Viele Besitzer von Öfen und Kaminen sind unsicher, ob Asche überhaupt als Dünger verwendet werden kann. Wir beantworten diese Frage und erläutern im Anschluss die Wirkung, die richtige Anwendung und erklären welche Pflanzen aus der Düngung mit Asche einen Nutzen ziehen können.
Kann man Asche als Dünger verwenden?
Nicht jede Art von Asche kann bedenkenlos in Haus oder Garten verteilt werden. Pflanzenaschen sind grundsätzlich geeignet, als Düngemittel verwendet zu werden – gemeint sind Aschen von verbranntem Holz, Stroh oder anderem Pflanzenmaterial. Auch normal bedrucktes, nicht glänzendes Papier ist geeignet, so dass die Asche aus dem eigenen Kamin durchaus verwendbar ist – sofern nur unbehandeltes Holz verbrannt wurde. Nicht verwendet werden dürfen Aschen von Briketts, Kohle, behandeltem Holz und glänzend bedrucktem Papier.
Wie wirkt Asche als Dünger?
Asche weist einen pH-Wert von 10 bis 13 auf, sie enthält viel basisch wirkendes Calcium und Magnesium. Die in Pflanzenasche enthaltenen Nährstoffe sind gut verfügbar, allerdings ist kein Stickstoff enthalten. Leichte Böden werden mit Asche leicht überkalkt, der pH-Wert wird also zu schnell und zu stark angehoben. Auf schweren, tonigen Böden ist die Anwendung von Asche gut möglich. Das frei werdende Calcium fördert die Bildung stabiler Bodenkrümel, was für viele Bodeneigenschaften ein Segen ist.
Welche Pflanzen können mit Asche gedüngt werden?
Die basische Wirkung von Asche sollte keinesfalls unterschätzt werden: Gerade weil Branntkalk so leicht löslich ist, besteht eine nicht geringe Überkalkungsgefahr. Ein massiver Anstieg des pH-Wertes durch eine zu großzügige Verteilung von Asche kann die Bodenchemie so durcheinanderbringen, dass die dort wachsenden Pflanzen zumindest kurzfristig keine Nährstoffe mehr aufnehmen können, im Wachstum gehemmt werden oder sogar eingehen. Kalkliebende Pflanzen und solche mit hohem Calciumbedarf vertragen Asche besser und können sogar von ihr profitieren.
Anwendung von Asche als Dünger
Wegen der stark basischen Wirkung von Asche sollte einer Verwendung immer ein pH-Test des Bodens vorausgehen. Ist dein Gartenboden nur schwach sauer, neutral oder gar leicht alkalisch, sollte die Verwendung von Asche nur behutsam oder gar nicht erfolgen. Wenn pure Asche auf Pflanzenteile gelangt, verätzt dies das Pflanzengewebe. Weil Pflanzenaschen keinerlei Stickstoff oder organisches Material enthalten, sollte zur Pflanzenversorgung auf jeden Fall eine ergänzende Düngung erfolgen.
Wie viel Asche als Dünger verwenden?
Auf schweren, sauren Böden (pH-Wert 4) können alle drei bis vier Jahre 200 bis 400 Gramm Pflanzenasche pro Quadratmeter ausgebracht werden. Weniger saure Böden kann man mit 100 bis 200 Gramm Pflanzenasche alle drei bis vier Jahre behandeln. Auf leichten Böden sollten keine Asche verteilt werden, da es schnell zur Überkalkung kommen kann.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Asche
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für Asche ist der heimische Komposthaufen. Da Mikroorganismen bei hohen pH-Werten aktiver werden, kann die Kompostierung durch eine Aschegabe beschleunigt werden. Dabei geht allerdings mehr Volumen des Kompostes verloren, als würde die Kompostierung ohne Kalk ablaufen. Verwende Asche möglichst nur, wenn du saures Kompostgut kompostieren willst: Eichenlaub, Nadelholzspäne oder Torferde können mit einer dünnen Schicht Asche bepudert werden.
Risiken und Nachteile von Holzasche als Dünger
Das Düngen mit Holzasche sollte mit Vorsicht erfolgen: Der stark alkalische Branntkalk kann Blattverbrennungen verursachen. Zudem lässt sich der Gehalt an Schwermetallen nur schwer abschätzen. Möchtest du Holzasche im Garten ausbringen, verwende nur Asche von unbehandeltem Holz, möglichst in geringen Mengen. Düngen Sie nur Zierpflanzen auf lehmigen oder tonigen Böden.
Analyse des Schwermetallgehalts in Holzasche
Wenn du eine große Menge Brennholz aus einem einheitlichen Bestand gekauft hast und die anfallende Asche ungern in den Hausmüll geben willst, kann eine Analyse des Schwermetallgehalts in einem chemischen Prüflabor sinnvoll sein. Der quantitative Test kostet je nach Labor zwischen 100 und 150 Euro und beinhaltet die zehn bis zwölf häufigsten Schwermetalle. Schicke möglichst eine Mischprobe der Holzasche aus unterschiedlichen Baumarten oder Bäumen ein, sofern sich das anhand des Holzes noch nachvollziehen lässt. So hast du Gewissheit, was drin ist, und kannst die Holzasche gegebenenfalls auch im Nutzgarten als Naturdünger einsetzen.
Fazit
Asche als Dünger kann unter bestimmten Bedingungen eine sinnvolle und nachhaltige Möglichkeit sein, Nährstoffe im Garten zu recyceln. Allerdings sollten bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachtet und die richtigen Pflanzen ausgewählt werden. Eine Analyse des Schwermetallgehalts kann zusätzliche Sicherheit bieten. Mit dem Wissen darüber, wie Asche richtig angewendet wird, steht einer Nutzung als Dünger nichts im Wege und du kannst von den Vorteilen einer nachhaltigen Gartenkultur profitieren.