Blähton ist ein vielseitiges Naturmaterial, das für verschiedene Zwecke in Haus und Garten verwendet werden kann. Es besteht aus gebranntem Ton, der bei hohen Temperaturen aufgebläht wird und seine typische runde Form erhält. Blähton zeichnet sich durch seine strukturstabile und langlebige Eigenschaft aus und eignet sich daher besonders gut für den Einsatz als Drainagematerial in Töpfen und Kübeln.
Herstellung von Blähton
Die Herstellung von Blähton erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird Ton gemahlen und granuliert. Anschließend wird dem Ton fein gemahlener Kalkstein als Trennmittel hinzugefügt. Beim Brennen des Ton-Kalkstein-Gemischs bei Temperaturen über 1200 °C werden die organischen Bestandteile im Ton verbrannt und es entstehen die charakteristischen Blähtonkugeln. Durch das Aufblähen der Kugeln entstehen zahlreiche Poren im Inneren, während die äußere Oberfläche geschlossenporig bleibt.
Eigenschaften von Blähton
Blähton zeichnet sich durch mehrere positive Eigenschaften aus. Zum einen ist er strukturstabil und verändert sich im Laufe der Zeit nicht. Dadurch eignet er sich ideal als Drainagematerial, da er das Abfließen von überschüssigem Wasser ermöglicht und gleichzeitig Staunässe verhindert. Zum anderen ist Blähton porös und bietet den Pflanzenwurzeln guten Halt. Die poröse Struktur ermöglicht zudem eine gute Belüftung des Wurzelraums.
Ein weiterer Vorteil von Blähton ist seine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schimmelbildung. Im Gegensatz zu anderen Materialien, die gerne Feuchtigkeit speichern und dadurch Schimmel begünstigen, ist Blähton schimmelresistent. Zudem ist Blähton pH-neutral und beeinflusst den pH-Wert des Bodens nicht.
Verwendung von Blähton in der Hydrokultur
Eine beliebte Anwendung für Blähton ist die Hydrokultur, bei der Pflanzen ohne Erde in Wasser und Nährstofflösung kultiviert werden. Blähton dient dabei als Substrat, das den Pflanzenwurzeln Halt gibt und gleichzeitig Wasser und Nährstoffe speichert. Die poröse Struktur des Blähtons ermöglicht es, dass die Wurzeln Wasser über Kapillarkräfte aufnehmen können.
Die Kultivierung von Pflanzen in Hydrokultur bietet einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Anbaumethoden. Zum einen ermöglicht sie eine bessere Kontrolle über die Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen. Zum anderen verhindert die Hydrokultur das Auftreten von Bodenkrankheiten und Schädlingen, da keine Erde verwendet wird.
Um eine Hydrokultur mit Blähton anzulegen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann entweder spezielle Hydrokulturtöpfe mit integrierter Wasserstandsanzeige verwenden oder herkömmliche Töpfe mit einem speziellen Aufsatz für die Hydrokultur ausstatten. Dabei wird der Blähton in den Inneren Topf gefüllt und die Pflanze ohne Erde darauf platziert.
Anwendung und Pflege von Zimmerpflanzen in Blähton
Die Anwendung und Pflege von Zimmerpflanzen in Blähton ist relativ einfach und erfordert nur wenig Aufwand. Beim Umtopfen einer Zimmerpflanze in Blähton sollte man darauf achten, den Wurzelballen vorsichtig von der Erde zu befreien und die Wurzeln gründlich mit Wasser auszuspülen. Anschließend kann man den Wurzelballen in den Hydrokulturtopf mit Blähton geben und diesen mit Wasser auffüllen.
Das Gießen von Zimmerpflanzen in Blähton erfolgt über die Wasserstandsanzeige, die den Wasserbedarf der Pflanze anzeigt. Sobald die Anzeige unter das Minimum sinkt, ist es Zeit zu gießen. Dabei sollte man darauf achten, dass der Blähton nicht komplett mit Wasser bedeckt ist, um Staunässe zu vermeiden. Das Düngen der Pflanzen erfolgt mit einer speziellen Nährstofflösung für die Hydrokultur, die den Pflanzen alle benötigten Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung liefert.
Gießen und Düngen von Pflanzen in Blähton
Das Gießen und Düngen von Pflanzen in Blähton erfordert eine gewisse Sorgfalt, um eine optimale Versorgung der Pflanzen sicherzustellen. Beim Gießen sollte man darauf achten, dass der Blähton nicht vollständig austrocknet, da dies zu Schäden an den Pflanzenwurzeln führen kann. Gleichzeitig sollte man aber auch Staunässe vermeiden, da dies zu Fäulnis und Wurzelfäule führen kann. Die richtige Menge an Wasser kann man anhand der Wasserstandsanzeige ablesen oder durch das Gewicht des Topfes ermitteln. Ein leichter Topf deutet auf einen niedrigen Wasserstand hin, während ein schwerer Topf auf einen hohen Wasserstand hinweist.
Das Düngen von Pflanzen in Blähton erfolgt mit einer speziellen Hydrokulturdünger, der alle benötigten Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung enthält. Dabei sollte man die Dosierungsempfehlungen des Herstellers beachten, um eine Überdüngung zu vermeiden. Ein regelmäßiges Düngen ist wichtig, um den Pflanzen alle benötigten Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.
