Der Hokkaido-Kürbis ist eine beliebte Sorte unter den Speisekürbissen. Mit seinem nussigen Geschmack und der handlichen Größe eignet er sich perfekt für viele Gerichte. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über den Anbau, die Ernte und die Zubereitung des Hokkaido-Kürbis wissen musst.
Aussehen, Eigenschaften und Herkunft des Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis, auch bekannt als „Maronen- oder Kastanienkürbis“, ist eine Sorte des Riesenkürbisses. Er gehört zur Familie der Kürbisgewächse und zeichnet sich durch seine breit-runde Form und seine orange bis hellrote Schale aus. Es gibt jedoch auch Hokkaido-Sorten mit grau-grüner oder blauer Schale.
Das Fruchtfleisch des Hokkaido-Kürbis ist gelb bis orange und hat eine feste Konsistenz. Es ist zart und nicht fasrig, weshalb die Schale beim Kochen nicht entfernt werden muss. Der Geschmack des Hokkaido-Kürbis ist nussig und erinnert an Maronen.
Ursprünglich stammt der Hokkaido-Kürbis von der gleichnamigen japanischen Nordinsel. Im 19. Jahrhundert wurde er von Amerikanern auf die Insel gebracht und dort weiter gezüchtet. In Japan ist er als „Uchiki Kuri“ bekannt. Seit den 1990er-Jahren ist der Hokkaido-Kürbis auch in Europa sehr beliebt.
Anbau des Hokkaido-Kürbis
Standort und Boden
Für den Anbau des Hokkaido-Kürbis benötigst du einen sonnigen Standort, der vor starkem Wind geschützt ist. Der Boden sollte nährstoffreich, tiefgründig, locker und humos sein. Idealerweise ist der Boden leicht bis mittelschwer, zum Beispiel lehmiger Sand oder sandiger Lehm. Ist der Boden sehr sandig, kannst du Kompost und hochwertige Gartenerde hinzufügen. Bei Verdichtungen im Boden kannst du eine Drainageschicht aus Sand und Kompost anlegen, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
Pflanzung und Aussaat
Der Hokkaido-Kürbis kann ab Mitte Mai ins Beet gepflanzt oder direkt im Freien ausgesät werden. Vor den Eisheiligen sollte er jedoch noch nicht ausgepflanzt werden, da er frostempfindlich ist.
Beim Pflanzen solltest du darauf achten, den jungen Kürbis vorsichtig zu behandeln, da die Ranken leicht brechen können. Die Pflanzlöcher sollten groß genug sein, damit der Wurzelballen ohne Quetschungen eingepflanzt werden kann. Nach dem Einpflanzen wird der Boden leicht angedrückt und gut angegossen.
Die direkte Aussaat des Hokkaido-Kürbis ist ebenfalls möglich. Die Samen werden etwa einen Zentimeter tief in die Erde eingebracht und mit Substrat bedeckt. Bis zur Keimung sollten die Samen konstant feucht gehalten werden. Sobald die Keimlinge erscheinen, kannst du sie vereinzeln und den schwächeren Keimling entfernen.
Rankhilfen für den Hokkaido-Kürbis
Hokkaido-Kürbisse haben einen rankenden Wuchs und können sehr ausladend werden. Um Platz zu sparen und Krankheiten vorzubeugen, können Rankhilfen verwendet werden. Eine einfache Möglichkeit ist das Anpflanzen des Hokkaido-Kürbis neben einen Gartenzaun. Die Pflanzen ranken dann am Zaun entlang und nehmen weniger wertvollen Platz im Garten ein. Alternativ kannst du auch eine Rankhilfe aus Stangen oder Draht bauen.
Pflege des Hokkaido-Kürbis
Damit der Hokkaido-Kürbis optimal gedeiht und eine reiche Ernte hervorbringt, ist eine regelmäßige Pflege wichtig.
Bewässerung und Düngung
Der Hokkaido-Kürbis benötigt eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden, um gut zu wachsen. Die oberste Erdschicht sollte zwischen den Gießgängen leicht antrocknen, jedoch nicht austrocknen. Bei Trockenheit im Wurzelbereich können die Pflanzen mindestens einmal täglich, bei Bedarf auch zweimal täglich gegossen werden.
Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass die Blätter möglichst trocken bleiben, da sonst Krankheiten wie Falscher Mehltau begünstigt werden können. Eine Mulchschicht um die Pflanzen herum hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwuchs zu reduzieren.
Da Hokkaido-Kürbisse Starkzehrer sind, ist eine regelmäßige Düngung empfehlenswert. Vor der Aussaat oder dem Pflanzen kann der Boden mit Kompost oder einem nährstoffreichen Substrat angereichert werden. Während der Wachstumsperiode kannst du einen organischen Langzeitdünger oder Brennnesseljauche verwenden, um den Nährstoffbedarf der Pflanzen zu decken.
Unkrautbekämpfung und Schädlingsprävention
Um die Konkurrenz um Nährstoffe, Wasser und Licht zu reduzieren, solltest du regelmäßig Unkraut jäten. Besonders zu Beginn des Wachstums, wenn die Pflanzen noch klein sind, ist es wichtig, das Beet unkrautfrei zu halten. Später, wenn die Pflanzen den Boden bedecken, ist dies nicht mehr erforderlich.
