Aubergine pflanzen: Tipps für erfolgreiches Gärtnern


Die Aubergine, auch als Eierpflanze oder Eierfrucht bekannt, ist ein wärmeliebendes Gemüse, das ursprünglich aus Ostindien stammt. Mit ihren großen, ovalen Früchten und den violetten Glockenblüten ist sie nicht nur eine köstliche Zutat in vielen Gerichten, sondern auch eine attraktive Pflanze für den Garten. In diesem Artikel geben wir dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du Auberginen erfolgreich anbauen kannst.

Herkunft und Merkmale der Aubergine

Die Aubergine gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist eng mit Tomaten, Paprika und Kartoffeln verwandt. Sie wird botanisch als Solanum melongena bezeichnet. Ursprünglich stammt die Aubergine aus Asien und wurde bereits vor über 1000 Jahren in Ostindien angebaut. Über die Araber gelangte sie im 12. und 13. Jahrhundert nach Europa. Heute werden Auberginen vor allem in China, Japan, der Türkei und Spanien angebaut.

Die Pflanze selbst hat große, samtig behaarte Blätter und wächst buschig. Sie kann zwischen 60 und 120 Zentimeter hoch werden. Die Früchte der Aubergine sind je nach Sorte in verschiedenen Formen und Farben erhältlich. Von den klassischen dunkelvioletten Sorten bis hin zu blasslila, weißen und gelben Variationen ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Standort und Boden für den Anbau von Auberginen

Damit Auberginen optimal gedeihen können, benötigen sie viel Wärme. In unseren Breiten ist der Anbau im Freiland daher oft schwierig und gelingt nur unter idealen Bedingungen, zum Beispiel in Weinbaugebieten oder an geschützten Standorten vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand. Alternativ kann man Auberginen auch im Gewächshaus oder im Folienhaus anbauen. Dort ist es einfacher, eine konstante Temperatur von 25 Grad Celsius zu gewährleisten, die für das Wachstum der Pflanzen ideal ist.

Der Boden für den Anbau von Auberginen sollte locker und humusreich sein. Bevor du die Pflanzen einsetzt, empfiehlt es sich, den Boden großzügig mit reifem Kompost anzureichern. Dadurch wird die Bodenstruktur verbessert und Nährstoffe für das Wachstum der Auberginen bereitgestellt. Auberginen benötigen außerdem eine gute Wasserversorgung, daher ist es wichtig, dass der Boden gut durchlässig ist.

Fruchtfolge und Mischkultur bei Auberginen

Damit deine Auberginen optimal gedeihen, ist es wichtig, auf eine geeignete Fruchtfolge zu achten. Auberginen sollten nur alle vier Jahre auf demselben Beet angebaut werden, um Krankheiten und Schädlingsbefall zu vermeiden. Gute Vorfrüchte für Auberginen sind Bohnen und andere Hülsenfrüchte. Diese Pflanzen verbessern die Bodenstruktur und binden Stickstoff, was den Auberginen zu Gute kommt.

Bei der Mischkultur solltest du darauf achten, keine eng verwandten Pflanzen in unmittelbarer Nähe zu den Auberginen anzubauen. Dadurch können Krankheiten und Schädlinge von einer Pflanze auf die andere übertragen werden. Vermeide also den Anbau von Auberginen neben Paprika oder Tomaten.

Aussaat und Anzucht von Auberginen

Die Aussaat von Auberginen erfolgt am besten schon Ende Januar. Die Samen keimen zuverlässig, daher reicht meist ein Samenkorn pro Topf aus. Die Samen sollten dünn mit Anzuchterde bedeckt und gründlich angegossen werden. Die Keimung erfolgt am besten unter einer transparenten Abdeckung auf einer warmen, hellen Fensterbank. Dabei ist eine konstante Temperatur von 22 bis 24 Grad Celsius wichtig. Die Keimung kann zwei bis vier Wochen dauern, also habe Geduld und wirf die Töpfe nicht vorzeitig weg.

Sobald die Auberginen-Sämlinge die ersten vier richtigen Blätter ausgebildet haben, können sie pikiert werden. Setze die Sämlinge in größere Töpfe oder in das Gewächshausbeet und versorge sie mit einem flüssigen, organischen Gemüsedünger. Achte darauf, die Jungpflanzen weiterhin warm und sonnig zu halten.

Pflanzung von Auberginen

Die Setzlinge können ab Anfang Mai ins Freiland oder ins Gewächshaus gepflanzt werden. Der Pflanzabstand sollte mindestens 60 x 60 Zentimeter betragen, damit die Pflanzen genügend Platz haben, um sich auszubreiten. Am besten setzt du beim Pflanzen gleich einen Stützstab in die Erde, um die Triebe später vor dem Abknicken oder Umkippen zu schützen.

