Wann Rosen schneiden: Tipps für gesunde und üppige Blüten.


Rosen sind wunderschöne Blumen, die viele Gärtnerinnen und Gärtner begeistern. Damit sie ihre volle Pracht entfalten können, ist der richtige Schnitt entscheidend. Doch wann sollte man Rosen schneiden und wie geht man dabei am besten vor? In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über den Rosenschnitt wissen musst, damit deine Rosen gesund und üppig blühen.

Der beste Zeitpunkt für den Rosenschnitt

Der Rosenschnitt erfolgt im Frühjahr und sollte nur bei milder Witterung durchgeführt werden. In spätfrostgefährdeten und ungeschützten Lagen kann der Schnitt bis in den Mai hinein verschoben werden, um Frostschäden an den frischen Schnittstellen und am neuen Austrieb zu vermeiden. Generell kannst du Rosen zu folgenden Zeitpunkten schneiden:

Pflanzschnitt im Frühling

Beim Pflanzschnitt geht es darum, eine gute Einwurzelung der Rose zu gewährleisten und ein Gleichgewicht zwischen Wurzeln und Trieben herzustellen. Der Pflanzschnitt erfolgt im Frühling, unabhängig davon, ob du die Rose im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt hast. Dabei gibt es ein paar Regeln zu beachten:

  • Wurzelschnitt: Kürze die Wurzeln auf eine Länge von etwa 20-30 cm unterhalb der Veredelungsstelle ein. Dadurch wird die Verzweigung der Wurzeln angeregt und die Rose wächst schneller an.
  • Triebschnitt bei Strauch- und Wildrosen: Schneide alle Triebe um die Hälfte ein, sodass sie etwa 40 cm hoch sind.
  • Triebschnitt bei Kletterrosen: Schneide die Triebe auf 10 Augen über dem Boden zurück.
  • Triebschnitt bei anderen Rosen: Kürze die Triebe auf 3-5 Augen über dem Boden.

Achte darauf, eine scharfe Schere zu verwenden und die Schnittfläche schräg anzulegen, damit das Wasser gut abfließen kann.

Jährlicher Frühjahrsschnitt zwischen März und Mai

Der jährliche Frühjahrsschnitt kann bei allen Rosen-Typen durchgeführt werden. Dabei ist es wichtig, das Wuchs- und Blühverhalten der Rose zu berücksichtigen. Generell gilt es, folgende Grundregeln zu beachten:

  • Entferne totes Holz: Schneide trockenes, verfrorenes Holz nah am Übergang zu gesundem Holz ab.
  • Entferne kranke und schwache Triebe: Diese rauben den gesunden und stärkeren Trieben die Kraft zum Blühen. Schneide die Triebe entweder an der Basis der Pflanze oder an ihrem Ursprung an einem kräftigeren Trieb vollständig ab.
  • Lichte zu dicht wachsende Triebe aus: Wenn die Triebe zu eng beieinander stehen, entferne den schwächeren Trieb oder denjenigen mit ungünstiger Wuchsrichtung. Dadurch verbessert sich die Luftzirkulation im Rosenstock und es wird vor Rosenkrankheiten vorgebeugt.

Von diesem Grundschnitt ausgehend gibt es noch individuelle Schnitttechniken für verschiedene Rosengruppen. Im Folgenden erfährst du, wie du die verschiedenen Rosenarten richtig schneidest.

Schnitttechniken für verschiedene Rosengruppen

Beetrosen

Beetrosen sind eine beliebte Rosenart im Garten. Damit sie üppig blühen, sollten sie regelmäßig geschnitten werden. Beim Frühjahrsschnitt werden die Beetrosen auf 3-5 Augen über dem Boden zurückgeschnitten. Schwach entwickelte Triebe werden stärker eingekürzt als stark entwickelte. Bei extrem starkwüchsigen Sorten wie ‚Gloria Dei‘ sollte man nicht ganz so tief (6-9 Augen über dem Boden) zurückschneiden, während Zwergrosen sehr viel tiefer (2-3 Augen über dem Boden) geschnitten werden.

Edelrosen

Edelrosen sind besonders elegante Rosen und sorgen für eine romantische Atmosphäre im Garten. Beim Frühjahrsschnitt werden sie genauso behandelt wie Beetrosen. Schneide die Triebe auf 3-5 Augen über dem Boden zurück. Schwach entwickelte Triebe können stärker eingekürzt werden.

Einmalblühende Strauchrosen

Bei einmalblühenden Strauchrosen erfolgt der Schnitt nach der Blüte im Juli und Juli. Hierbei wird in erster Linie der oben beschriebene Grundschnitt durchgeführt. Du kannst nach Bedarf dicht stehende oder blühfaule Triebe an der Basis entfernen.

