Kiwibeeren: Die vitaminreiche Alternative zur herkömmlichen Kiwi


Die Kiwibeere, auch bekannt als Mini-Kiwi oder Actinidia arguta, ist eine kleine Verwandte der bekannten Kiwi. Vielleicht hast du noch nie von ihr gehört, aber sie ist definitiv einen näheren Blick wert. Kiwibeeren sind nicht nur vitaminreich, sondern auch frosthärter und weniger anfällig für Krankheiten als herkömmliche Kiwis. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir alles Wissenswerte über die Kiwibeere erzählen, von ihrer Herkunft und Botanik bis hin zum Anbau und der Ernte. Tauche mit mir ein in die wunderbare Welt der Kiwibeeren!

Herkunft und botanische Merkmale der Kiwibeere

Die Kiwibeere stammt aus Ostasien und wächst dort oft wild als Liane in Wäldern. Sie gehört zur Familie der Strahlengriffelgewächse und ist eng mit der großen Kiwi, der Actinidia deliciosa, verwandt. Im Gegensatz zu ihrer behaarten und größeren Verwandten hat die Kiwibeere eine glatte, essbare Schale. Sie ist in verschiedenen Sorten erhältlich, die sich in Aussehen und Geschmack unterscheiden können. Die Beeren sind kugelförmig oder länglich und variieren in der Größe von einer Stachelbeere bis zu einer kleinen Pflaume. Die Schale kann grün, gelbgrün oder hell- bis dunkelrot sein, während das Fruchtfleisch meist grün, aber manchmal auch rot gefärbt ist.

Der perfekte Standort und Boden für Kiwibeeren

Kiwibeeren gedeihen am besten an einem sonnigen Standort mit teilweisem Schatten am Stamm. Ein guter Standort ermöglicht den Beeren, ausreichend Sonne zu tanken und süß zu werden. Der Boden sollte durchlässig und gleichmäßig feucht sein, da Kiwibeeren viel Wasser benötigen. Ein hoher Humusanteil im Boden ist ebenfalls wichtig, um die Pflanze mit Nährstoffen zu versorgen. Der pH-Wert des Bodens sollte im schwach sauren Bereich liegen, da Kiwibeeren kalkarme Böden bevorzugen.

Kiwibeeren richtig pflanzen und pflegen

Die beste Zeit, um Kiwibeeren im Garten zu pflanzen, ist das Frühjahr, sobald kein Frost mehr herrscht. Vor der Pflanzung solltest du den Boden gut auflockern und reichlich Kompost oder Rindenkompost einarbeiten. Dadurch verbesserst du die Bodenstruktur und sorgst für eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen. Nach der Pflanzung sollten die Kiwibeeren regelmäßig gewässert werden, vor allem in trockenen Sommern. Eine Mulchschicht um den Wurzelbereich herum schützt den Boden vor Austrocknung und reduziert das Unkrautwachstum. Im Frühjahr kannst du die Pflanzen mit Hornmehl oder einem organischen Beerendünger düngen, um das Wachstum und den Ertrag zu fördern.

Erziehung und Schnitt der Kiwibeeren

Damit die Kiwibeeren einen hohen Fruchtertrag bei geringem Schnittaufwand erzielen, ist eine bestimmte Erziehungsmethode ratsam. Am besten verwendet man ein Spalier mit vier waagerechten Spanndrähten. Nach der Pflanzung lässt man nur den kräftigsten Haupttrieb stehen und kürzt ihn auf ca. 60 cm ein. Dieser wird dann senkrecht mit einer weichen PVC-Hohlschnur am untersten Spanndraht befestigt. Im Verlauf der Saison bildet sich eine Triebverlängerung, die senkrecht am nächsten Spanndraht befestigt und eine Handbreit darüber abgeschnitten wird. Die kräftigsten Seitentriebe werden waagerecht in entgegengesetzte Richtungen entlang des unteren Drahts geführt, während alle anderen Seitentriebe entfernt werden. Nach der Ernte im Spätsommer sollten die Fruchttriebe bis auf ein bis zwei Knospen eingekürzt werden. Auch die Triebenden der Leittriebe sollten jährlich gekürzt werden, um ein zu starkes Wachstum zu verhindern.