Bevor du die Auberginen einpflanzt, solltest du das Beet mit reifem Kompost anreichern und zusätzlich Hornmehl oder eine Mischung aus Algenkalk und Gesteinsmehl in den Boden einarbeiten. Das versorgt die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen und fördert das Wachstum. Im Gewächshaus kannst du die Auberginen auch in Töpfe oder Hochbeete setzen, achte dabei aber auf ausreichende Nährstoffversorgung und regelmäßiges Gießen.

Pflege von Auberginenpflanzen

Auberginen benötigen während der gesamten Kulturdauer regelmäßige Pflege, um gesund und ertragreich zu wachsen. Eine wichtige Aufgabe ist das regelmäßige Gießen, da Auberginen über ihre großen Blätter viel Wasser verdunsten. Achte darauf, dass der Boden immer ausreichend feucht ist, aber nicht zu nass, um Staunässe zu vermeiden. Mulchen kannst du den Wurzelbereich der Pflanzen mit einer dünnen Schicht Rasenschnitt, um die Verdunstung des Bodens zu reduzieren.

Auberginen sollten regelmäßig gedüngt werden, allerdings in etwas geringerer Dosierung als Tomaten. Nachdem die Sämlinge die ersten vier Blätter ausgebildet haben, versorgst du sie am besten mit einem flüssigen, organischen Gemüsedünger. Im Gewächshaus solltest du vor dem Auspflanzen zusätzlich Kompost in den Boden einarbeiten und die Pflanzen mit Hornmehl oder einer Mischung aus Algenkalk und Gesteinsmehl düngen. Bis Ende August kannst du die Auberginen mehrmals in geringerer Dosierung nachdüngen, zum Beispiel mit Brennnesseljauche oder Beinwelljauche.

Ernte und Verwertung von Auberginen

Die Erntezeit für Auberginen liegt meist Ende Juli oder Anfang August, wenn die Früchte voll ausgefärbt und schwarzviolett glänzend sind. Warte nicht zu lange mit der Ernte, da überreife Früchte eine schwammige Konsistenz haben und an Aroma verlieren. Ein Zeichen für Frische sind auch hellgrüne, unverbräunte Kelchblätter. Auberginen können bei etwa 8 Grad Celsius für ungefähr eine Woche gelagert werden, indem sie in Folie verpackt werden.

Auberginen können auf vielfältige Weise verwendet werden. Sie eignen sich zum Backen, Kochen, Braten und sogar zum Grillen. Vor der Zubereitung sollten die Auberginen in der Regel geschält und gegebenenfalls entkernt werden. Beliebte Gerichte mit Auberginen sind beispielsweise Moussaka, Auberginen-Parmesan und Ratatouille. Du kannst Auberginen auch einfrieren oder einlegen, um die Ernte länger genießen zu können.

Sortenvielfalt bei Auberginen

Bei Auberginen gibt es eine große Vielfalt an Sorten, die sich in Farbe, Form und Größe der Früchte unterscheiden. Neben den klassischen dunkelvioletten Sorten gibt es auch blasslila, weiße und gelbe Variationen. Einige Sorten sind besonders wärmebedürftig und eignen sich daher nur für den Anbau im Gewächshaus, während andere auch im Freiland gedeihen können. Beliebte Sorten sind zum Beispiel ‚Violetta di Firenze‘, ‚Blacky‘ und ‚Negro‘, ‚White Sword‘, ‚Ivory‘ und ‚Kaberi‘.

Krankheiten und Schädlinge bei Auberginen

Auberginen sind im Allgemeinen robust und relativ immun gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können sie jedoch von Blattläusen befallen werden. Ein einfacher Trick ist das Abspritzen der Pflanzen mit Wasser, um die Blattläuse zu entfernen. Im Gewächshaus kann es auch zu einem Befall mit der Weißen Fliege kommen. Hier können Gelbtafeln und der Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen helfen. Die häufigste Pilzkrankheit bei Auberginen ist der Grauschimmel, der jedoch durch regelmäßiges Lüften und trockenes Laub vermieden werden kann.

Fazit

Auberginen sind eine wärmeliebende Gemüsepflanze, die bei optimalen Bedingungen auch in unseren Breiten angebaut werden kann. Mit den richtigen Tipps zur Aussaat, Pflanzung, Pflege und Ernte kannst du deine eigenen Auberginen im Garten, im Gewächshaus oder sogar im Topf auf dem Balkon anbauen. Experimentiere mit verschiedenen Sorten und entdecke die kulinarische Vielfalt der Auberginen. Viel Erfolg beim Anbau!