Rosen sind nicht nur für ihre schönen Blüten bekannt, sondern auch für ihre leckeren Hagebutten. Die Hagebutte ist die Frucht der Rose und wird seit langer Zeit in der Volksmedizin gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt. Sie ist besonders reich an Vitamin C, sogar viel mehr als Zitronen oder schwarze Johannisbeeren. In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über die verschiedenen Sorten von Hagebuttenrosen und wie du die Hagebutten in der Küche verwenden kannst.
Rosen im Garten – Wilde und kultivierte Sorten
Im Garten gibt es sowohl wilde Rosen als auch kultivierte Sorten. Wilde Rosen und einige speziell für die Hagebuttenernte gezüchtete Sorten tragen große und schmackhafte Hagebutten. Sie bevorzugen einen sonnigen Standort und einen mittelschweren humosen Boden. Trockenheit vertragen sie besser als Staunässe. Wildrosen können eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen und bilden eine schöne Vogelnähr- und Schutzhecke.
Sorten von Hagebutten-Rosen
Es gibt verschiedene Sorten von Hagebuttenrosen, die sich besonders gut zur Ernte eignen. Die am häufigsten vorkommende wilde Rosenart in Mitteleuropa ist die „Hunds-Rose“ (Rosa canina). Sie hat zartrosa Blüten und ihre ovalen, leuchtend roten Hagebutten reifen von August bis Oktober. Eine andere Sorte ist die „Kartoffel-Rose“ (Rosa rugosa) aus Ostasien. Sie blüht mehrmals und hat runde rote Hagebutten, die im Herbst reifen. Die „Apfelrose“ (Rosa villosa) ist in ganz Europa verbreitet und trägt ab August sehr große Hagebutten mit kleinen Borsten. Eine besondere Züchtung ist die „Pillnitzer Vitaminrose PiRo3“ (Rosa dumalis × Rosa pendulina), die etwa zwei Meter hoch wird und zarte rosa Blüten sowie große ziegelrote Hagebutten hat.
Ernte und Lagerung von Hagebutten
Die Hagebutten können ab August geerntet werden, wenn sie die volle Färbung angenommen haben, aber noch fest sind. Es ist ratsam, Handschuhe und eine Jacke zu tragen, um Kratzer zu vermeiden. Die Hagebutten können entweder gleich nach der Ernte verarbeitet werden oder man kann sie einfrieren, wenn gerade keine Zeit zur weiteren Verarbeitung ist. So bleibt der Vitamingehalt am höchsten.
Verwendung von Hagebutten in der Küche
Hagebutten können roh gegessen werden, indem man sie von den anhaftenden Kelchblättern und den innenliegenden Kernen befreit. Die Kerne haben kleine Widerhaken und wurden früher von Kindern als „Juckpulver“ verwendet. Eine einfachere Methode ist es, die Hagebutten in etwas Wasser weich zu kochen und dann durch ein Sieb zu streichen, um die Kerne zu entfernen. Das Fruchtmark kann dann zu einem süßen Brotaufstrich weiterverarbeitet werden, indem man es mit Zucker im Verhältnis 2:1 einkocht. Aufgeschnittene und entkernte Früchte können getrocknet und später für Tee verwendet werden.
Hagebuttenreiche Rosen im Naturgarten
Im Naturgarten sind Hagebuttenreiche Rosen eine Bereicherung. Sie bieten nicht nur eine lange Blütezeit, sondern auch einen attraktiven Hagebuttenbehang. Es gibt einige Wildrosen und naturnahe Gartenrosensorten, die sich besonders durch ihren reichen Hagebuttenbehang auszeichnen. Zu diesen gehören Alba-Rosen wie „Sappho“ und „Suaveolens“, Hundsrosen-Abkömmlinge wie „Hibernica“ und die Essigrose „Splendens“. Diese Rosenarten sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten auch Vögeln und anderen Gartenbewohnern Nahrung.
Empfehlenswerte Hagebuttenrosen für den Garten
Es gibt eine Vielzahl von Hagebuttenrosen, die sich besonders für den Garten eignen. Neben den bereits genannten Sorten sind auch andere Rosenarten wie die Centifolia-Rose „Henri Martin“, die Damaszener-Rose „St. Nicholas“ und die Moschata-Rose „Ballerina“ empfehlenswert. Diese Sorten überzeugen nicht nur durch ihre Blütenfülle, sondern auch durch ihren reichen Hagebuttenbehang.
Nutzung und Verarbeitung von Hagebutten
Hagebutten können auf verschiedene Weise genutzt und verarbeitet werden. Neben dem Verzehr als Rohkost können sie zu Tee oder Marmelade verarbeitet werden. Auch ein Hagebuttenlikör ist möglich. Es lohnt sich, verschiedene Rezepte auszuprobieren und die vielseitigen Möglichkeiten der Hagebutte zu entdecken.
Buchempfehlungen
Wenn du mehr über Hagebutten und andere Obstsorten erfahren möchtest, empfehle ich dir das Buch „Der Obstgarten“ von Karen Meyer-Rebentisch. In diesem Buch werden Sortenvielfalt, Rezepte und Reportagen rund um den Obstgarten vorgestellt. Eine weitere Empfehlung ist das Buch „Naturnahe Rosen“ von Reinhard Witt. Hier werden heimische Wildrosen und naturnahe Gartenrosensorten ausführlich porträtiert und bewertet, auch in Bezug auf ihre Hagebuttenproduktion.
Mit Hagebutten im Garten kannst du nicht nur deine Sinne erfreuen, sondern auch einen Beitrag zur ökologischen Vielfalt leisten. Die Hagebutte ist nicht nur eine schöne Dekoration, sondern auch eine leckere und gesunde Frucht. Also pflanze doch auch du eine Hagebuttenrose und genieße die Vielfalt der Hagebutte in deinem Garten!
Alle Texte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch „Der Obstgarten“ von Karen Meyer-Rebentisch.