Apfelbaum schneiden: Tipps für eine gesunde und ertragreiche Ernte


Der Apfelbaum ist ein wunderbares Gewächs, das nicht nur deinen Garten verschönert, sondern auch leckere Früchte liefert. Damit der Apfelbaum jedoch gesund, kräftig und ertragreich bleibt, ist regelmäßiges Schneiden notwendig. Ein gut geschnittener Apfelbaum hat eine luftige Krone, die dafür sorgt, dass alle Äpfel ausreichend Sonne abbekommen. Zudem ist ein geschnittener Baum weniger anfällig für Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall. In diesem Blogbeitrag werde ich dir die besten Tipps und Anleitungen zum Schneiden eines Apfelbaums geben, damit du eine reiche Ernte erzielen kannst.

Warum sollte man Apfelbäume schneiden?

Bevor wir uns mit den Schnitttechniken beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, warum das Schneiden von Apfelbäumen so wichtig ist. Das regelmäßige Schneiden dient dazu, die Gesundheit, Kraft und den Ertrag des Baums zu erhalten. Durch das Entfernen von altem und krankem Holz sowie von übermäßigem Wachstum kann die Luftzirkulation in der Krone verbessert werden. Dadurch trocknen die Äpfel schneller und sind weniger anfällig für Pilzkrankheiten. Darüber hinaus ermöglicht das Schneiden eine bessere Belichtung der Äpfel, was zu einer schöneren Ausfärbung und einer längeren Haltbarkeit führt. Ein gut geschnittener Baum ist außerdem widerstandsfähiger gegen Schädlinge.

Wann sollte man Apfelbäume schneiden?

Der beste Zeitpunkt, um Apfelbäume zu schneiden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Generell erfolgt der klassische Baumschnitt im Winter, zwischen Dezember und März. Zu dieser Zeit ist der Baum in Ruhe und hat keine Blätter, sodass man einen besseren Überblick über die Äste hat. Zudem ist der Saftfluss im Baum zu dieser Zeit reduziert, was die Wundheilung nach dem Schnitt begünstigt.

Ein weiterer wichtiger Zeitpunkt für den Schnitt ist der Sommer. Im Sommer kann man den Baum schneiden, um starkes Wachstum einzudämmen oder um hohe Ertragsschwankungen auszugleichen. Bei einem jungen Apfelbaum erfolgt der Schnitt meist im Sommer, um die gewünschte Kronenform festzulegen. Bei älteren Apfelbäumen kann ein Sommer- oder Winterschnitt durchgeführt werden, je nachdem welche Ziele man verfolgt.

Apfelbaum schneiden: Anleitung für junge Bäume

Wenn du einen jungen Apfelbaum hast, ist es wichtig, ihm von Anfang an die richtige Form zu geben. Beim Pflanzschnitt legst du die künftige Form des Baums fest. Entferne dabei Konkurrenztriebe und schwache Triebe. Achte darauf, dass der Haupttrieb oder die Haupttriebe gut entwickelt sind und eine gerade Wuchsrichtung haben.

Nach dem Pflanzschnitt folgt der Erziehungsschnitt, der in den ersten Jahren erfolgt. Hierbei legst du die Kronenform des Baums fest. Bei Spindelbäumen geschieht dies meist in den ersten drei Jahren, bei Rundkronenbäumen bis zum siebten Jahr. Wähle die gewünschten Leitäste aus und entferne überschüssige Triebe. Die Leitäste sollten gleichmäßig um den Mitteltrieb angeordnet sein und einen Winkel von etwa 60 bis 90 Grad haben.

Küre die Leitäste um ein Drittel bis maximal die Hälfte ihrer Länge ein, um die Verzweigung anzuregen. Achte darauf, dass die Schnitte auf einer Höhe liegen, um eine gleichmäßige Kronenform zu erzielen. Kürze auch den Mitteltrieb um etwa 20 Zentimeter über die Seitenzweige hinaus, um das Wachstum zu kontrollieren.

Apfelbaum schneiden: Anleitung für alte Bäume

Ältere Apfelbäume benötigen regelmäßige Pflege, um ihre Vitalität und Fruchtbarkeit zu erhalten. Der Erhaltungsschnitt erfolgt alle drei bis vier Jahre. Bei Spindelbäumen sind jährliche Korrekturen erforderlich, da sie stark wachsen und dazu neigen, ihre Form zu verlieren. Bei großen, alten Apfelbäumen reicht es oft aus, alle zwei bis drei Jahre einen Verjüngungsschnitt durchzuführen.

Beim Erhaltungsschnitt entfernst du vor allem nach innen oder steil nach oben wachsende Triebe. Diese beeinträchtigen die Luftzirkulation in der Krone und können zu einem Ungleichgewicht zwischen Vegetations- und Fruchttrieben führen. Schneide auch überhängendes Fruchtholz zurück, um Platz für neues Fruchtholz zu schaffen.

Beim Verjüngungsschnitt geht es darum, den Baum zu verjüngen und neues Fruchtholz zu fördern. Entferne dazu vergreiste Triebe und alte Äste, die keine guten Früchte mehr hervorbringen. Schneide sie bis zu einem jüngeren, vitalen Seitenzweig zurück. Ein radikaler Verjüngungsschnitt kann notwendig sein, wenn der Baum kaum noch Neutrieb bildet und viele kleine Früchte trägt. Schneide den Baum in diesem Fall stark zurück und lasse nur wenige Zweige übrig.