Befruchtung und Fruchtbildung bei Kiwibeeren

Kiwibeeren sind in den meisten Fällen zweihäusig, das heißt, jede Pflanze trägt entweder männliche oder weibliche Blüten. Um Früchte zu tragen, benötigen weibliche Pflanzen eine männliche Pflanze in der Nähe, um bestäubt zu werden. Es ist ratsam, mindestens eine männliche Kiwibeere für etwa sechs weibliche Pflanzen zu haben, um einen guten Ertrag zu erzielen. Es gibt jedoch auch selbstfruchtbare Sorten wie die ‚Issai‘, die sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einer Pflanze trägt. Eine zusätzliche männliche Pflanze kann den Ertrag auch bei selbstfruchtbaren Sorten erhöhen. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln und andere Insekten, die den Pollen von den männlichen Blüten zu den weiblichen Blüten transportieren.

Kiwibeeren ernten und verwerten

Die Erntezeit für Kiwibeeren liegt je nach Sorte zwischen Mitte September und Ende Oktober. Reife Kiwibeeren haben eine gut ausgefärbte Schale und können vorsichtig als ganze Trauben abgeschnitten werden, um Schäden zu vermeiden. Wenn die Beeren noch hart sind, können sie noch zwei bis drei Wochen im Haus nachreifen, um ihren vollen Geschmack zu entwickeln. Reife Kiwibeeren können frisch verzehrt oder zu Konfitüre, Kompott oder Saft verarbeitet werden. Sie eignen sich auch hervorragend zur Herstellung von vitaminreichen Smoothies. Im Kühlschrank bleiben die Beeren etwa drei Wochen lang frisch, aber sie können auch eingefroren werden, um sie länger haltbar zu machen.

Sortenvielfalt bei Kiwibeeren

Es gibt eine große Auswahl an Kiwibeeren-Sorten, von denen jede ihre eigenen Merkmale und Geschmacksrichtungen hat. Die bekannteste Sorte ist die ‚Weiki‘, die robust und ertragreich ist. Es gibt auch selbstfruchtbare Sorten wie die ‚Issai‘ und ‚Jassai‘, die längliche grüne Früchte tragen. ‚Mariered‘ ist eine in Sachsen gezüchtete Sorte mit rotschaligen Früchten. ‚Julie‘ ist eine ertragreiche Züchtung aus Sachsen mit sehr aromatischem Fruchtfleisch. ‚Ken’s Red‘ aus Neuseeland hat rotes Fruchtfleisch und ist besonders fruchtig. Es gibt auch Sorten wie ‚Bojnice‘, die eher wie Äpfel aussehen, und ‚Kokuwa‘ aus Japan, die bereits im zweiten Standjahr Früchte trägt.

Kiwibeeren vermehren

Kiwibeeren können durch Ableger vermehrt werden. Dazu leitet man einen Ranktrieb der Pflanze durch die Erde und lässt ihn eigene Wurzeln bilden. Sobald die Wurzeln gewachsen sind, kann der Ableger von der Mutterpflanze abgeschnitten und an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Diese Methode ermöglicht es, sortenechte Kiwibeeren zu vermehren.

Krankheiten und Schädlinge bei Kiwibeeren

Kiwibeeren sind im Allgemeinen widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Es kann jedoch vereinzelt zu einem Befall mit der Kirschessigfliege kommen. Um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Fazit: Die Kiwibeere – ein gesundes und leckeres Obst für den eigenen Garten

Die Kiwibeere ist eine bereichernde Ergänzung für jeden Garten. Sie ist nicht nur frosthärter und widerstandsfähiger als herkömmliche Kiwis, sondern auch genauso schmackhaft und vitaminreich. Mit dem richtigen Standort, Pflege und Erziehungsmethoden kannst du problemlos Kiwibeeren in deinem Garten anbauen und die köstlichen Früchte genießen. Von der Pflanzung bis zur Ernte bietet die Kiwibeere ein spannendes Abenteuer und eine reichhaltige Belohnung. Worauf wartest du noch? Wage dich in die wunderbare Welt der Kiwibeeren und erlebe selbst, wie vielseitig und lecker sie sein können!