums führen kann.

Die Blutpflaume benötigt in der Regel keine Bewässerung, da sie gut mit vorübergehender Trockenheit zurechtkommt. Eine ausreichende Wasserversorgung ist jedoch besonders wichtig direkt nach der Pflanzung, um das Anwachsen der Jungpflanze zu fördern. Ältere Blutpflaumen müssen normalerweise nicht gegossen werden und überstehen auch längere Trockenperioden im Sommer gut.

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist für die Blutpflaume nicht erforderlich. Ein gelegentlicher Rückschnitt kann jedoch die Blühfreudigkeit fördern. Bei Bedarf können auch Schnittmaßnahmen vorgenommen werden, um die Kronenform zu verändern oder die Blutpflaume als Halb- oder Hochstamm zu erziehen. Bei älteren Blutpflaumen kann es ratsam sein, die Krone auszulichten, wenn sie zu dicht wächst. Achte dabei darauf, dass du auf Zapfen schneidest, das bedeutet, dass du beim Entfernen eines Triebes oder Astes immer circa 5 cm lange Stummel, die Zapfen, stehen lässt.

Blutpflaume vermehren

Die Vermehrung von Blutpflaumen kann entweder über Samen oder über Stecklinge erfolgen. Die Anzucht aus Samen ist sehr zeitaufwändig, während Stecklinge selten erfolgreich bewurzeln. Eine effektive Methode zur Vermehrung der Blutpflaume ist die Veredelung. Die beste Methode ist die Kopulation, bei der Edelreiser im Winter geschnitten und im März bis April veredelt werden. Die Edelreiser sollten kühl und dunkel gelagert werden, um ihre Vitalität zu erhalten.

Blutpflaumen-Früchte: Essbar oder giftig?

Die Früchte der Blutpflaume sind essbar und können roh genossen werden. Sie haben einen süßen Geschmack und eignen sich hervorragend zur Herstellung von Konfitüren oder Kuchen. Es ist jedoch wichtig, die im Kern enthaltenen Samen nicht zu verzehren, da sie giftig sind. Die reifen Kirschpflaumen sind ab Juli erntereif und verfärben sich zur Reife hin kirschfarben, tiefrot bis violett. Wenn die Früchte auf Fingerdruck leicht nachgeben und weicher werden, sind sie reif und können geerntet werden.

Krankheiten und Schädlinge der Blutpflaume

Die Blutpflaume kann von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, aber in der Regel sind diese nicht lebensbedrohlich. Zu den häufigsten Krankheiten gehören der Echte Mehltau, Monilia (Spitzendürre und Fruchtfäule) und die Schrotschusskrankheit, die durch Pilze verursacht werden. Schädlinge, die die Blutpflaume befallen können, sind Blattläuse und der kleine Frostspanner. Bei einem mäßigen Blattlausbefall ist keine Bekämpfung erforderlich, da sie in der Regel von Marienkäfern und anderen Nützlingen reguliert werden. Bei massiven Problemen mit Blattläusen findest du in unserem Artikel zur Bekämpfung von Blattläusen weitere hilfreiche Tipps.

Fazit

Die Blutpflaume ist eine wunderschöne Zierpflanze, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch leckere Früchte hervorbringt. Sie ist äußerst robust und anspruchslos in der Pflege. Mit den richtigen Pflanz- und Pflegemaßnahmen kannst du viele Jahre Freude an dieser schönen Pflanze haben. Achte darauf, den optimalen Standort zu wählen, die Blutpflaume regelmäßig zu düngen und zu gießen und bei Bedarf einen gezielten Rückschnitt vorzunehmen. So kannst du sicherstellen, dass deine Blutpflaume gesund und prächtig wächst und dir jedes Jahr eine reiche Ernte an leckeren Früchten beschert.