Apfelbaum mit Pyramidenkrone schneiden

Der Aufbau einer Pyramidenkrone ist eine beliebte Form des Erziehungsschnitts bei Apfelbäumen. Die Krone besteht aus einem zentralen Stamm und drei bis vier Leitästen, die sich gleichmäßig um den Stamm anordnen. Diese Form entspricht am ehesten dem natürlichen Wuchs eines Baums.

Wähle zunächst drei bis vier kräftige Seitentriebe aus, die als Leitäste dienen sollen. Diese sollten in gleichem Abstand und auf einer Höhe um den Mitteltrieb herum platziert sein. Der Winkel zur Mitte sollte idealerweise zwischen 60 und 90 Grad betragen, um eine gute Tragfähigkeit der Äste zu gewährleisten.

Entferne mit einer Baumsäge überzählige Triebe und schneide mit einer Astschere dünnere Triebe direkt am Stamm ab. Sobald das Grundgerüst aus dem senkrechten Mitteltrieb und den Leitästen besteht, kürze alle Seitentriebe um ein Drittel bis zur Hälfte ein. Diese Schnitte fördern die Verzweigung und sollten auf einer Höhe liegen. Kürze auch den Mitteltrieb um etwa 20 Zentimeter über die Seitenzweige hinaus.

Bei älteren Apfelbäumen mit breiter Krone musst du zunächst alle Konkurrenztriebe zum Mitteltrieb entfernen. Schneide anschließend nach innen oder steil nach oben wachsende Triebe zurück. Entferne auch altes überhängendes Fruchtholz, um Platz für neues Fruchtholz zu schaffen. Du kannst dies erreichen, indem du das gesamte Geäst hinter einer nach außen weisenden Knospe oder einem flach wachsenden Zweig abschneidest. Senkrechte Wasserschosse werden idealerweise im Juni mit einem kräftigen Ruck herausgerissen.

Spindelbäume richtig schneiden

Spindelbäume sind eine gute Wahl für ertragsorientierte Hobbygärtner und für Besitzer kleiner Gärten. Diese Bäume werden auf schwach wachsenden Unterlagen veredelt und bleiben deshalb klein. Sie benötigen weniger Schnitt und tragen früher Früchte als große, stark wachsende Bäume. Dennoch liefern sie eine ähnlich gute Ernte.

Bei der Pflanzung im Herbst oder Frühjahr solltest du den Spindelbaum bereits mit dem Pflanzschnitt in Form bringen. Dabei schaffst du die Voraussetzungen für einen gleichmäßigen Kronenaufbau und einen gleichbleibend hohen Ertrag. Der beste Zeitpunkt für weitere Schnittmaßnahmen ist der Spätherbst.

Beim Pflanzschnitt entfernst du steil nach oben wachsende Seitenäste, die mit dem Mitteltrieb konkurrieren. Diese könnten zu einer geteilten Krone mit zwei Haupttrieben führen, die zu dicht und instabil ist. Der Mitteltrieb und alle Seitentriebe werden leicht eingekürzt, um eine bessere Verzweigung zu fördern.

Nach der Pflanzung bindest du alle zu steil stehenden Seitenäste, die zukünftigen Leitäste, beinahe waagerecht herunter. Dadurch wird das Wachstum des Baums gebremst und die Bildung von kurzen Seitenästen mit Blütenknospen gefördert. Achte darauf, die Äste nicht zu stark einzuschnüren und verwende weiches, dehnbares Bindematerial.

Im nächsten Herbst nach der Pflanzung ist ein Aufbauschnitt erforderlich. Dabei entfernst du steil nach oben wachsende Seitenzweige und kürzt lange, unverzweigte Triebe ein. Dadurch förderst du die Bildung von fruchttragenden Zweigen. Entferne auch Triebe, die sich zu stark nach unten neigen, sich an anderen Trieben reiben oder ins Kroneninnere wachsen.

Säulenäpfel richtig schneiden

Säulenäpfel sind eine gute Wahl für kleine Gärten oder Balkone. Sie wachsen aus einem senkrechten Mitteltrieb, der bis zu vier Meter hoch werden kann. An diesem Trieb bilden sich kurze Seitenverzweigungen, die das Fruchtholz tragen. Das Schneiden von Säulenäpfeln unterscheidet sich etwas von der herkömmlichen Methode.

Lasse hin und wieder einen längerer Seitenzweig am Säulenapfel wachsen und schneide ihn direkt am Stamm an der Mittelachse ab. Stark verzweigte oder verkahlte Fruchttriebe solltest du im Frühsommer auf 10 bis 15 Zentimeter einkürzen. Wenn der Mitteltrieb nach etwa zehn Jahren zu hoch wird, kannst du ihn im August oberhalb einer flacheren Seitenverzweigung abschneiden.

Fazit

Das Schneiden von Apfelbäumen ist ein wichtiger Teil der Pflege und sorgt für gesunde Bäume und eine ertragreiche Ernte. Der richtige Zeitpunkt, die optimale Schnittform und eine gekonnte Schnitttechnik sind entscheidend für den Erfolg. Der klassische Baumschnitt erfolgt im Winter, während der Sommer für spezielle Maßnahmen wie den Sommerschnitt genutzt werden kann. Für junge Bäume ist der Pflanzschnitt und der Erziehungsschnitt wichtig, während ältere Bäume regelmäßig einen Erhaltungs- oder Verjüngungsschnitt benötigen. Spindelbäume und Säulenäpfel haben spezielle Anforderungen, die beim Schneiden beachtet werden sollten. Mit den richtigen Techniken und etwas Übung kannst du deinen Apfelbaum optimal pflegen und eine reiche Ernte erzielen.