Du träumst von einer üppigen Lavendelblüte in deinem Garten? Dann ist die Vermehrung durch Stecklinge die perfekte Methode für dich. Lavendel, eine beliebte Blütenpflanze im Mittelmeerraum, ist auch in deutschen Gärten äußerst beliebt. Du musst kein Vermögen ausgeben, um deinen Garten mit Lavendel zu verschönern. Mit etwas Geduld kannst du Lavendel ganz einfach selbst vermehren.
Vermehrungsmethoden für Lavendel
Es gibt verschiedene Methoden, Lavendel zu vermehren. Die Vermehrung durch Stecklinge ist jedoch eine der einfachsten und effektivsten Methoden. Durch Stecklinge kann man Lavendelarten wie Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) und Schopflavendel (Lavandula stoechas) erfolgreich vermehren. Andere Methoden wie die Aussaat von Lavendelsamen oder Teilung der Pflanze sind ebenfalls möglich, erfordern jedoch mehr Aufwand und sind weniger zuverlässig.
Lavendel durch Stecklinge vermehren
Die Vermehrung von Lavendel durch Stecklinge ist sehr einfach und kann im Spätsommer oder im zeitigen Frühjahr durchgeführt werden. Dabei werden unverzweigte, blütenlose Triebe abgeschnitten, auf eine Länge von sieben bis zehn Zentimeter gekürzt und die unteren Blättchen entfernt. Die Stecklinge werden dann in eine Anzuchtschale mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand gesteckt und an einem warmen und hellen Ort aufgestellt, z.B. in einem Gewächshaus oder einem Frühbeetkasten.
Der richtige Zeitpunkt für die Vermehrung von Lavendel
Der ideale Zeitpunkt für die Vermehrung von Lavendel durch Stecklinge ist entweder im Spätsommer oder im zeitigen Frühjahr. Im Spätsommer können die Stecklinge im Frühjahr ins Freiland umgesetzt werden, während im zeitigen Frühjahr die Stecklinge überwintert werden müssen. Die Vermehrung im Spätsommer hat den Vorteil, dass die Jungpflanzen bereits im nächsten Frühling blühen können. Im Frühjahr sollten die Stecklinge jedoch vor dem ersten Frost geschützt werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Lavendel durch Stecklinge vermehren
- Schneide im Spätsommer oder im zeitigen Frühjahr einige unverzweigte, blütenlose Triebe von der Mutterpflanze ab.
- Kürze die Triebe auf sieben bis zehn Zentimeter Länge und entferne die unteren Blättchen.
- Stecke die Stecklinge senkrecht in eine Anzuchtschale mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand.
- Stelle die abgedeckte Schale an einen warmen und hellen Ort.
- Sprühe die Stecklinge regelmäßig mit Wasser ein und lüfte die Schale regelmäßig.
- Nachdem die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, setze sie einzeln in Töpfe um.
- Stutze die jungen Triebe mehrmals mit einer Gartenschere, um die Pflanzen kompakt und verzweigt zu halten.
- Pflanze die Jungpflanzen im Frühling oder im Spätsommer ins Beet um.
Lavendel durch Aussaat vermehren
Die Vermehrung von Lavendel durch Aussaat ist eine weitere Möglichkeit, die jedoch mehr Zeit und Geduld erfordert. Lavendelsamen sind im Handel erhältlich, aber meist nicht sortenrein. Die Aussaat erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr auf der Fensterbank. Die Samen werden locker auf nährstoffarme Kräutererde gestreut und leicht mit Erde bedeckt. Das Substrat sollte feucht gehalten und die Keimlinge an einem hellen Standort aufgestellt werden. Nach einigen Wochen können die Keimlinge pikiert und schließlich ins Beet gepflanzt werden.
Die Herausforderungen der Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung von Lavendel durch Aussaat ist nicht immer einfach. Lavendel ist ein Lichtkeimer, das bedeutet, dass die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden dürfen. Die Keimdauer kann zwischen ein bis zwei Wochen oder sogar mehreren Monaten liegen. Eine konstante Feuchtigkeit und ausreichend Licht sind entscheidend für den Erfolg der Aussaat. Zudem besteht die Gefahr, dass die ausgesäten Lavendelpflanzen nicht sortenrein sind.
Lavendel durch Teilung vermehren
Die Vermehrung von Lavendel durch Teilung ist eine einfache Methode, um Lavendelpflanzen zu vermehren. Im Frühjahr oder im Herbst wird der Wurzelballen der Pflanze mit einem Spaten angehoben und in zwei Stücke geteilt. Die beiden Teile werden dann wieder eingepflanzt. Diese Methode ist jedoch nur erfolgreich, wenn die Lavendelpflanze an verschiedenen Stellen im Boden gewurzelt hat und nicht zu stark verholzt ist.
Vorteile und Nachteile der Vermehrung durch Teilung
Die Vermehrung von Lavendel durch Teilung hat den Vorteil, dass man schnell neue Pflanzen gewinnen kann, ohne auf Samen oder Stecklinge warten zu müssen. Das Teilen kann jedoch schwierig sein, wenn die Pflanze stark verholzt ist. Zusätzlich können beim Teilen der Pflanze Wunden entstehen, die Eintrittspforten für Krankheiten sein können. Daher eignet sich die Vermehrung durch Stecklinge in den meisten Fällen besser.
Tipps zur Pflege von vermehrtem Lavendel
Um vermehrten Lavendel erfolgreich anzubauen, solltest du ein paar Tipps beachten. Lavendel bevorzugt einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Lavendel benötigt zudem nur wenig Wasser und sollte daher nur sparsam gegossen werden. Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung und sorgt für kompakte Pflanzen. Lavendel ist außerdem eine bienenfreundliche Pflanze und zieht viele Insekten in den Garten.
Die Vermehrung von Lavendel durch Stecklinge ist eine einfache und effektive Methode, um deinen Garten mit duftendem Lavendel zu verschönern. Mit etwas Geduld und den richtigen Pflegetipps kannst du schon bald eine üppige Lavendelblüte in deinem Garten genießen. Also los, schnapp dir deine Gartenschere und leg los!