Schnecken sind eine häufige Plage für Hokkaido-Kürbisse. Um sie fernzuhalten, kannst du Schneckenzäune oder Pflanzglocken verwenden. Auch das Entfernen von Mulchschichten kann helfen, Schnecken anzulocken.
Rückschnitt und Befruchtung
Um größere Früchte zu ernten oder sicherzustellen, dass die vorhandenen Früchte gut ausreifen, kannst du im Juni und Juli überzählige Triebe ausbrechen oder die Triebspitze zurückschneiden. Dadurch konzentriert sich die Energie der Pflanze auf die verbleibenden Früchte. Es ist auch möglich, männliche Blüten zu ernten und sie über die weiblichen Blüten zu streichen, um die Befruchtung zu erleichtern.
Ernte und Lagerung des Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis kann etwa 95 bis 120 Tage nach der Aussaat geerntet werden. Um sicherzugehen, dass er reif ist, kannst du leicht gegen den Fruchtkörper klopfen. Ein hohles Geräusch deutet darauf hin, dass der Kürbis reif ist. Bei orangen Sorten sollten keine grünen Stellen mehr sichtbar sein und der Stiel sollte verholzt und trocken sein.
Die Ernte des Hokkaido-Kürbis erfolgt durch das Abschneiden der Früchte mitsamt dem Stielansatz. Die Erntezeit liegt in der Regel zwischen September und November. Vor dem ersten Frost sollten alle Kürbisse geerntet werden.
Um den Hokkaido-Kürbis länger haltbar zu machen, kannst du ihn an einem trockenen und kühlen Ort lagern. Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius sind ideal. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Kürbisse nicht gestapelt werden und regelmäßig gewendet werden, um Druckstellen zu vermeiden.
Zubereitung und Verwendung des Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis eignet sich aufgrund seines nussigen Geschmacks und seines festen Fruchtfleisches für viele verschiedene Gerichte. Er kann für Suppen, Eintöpfe, Aufläufe, Risotto, Kuchen und vieles mehr verwendet werden. Auch paniert und herausgebraten schmeckt der Hokkaido-Kürbis köstlich.
Beim Zubereiten des Hokkaido-Kürbis ist es nicht notwendig, die Schale zu entfernen, da sie beim Kochen weich wird. Bevor du den Kürbis verwendest, wasche ihn gründlich, schneide ihn in Scheiben und entferne die Kerne.
Neben dem Fruchtfleisch sind auch die Blüten des Hokkaido-Kürbis essbar. Sie können frittiert oder gefüllt werden. Die Kerne des Hokkaido-Kürbis können geröstet und als Snack oder Topping verwendet werden.
Sorten und Variationen des Hokkaido-Kürbis
Es gibt verschiedene Sorten und Variationen des Hokkaido-Kürbis mit unterschiedlichen Farben und Geschmacksrichtungen. Der bekannteste ist der ‚Uchiki Kuri‘, der eine intensive rote Schale hat. Es gibt jedoch auch grüne Sorten wie ‚Kuri Kabocha‘, ‚Sweet Mama‘ oder ‚Blue Kuri‘. Einige Sorten haben bräunliches Fruchtfleisch, wie zum Beispiel ‚Snow Delite‘ und ‚Yukigreshou‘. Eine sortenreine und lange lagerfähige Sorte ist der ‚Green Hokkaido‘. Der ‚Sunny Hokkaido‘ ist die größte Sorte unter den Hokkaido-Kürbissen.
Krankheiten und Schädlinge des Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten Schädlingen gehören Schnecken, die die jungen Pflanzen fressen. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um Schnecken fernzuhalten, wie zum Beispiel Schneckenzäune oder Pflanzglocken.
Zu den typischen Krankheiten des Hokkaido-Kürbis gehören Mehltau und Falscher Mehltau. Um einen Befall zu verhindern, ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln zu behandeln.
Tipps und Tricks beim Anbau des Hokkaido-Kürbis
Damit dein Hokkaido-Kürbis erfolgreich wächst, gibt es einige Tipps und Tricks, die du beachten kannst. Achte darauf, dass die Pflanzen ausreichend Platz haben und genügend Licht bekommen. Regelmäßiges Gießen und Düngen ist wichtig, um eine gute Entwicklung der Pflanzen zu gewährleisten. Wenn du Samen gewinnen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Pflanzen nicht von anderen Kürbissen bestäubt werden.
Ein weiterer Tipp ist es, den Hokkaido-Kürbis nicht zu lange am Stock zu lassen, da er sonst leicht faulen kann. Es ist besser, die Früchte rechtzeitig zu ernten und sie an einem kühlen und trockenen Ort zu lagern.
Fazit
Der Hokkaido-Kürbis ist ein vielseitiges und schmackhaftes Gemüse, das sich leicht im eigenen Garten anbauen lässt. Mit den richtigen Anbautechniken und etwas Pflege kannst du eine reiche Ernte an köstlichen Kürbissen erzielen. Ob in Suppen, Aufläufen, Risotto oder als Beilage – der Hokkaido-Kürbis ist ein wahrer Genuss und eine Bereicherung für jede Küche. Also nichts wie ran ans Pflanzen und Ernten deiner eigenen Hokkaido-Kürbisse!