Bittersalz ist ein ganz spezieller Pflanzendünger. Was für das Bittersalz kennzeichnend ist und wofür man es im Garten verwenden kann, zeigen wir Dir hier.
Was ist Bittersalz?
Bittersalz, auch bekannt als Magnesiumsulfat (MgSO4), ist ein farbloses und geruchsloses Pulver mit einem überaus bitteren Geschmack. Sein Name leitet sich daher ab. Bittersalz ähnelt äußerlich normalem Salz, das wir aus der Küche kennen, besteht jedoch aus völlig anderen Substanzen.
Zusammensetzung von Bittersalz
Bittersalz besteht aus Magnesium und Schwefel, genauer gesagt aus Magnesiumsulfat. Die genauen Gehalte können je nach Anbieter und Produkt variieren, aber im Durchschnitt besteht Bittersalz aus etwa 16% Magnesium und 13% Schwefel. Diese beiden Nährstoffe sind essentiell für das Pflanzenwachstum.
Bittersalz als Dünger anwenden
Bittersalz wird als Magnesiumquelle in Universaldüngern eingesetzt. Es wird entweder den Düngemitteln beigemischt oder als Reinstoff verwendet, um gezielt einen Magnesiummangel auszugleichen.
Wofür und wann Bittersalz anwenden?
Bevor wir uns mit der Anwendung von Bittersalz beschäftigen, sollten wir uns mit dem Magnesium im Boden befassen. Es gibt einige Faktoren, die auf das Magnesium im Boden einwirken und auf die wir beim Düngen achten müssen. Dazu gehört der pH-Wert, denn die Löslichkeit von Nährstoffen im Boden hängt von diesem ab. Magnesium ist bei einem relativ neutralen pH-Wert (6 bis 8) am besten verfügbar und somit für Pflanzen leicht zugänglich. Wenn der Boden jedoch zu sauer oder zu basisch wird, ist das Magnesium nicht mehr verfügbar. Wenn wir nun mit Bittersalz düngen, das aus Magnesiumsulfat besteht, sollten wir bedenken, dass der pH-Wert im Boden dadurch gesenkt wird. Wenn der pH-Wert unter 6 fällt, wird die Löslichkeit von Magnesium herabgesetzt. In diesem Fall spielt es keine Rolle, wie viel wir düngen – die Pflanze wird den Stoff nicht erhalten. Daher solltest Du eine Bodenuntersuchung in Betracht ziehen, wenn Du Probleme mit der Nährstoffversorgung in Deinem Garten hast.
Bei der Magnesiumdüngung sollten wir auch immer auf einen anderen Nährstoff achten, nämlich Calcium. Wenn im Boden viel Calcium vorhanden ist, kann dies die Verfügbarkeit von anderen Nährstoffen wie Magnesium, Kalium oder Phosphor verringern. Achte daher immer auf ein ausgeglichenes Nährstoffverhältnis im Boden und vermeide einseitige Düngung. Besonders Nadelbäume (Koniferen) in unseren Gärten leiden häufig unter Magnesiummangel, was sich durch gelb oder braun verfärbte Nadeln zeigt. Auch andere Pflanzen zeigen Magnesiummangel durch Gelbfärbung der Blätter. Zuerst verfärben sich die älteren Blätter und dann greift die Gelbfärbung auch auf die jüngeren über. Bei den verfärbten Blättern bleiben jedoch die Blattadern grün und die Photosyntheseleistung nimmt ab, da Magnesium ein wichtiger Bestandteil des Blattgrüns, des Chlorophylls, ist.
Leider lässt sich allein anhand der Verfärbung der Nadeln bei Nadelbäumen nicht eindeutig auf Magnesiummangel schließen. Auch Kaliummangel kann zu Verfärbungen und dem Braunwerden der Nadeln führen. Solche Verfärbungen und das Braunwerden der Nadeln sind vielen von uns wahrscheinlich von Thuja-Hecken im Garten bekannt.
Bittersalz als Dünger anwenden
Bittersalz kann während der Vegetationsperiode, im Allgemeinen zwischen März und November, angewendet werden. Eine Anwendung außerhalb dieser Zeit wird nicht empfohlen, da das Magnesiumsulfat dann einfach ausgewaschen werden kann und keine Wirkung auf unsere Pflanzen hat.
Da Bittersalz nur sehr einseitig düngt, ist es ratsam, vor der Anwendung eine Bodenuntersuchung durchzuführen. Wir empfehlen Dir in jedem Fall nicht nur mit Bittersalz zu düngen, sondern zusätzlich einen ausgewogenen Bio-Dünger zu verwenden, wie zum Beispiel unseren Plantura Bio-Universaldünger. Dieser enthält essentielle Nährstoffe, mit denen Deine Pflanzen ausgewogen ernährt werden.
Wie oft Bittersalz anwenden?
Für eine Erhaltungsdüngung mit Bittersalz ist es wichtig zu wissen, welchen Boden Du hast. Ist Dein Boden eher leicht und sandig, sodass Wasser schnell versickert, wird auch mehr Magnesium ausgewaschen. In solchen Fällen werden zwei bis drei Gaben mit je 30 g Bittersalz pro Quadratmeter empfohlen.
Wenn Du einen schweren, lehmigen Boden hast, der zu Staunässe neigt, reicht eine Gabe von 30 bis 50 g Bittersalz pro Quadratmeter pro Saison für eine ausreichende Magnesiumdüngung aus.
Du kannst Bittersalz auf verschiedene Arten anwenden:
– Arbeite das Bittersalz in fester Form in den Boden ein und wässere die Fläche anschließend gründlich.
– Löse das Bittersalz in Wasser auf und gieße die Pflanzen mit Magnesiummangel.
– Bittersalz kann auch als Blattdüngung verabreicht werden. Da Magnesium auch im Blattgrün vorhanden ist, kann es auf diese Weise gut aufgenommen werden. Eine Lösung von etwa 20 ml flüssigem Bittersalz in einem Liter Wasser reicht für eine Blattdüngung aus.
Bittersalz kaufen
Bittersalz ist in verschiedenen Formen erhältlich, sowohl als fester Dünger als auch in flüssiger Form. Grundsätzlich ist Bittersalz relativ günstig zu erwerben, teilweise schon ab einem Kilopreis von etwa einem Euro. Es wird auch einigen Universaldüngern als zusätzliche Magnesiumquelle beigemischt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bittersalz ein nützlicher Dünger ist, der bei Magnesium- und Schwefelmangel eingesetzt werden kann. Es ist wichtig, bei der Anwendung auf den pH-Wert und das Nährstoffverhältnis im Boden zu achten. Eine Bodenuntersuchung kann hierbei helfen. Zusätzlich zu Bittersalz empfehlen wir einen ausgewogenen Bio-Dünger zu verwenden, um Deine Pflanzen optimal zu ernähren.
Bittersalz kann auch als Abführmittel, Badezusatz und Hautpeeling verwendet werden. Für diese Anwendungen sollte jedoch vorab mit einem Arzt oder Apotheker gesprochen werden, um mögliche Nebenwirkungen und Risiken zu besprechen.
Wenn Du Bittersalz als Dünger verwendest, wirst Du sicherlich bald feststellen, wie Deine Pflanzen von der zusätzlichen Magnesiumquelle profitieren. Viel Spaß beim Gärtnern und der Pflege Deiner Pflanzen!