Öfterblühende Strauchrosen

Öfterblühende Strauchrosen blühen von Juni bis September und benötigen ebenfalls regelmäßige Pflege. Nach Bedarf sollten sie leicht ausgelichtet werden, indem du ganze Triebe entfernst. Alle 4-5 Jahre sollten ältere Triebe direkt über dem Boden entfernt werden, um Platz für neue Triebe zu schaffen.

Einmalblühende Kletterrosen und Rambler

Einmalblühende Kletterrosen und Rambler werden nach der Blüte im Juni und Juli geschnitten. Auch hier wird in erster Linie der Grundschnitt durchgeführt. Bei Bedarf können dicht stehende oder blühfaule Triebe an der Basis entfernt werden.

Öfterblühende Kletterrosen

Öfterblühende Kletterrosen blühen von Juni bis September und benötigen einen speziellen Schnitt. Nach der ersten Blüte im Frühjahr sollten die an den Langtrieben wachsenden Seitentriebe auf 3-5 Augen eingekürzt werden. Nur blühfaule, alte Langtriebe werden ganz an der Basis entfernt. Es ist wichtig, den Schnitt zurückhaltend durchzuführen, um einen guten Wuchs und eine reiche Blüte zu fördern.

Bodendeckerrosen

Bodendeckerrosen sind besonders pflegeleichte Rosen und benötigen keinen jährlichen Grundschnitt. Alle 3-4 Jahre werden sie ohne Rücksicht auf die Augen auf etwa 30 cm Höhe eingekürzt. Hierbei kann eine Heckenschere zum Einsatz kommen, da ein präziser Schnitt nicht erforderlich ist.

Wildrosen

Wildrosen sind natürliche Rosenarten und benötigen ebenfalls keinen speziellen Schnitt. Es reicht aus, den oben beschriebenen Grundschnitt durchzuführen. Bei Bedarf können dicht stehende oder blühfaule Triebe an der Basis entfernt werden.

Alte und historische Rosen

Bei alten und historischen Rosen wird ebenfalls nur der Grundschnitt durchgeführt. Bei Bedarf können dicht stehende oder blühfaule Triebe an der Basis entfernt werden.

Englische Rosen

Englische Rosen sind eine besondere Sorte von Rosen, die für ihre stark duftenden Blüten bekannt sind. Je nachdem, ob sie einmal oder öfter blühen, werden sie genauso behandelt wie einmal oder öfter blühende Strauchrosen.

Stammrosen

Stammrosen sind Rosen, die auf einem Stamm gezogen werden und eine besondere Form haben. Die Kronen der Rosenstämmchen werden wie Beet- und Edelrosen auf 3-5 Augen oberhalb der Veredelungsstelle zurückgeschnitten.

Kaskadenrosen/Trauerrosen

Stämmchen mit hängenden Trieben, auch bekannt als Kaskadenrosen oder Trauerrosen, werden je nach ihrem Blühverhalten wie einmal oder öfter blühende Kletterrosen behandelt.

Sommerlicher Schnitt und Erkennen von Wildtrieben

Im Sommer werden keine größeren Schnittmaßnahmen mehr durchgeführt. Es reicht aus, verwelkte Blütenstände zu entfernen, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern.

Im Frühjahr und Sommer kann es bei veredelten Rosen zu Wildtrieben kommen. Diese wachsen aus der Unterlage der Rose und sollten entfernt werden, da sie der eigentlichen Rose wichtige Nährstoffe entziehen. Wildtriebe sind leicht an ihren kleineren, helleren Blättern zu erkennen. Sie besitzen mindestens sieben oder mehr Blättchen an einem Fiederblatt, während veredelte Sorten in der Regel nur fünf Blättchen haben. Schneide die Wildtriebe so dicht wie möglich an der Ansatzstelle ab.

Fazit: Erfolgreicher Rosenschnitt für gesunde und üppige Rosen

Ein erfolgreicher Rosenschnitt ist entscheidend für das Wachstum und die Blütenbildung von Rosen. Indem du den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt wählst und die richtigen Techniken anwendest, kannst du deine Rosen gesund und üppig blühen lassen. Beachte die Grundregeln des Rosenschnitts, verwende eine scharfe Schere und schneide über einem nach außen wachsenden Auge. Schräge die Schnittfläche leicht an, damit das Wasser gut abfließen kann. Unterschiedliche Rosenarten erfordern unterschiedliche Schnitttechniken, daher ist es wichtig, das Wuchs- und Blühverhalten deiner Rosen zu kennen. Entferne regelmäßig totes Holz, kranke und schwache Triebe sowie zu dicht wachsende Triebe. Achte auch auf Wildtriebe und entferne diese, um die eigentliche Rose zu stärken.

Mit diesen Tipps und Tricks kannst du deine Rosen erfolgreich schneiden und dich jedes Jahr an einer üppigen Blütenpracht erfreuen. Viel Spaß beim Rosenschnitt!