Vergleich von Blähton mit Tonmehl und Pflanzgranulat
Blähton wird häufig mit Tonmehl und Pflanzgranulat verwechselt oder als Synonym verwendet. Dabei gibt es jedoch wichtige Unterschiede zwischen den drei Tonmaterialien. Während Blähton vor allem für die Verwendung in der Hydrokultur und als Drainagematerial geeignet ist, wird Tonmehl hauptsächlich als Zuschlagsstoff in Substraten und Böden verwendet. Pflanzgranulat hingegen eignet sich sowohl als Substrat für Zimmerpflanzen als auch als Zuschlagsstoff zur Verbesserung der Wasser- und Nährstoffspeicherung in Töpfen und Kübeln.
Ein weiterer Unterschied zwischen den drei Tonmaterialien liegt in ihrer Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffspeicherung. Blähton kann nur sehr wenig Wasser und Nährstoffe aufnehmen und speichern, während Pflanzgranulat und Tonmehl eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit und Nährstoffspeicherung aufweisen. Daher eignet sich Blähton vor allem für Pflanzen, die eine geringe Wasserversorgung benötigen, während Pflanzgranulat und Tonmehl für Pflanzen geeignet sind, die eine hohe Wasserversorgung benötigen.
Weitere Einsatzmöglichkeiten von Blähton in Haus und Garten
Blähton kann nicht nur in der Hydrokultur und als Drainagematerial verwendet werden, sondern auch für viele weitere Zwecke in Haus und Garten. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit von Blähton ist zum Beispiel die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei Zimmerpflanzen. Dazu wird Blähton in eine wasserdichte Schale oder einen Übertopf gegeben und mit Wasser gefüllt. Die verdunstende Feuchtigkeit erhöht die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Pflanze.
Blähton kann auch zur Unkrautunterdrückung in Pflanzgefäßen verwendet werden. Eine Schicht Blähton auf der Erdoberfläche verhindert das Wachstum von Unkräutern und sorgt für eine saubere und gepflegte Optik.
Darüber hinaus kann Blähton zur Verbesserung von schweren Gartenböden eingesetzt werden. Durch das Einmischen von Blähton in den Boden wird die Bodenstruktur gelockert und die Bodenbelüftung verbessert.
Auch als Mulchmaterial kann Blähton verwendet werden. Eine Schicht Blähton auf der Erdoberfläche von Pflanzgefäßen verhindert das Austrocknen des Bodens und sorgt für eine ausgewogene Feuchtigkeitsversorgung der Pflanzen.
Tipps und Tricks für die Verwendung von Blähton
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Vor der Verwendung von Blähton in der Hydrokultur sollte man darauf achten, dass das Material speziell für die Hydrokultur geeignet ist und einen niedrigen Salzgehalt aufweist. Eine gründliche Reinigung des Blähtons vor der Verwendung ist empfehlenswert.
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Beim Gießen der Pflanzen in Blähton sollte man darauf achten, dass der Wasserstandsanzeige regelmäßig überprüft wird und dass der Blähton nicht komplett austrocknet. Eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung ist wichtig, um Schäden an den Pflanzenwurzeln zu vermeiden.
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Das Düngen der Pflanzen in Blähton sollte mit einem speziellen Hydrokulturdünger erfolgen, der alle benötigten Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung liefert. Die Dosierungsempfehlungen des Herstellers sollten beachtet werden, um eine Überdüngung der Pflanzen zu vermeiden.
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Beim Einsatz von Blähton als Drainagematerial sollte man darauf achten, dass die Wasserabzugslöcher im Pflanzgefäß mit einem Vlies oder einer Tonscherbe abgedeckt werden, um ein Auswaschen des Blähtons zu verhindern.
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Blähton kann mehrfach verwendet werden, indem er beim Umtopfen aus dem Topf gesiebt und gereinigt wird. Eine regelmäßige Reinigung des Blähtons ist sinnvoll, um Ablagerungen von Salzen oder organischen Substanzen zu entfernen.
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Blähton kann auch zur Steigerung der Luftfeuchtigkeit bei Zimmerpflanzen verwendet werden, indem man ihn in eine wasserdichte Schale oder einen Übertopf gibt und mit Wasser füllt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht direkt im Wasser steht und dass keine Staunässe entsteht.
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Bei der Verwendung von Blähton als Mulchmaterial sollte darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Schichtdicke von etwa zwei Zentimetern erreicht wird, um das Austrocknen des Bodens zu verhindern und das Wachstum von Unkräutern zu unterdrücken.
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Blähton kann auch zur Verbesserung von schweren Gartenböden eingesetzt werden, indem er beim Umgraben in den Boden eingemischt wird. Dadurch wird die Bodenstruktur gelockert und die Bodenbelüftung verbessert.
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Beim Einsatz von Blähton in Pflanzgefäßen kann eine Strumpfhose oder ein Vlies verwendet werden, um den Blähton vor dem Auswaschen zu schützen und das Entfernen des Blähtons aus dem Topf zu erleichtern.
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Blähton kann auch als Mulchmaterial für Kübelpflanzen verwendet werden, indem er auf die Erdoberfläche aufgetragen wird. Dadurch wird die Verdunstung des Wassers reduziert und der Boden vor Austrocknung geschützt.
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Blähton kann auch als Zuschlagsstoff für Pflanzerden verwendet werden, um die Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffspeicherung zu verbessern. Dabei wird der Blähton einfach mit der Pflanzerde vermischt.
Insgesamt bietet Blähton vielseitige Einsatzmöglichkeiten in Haus und Garten. Ob in der Hydrokultur, als Drainagematerial oder zur Verbesserung von Bodenstrukturen – Blähton ist ein langlebiges und strukturstabiles Material, das für eine optimale Versorgung der Pflanzen sorgt. Mit einigen Tipps und Tricks kann man den Einsatz von Blähton noch effektiver gestalten und die Pflege der Pflanzen erleichtern.