Rotkehlchen: Der zauberhafte Gesang und das faszinierende Verhalten


Das Rotkehlchen ist ein wahrhaftiger Publikumsliebling unter den heimischen Singvögeln. Mit seinem lebhaften Wesen und seinem unverkennbaren Aussehen erobert es schnell die Herzen von Naturfreunden und Gartenliebhabern. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir alles Wissenswerte über das Rotkehlchen erzählen – von seinem Aussehen über sein Verhalten bis hin zu Schutzmaßnahmen, die du ergreifen kannst, um diesen gefiederten Freunden zu helfen.

Beschreibung des Rotkehlchens

Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) ist ein kleiner Singvogel von etwa 14 cm Größe und einem Gewicht von rund 20 g. Es zeichnet sich durch sein olivbraunes Rückengefieder und den hellgräulich-weißen Bauch aus. Namensgebend ist jedoch sein markanter rostroter Kehlfleck, der sich bis zu den Augen erstreckt. Mit seinen auffällig großen schwarzen Augen stiehlt das Rotkehlchen jedem Betrachter sofort das Herz.

Verbreitung und Lebensraum des Rotkehlchens

Das Rotkehlchen ist in weiten Teilen Europas verbreitet und kommt auch in Deutschland häufig vor. Es fühlt sich in Wäldern, Parks und Gärten gleichermaßen wohl und ist sogar in offenen Landschaften wie Feldern anzutreffen, solange es Sträucher zum Brüten gibt. Rotkehlchen sind Standvögel, was bedeutet, dass sie das ganze Jahr über in ihrem Brutgebiet bleiben.

Nahrung und Fressgewohnheiten des Rotkehlchens

Rotkehlchen sind bodenlebende Insektenfresser. Sie suchen vor allem nach kleinen Insekten, deren Larven, Spinnen und Schnecken. Mit ihren scharfen Augen und ihrem neugierigen Charakter sind sie Meister darin, ihre Beute im Boden aufzuspüren. Im Spätsommer und Herbst ergänzen sie ihre Ernährung außerdem gerne mit Beeren und weichen Früchten.

Stimme und Gesang des Rotkehlchens

Der Gesang des Rotkehlchens ist ein wahrer Ohrenschmaus. Er beginnt mit einigen hohen, klaren Tönen und geht dann in eine schnellere, zwitschernde Strophe über, die einen leicht melancholischen Klang hat. Besonders charakteristisch sind auch die Rufe des Rotkehlchens, die oft in der Dämmerung zu hören sind und wie eine schnell tickende Uhr klingen: „Tick-tick-tick-tick-tick“.

Aussehen und Merkmale des Rotkehlchens

Das Rotkehlchen ist leicht erkennbar durch seine auffällige orangefarbene Brust und Kehle. Die Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht von den Männchen, jedoch ist der graue Randbereich um die rote Brust bei den Männchen etwas breiter. Jungen Rotkehlchen fehlt die orange Färbung und ihre Brust ist braun geschuppt. Die Geschlechtsbestimmung kann daher manchmal schwierig sein.

Verhalten und Lebensweise des Rotkehlchens

Rotkehlchen sind territoriale Vögel und bilden Reviere, die sie das ganze Jahr über verteidigen. Sie sind sehr neugierig und zutraulich, was es oft ermöglicht, sich ihnen bis auf wenige Meter zu nähern. Beim Umgraben eines Beetes sind sie häufig zur Stelle und suchen in der aufgeworfenen Erde nach Nahrung. Außerhalb von Gärten folgen sie auch größeren Tieren wie Wildschweinen, um von der aufgewühlten Erde zu profitieren.

Brutzeit und Fortpflanzung des Rotkehlchens

Rotkehlchen brüten von März bis Juli und es sind bis zu drei Bruten pro Saison möglich. Das Weibchen legt zwischen vier und sieben Eier mit einer weißlich-gelben Grundfarbe und rötlich-braunen Flecken. Die Brutdauer beträgt etwa 14 Tage, während der das Weibchen vom Männchen mit Nahrung versorgt wird. Nach dem Schlüpfen werden die Jungtiere weitere 14 Tage im Nest versorgt, bevor sie flügge werden.

Zugverhalten und Migration des Rotkehlchens

Rotkehlchen sind Teilzieher, was bedeutet, dass einige Vögel das ganze Jahr über in unseren Breiten bleiben, während andere kurze Strecken in wärmere Gefilde ziehen. Die Zugrouten der Rotkehlchen variieren, aber sie ziehen in der Regel in südliche oder südwestliche Richtungen.

Überwinterung und Verhalten in kalten Jahreszeiten

Anders als viele andere Singvogelarten verbringen Rotkehlchen den Winter in ihrem Brutgebiet. Die Männchen verteidigen während dieser Zeit ihre Reviere, weshalb man sie auch im Spätjahr noch singen hören kann. Interessanterweise besetzen einige Weibchen im Winter auch eigene Reviere, um sich selbst mit Nahrung zu versorgen. Im Frühling kehren sie dann zu ihren Partnern aus dem letzten Jahr zurück.

Nistbau und Brutpflege des Rotkehlchens

Rotkehlchen bauen ihre Nester in Bodennähe, im Wald nutzen sie das Unterholz und natürliche Hohlräume, in Kulturlandschaften bevorzugen sie Hecken, Reisighaufen oder Holzstapel. Das napfförmige Nest besteht aus Moos und Gräsern und wird mit Tierhaaren oder Federn ausgepolstert. Die Brutzeit beträgt etwa 14 Tage und während dieser Zeit versorgt das Männchen das Weibchen mit Nahrung.

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen für das Rotkehlchen

Rotkehlchen sind in Deutschland nicht gefährdet, aber wie viele andere Vogelarten stehen sie dennoch vor Herausforderungen. Zu den Bedrohungen gehören der Verlust von Lebensräumen, Nesträuber und Nahrungsknappheit im Winter. Du kannst dazu beitragen, Rotkehlchen zu schützen, indem du ihnen geeignete Nistmöglichkeiten bietest, naturnahe Gärten schaffst und sie im Winter mit zusätzlichem Futter unterstützt.

Fazit

Das Rotkehlchen ist ein faszinierender und liebenswerter Singvogel, der mit seinem markanten Aussehen und seinem zauberhaften Gesang begeistert. Es ist ein häufiger Gast in unseren Gärten und Parks und verdient unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung. Durch die Schaffung von geeigneten Lebensräumen, Nistmöglichkeiten und zusätzlichem Futter können wir dazu beitragen, dass sich diese kleinen Gefiederten weiterhin wohl und sicher fühlen. Also öffne dein Herz und deine Gärten für das Rotkehlchen und genieße die wunderbare Welt der Vögel!