Sauerkirschen: Leckere und anspruchslose Früchte für deinen Garten


Wenn du einen Garten hast und gerne Obst anbaust, dann sind Sauerkirschen definitiv eine großartige Wahl für dich. Diese köstlichen Früchte sind nicht nur lecker, sondern auch sehr anspruchslos, was den Anbau betrifft. Mit ihrem saftigen, säuerlichen Geschmack sind sie eine perfekte Erfrischung an heißen Sommertagen. In diesem Blogbeitrag werde ich dir alles Wissenswerte über die Prunus cerasus, also die Sauerkirsche, erzählen.

Anbau und Standort der Sauerkirsche

Der beste Zeitpunkt für den Anbau von Sauerkirschen ist entweder im Herbst oder im Frühling. Es ist wichtig, den Bäumen ausreichend Platz zu geben, da sie sich gerne ausbreiten. Ein Abstand von 10 bis 15 Quadratmetern pro Baum ist empfehlenswert. Die Bäume können eine Höhe von 2 bis 10 Metern erreichen. Die meisten Sauerkirschensorten sind Selbstbefruchter, aber es ist dennoch ratsam, eine sogenannte Befruchtersorte in der Nähe zu pflanzen, wie zum Beispiel die Schattenmorelle.

Was den Standort betrifft, bevorzugen Sauerkirschen einen sonnigen oder halbschattigen Platz. Der Boden sollte idealerweise durchlässig, sandig-lehmig, warm und nicht zu nass sein. Achte darauf, dass der Boden nicht zu Staunässe neigt, da dies zu Problemen führen kann.

Pflege und Wartung der Sauerkirschen

Um deine Sauerkirschen optimal zu pflegen, solltest du regelmäßig einen fachgerechten Pflanzenschnitt und einen Verjüngungsschnitt durchführen. Insbesondere die abgeernteten, herabhängenden Zweige sollten zurückgeschnitten werden. Eine Mulchschicht um die Baumscheiben herum wird von den Sauerkirschbäumen ebenfalls gerne angenommen. Im Gegensatz zu Süßkirschen sind Sauerkirschen sehr frosthart und benötigen keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen im Winter.

Ernte und Verwendung der Sauerkirschen

Der Erntezeitpunkt für Sauerkirschen liegt in der Regel im Juli bis August. Die Früchte sollten ohne Stiel gepflückt oder mit einer Schere abgeschnitten werden. Sauerkirschen platzen bei Regen kaum auf, da ihr Fruchtfleisch recht weich ist. Die reifen Früchte eignen sich sowohl für den Frischverzehr als auch für die Verarbeitung zu Gelee, Kompott, Kuchen und Saft. Die sauer-süßen Früchte sind besonders beliebt in der Herstellung der Schwarzwälder Kirschtorte.

Botanik und Merkmale der Prunus cerasus

Die Sauerkirschen gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und sind sommergrüne Bäume, die ziemlich groß werden können. Die Früchte können eine Größe von bis zu 2 cm erreichen und nehmen verschiedene Rottöne an. Sie sind auch eine beliebte Nahrungsquelle für Vögel, die dazu beitragen, die Samen der Frucht weiter zu verbreiten. Geschmacklich sind die Sauerkirschen, wie der Name schon sagt, saurer als Süßkirschen und enthalten viel Eisen. Sie werden häufiger in Europa angebaut als Süßkirschen, da sie weniger anspruchsvoll sind und gegen Frostschäden unempfindlicher sind.

Kulturgeschichte der Sauerkirsche

Die Sauerkirsche stammt ursprünglich aus Südwestasien und wurde während des Mittelalters nach Europa gebracht. Sie wurde schnell populär und fand ihren Platz in Kloster- und Baumgärten, wo sie zu Saft, Wein, Kompott und verschiedenen Süßspeisen verarbeitet wurde. Die Sauerkirsche ist auch eine unverzichtbare Zutat für die bekannte deutsche Schwarzwälder Kirschtorte.

Beliebte Sorten der Sauerkirsche

Es gibt eine Vielzahl von Sauerkirschensorten, aber hier sind einige der beliebtesten:
– Ludwigs Frühe: hellrot, Erntezeit im Mai/Juni, der Saft färbt nicht
– Morellenfeuer: schwarzrot, Erntezeit im Juli
– Köröser Weichsel: rotbraun, Erntezeit im Juli/August
– Schattenmorelle: dunkelrot, Erntezeit im Juli/August, anfällig für die Monilia-Krankheit

Vorteile und Nutzen der Sauerkirschen

Sauerkirschen sind nicht nur köstlich, sondern auch sehr gesund. Sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere Eisen. Durch ihren hohen Gehalt an Antioxidantien können sie das Immunsystem stärken und Entzündungen bekämpfen. Darüber hinaus haben Sauerkirschen aufgrund ihrer sauren Eigenschaften einen positiven Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt und können bei Verdauungsproblemen helfen.

Krankheiten und Schädlinge der Sauerkirschen

Wie alle Obstbäume sind auch Sauerkirschen anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Die Schrotschusskrankheit ist eine häufige Pilzkrankheit, die die Blätter und Früchte befällt. Um eine Ausbreitung zu verhindern, sollten abgefallene Blätter im Herbst entfernt werden. Die Monilia-Krankheit kann ebenfalls Sauerkirschen befallen und zu Spitzendürre und Fruchtfäule führen. Um einem Befall vorzubeugen, sollten abgestorbene Triebe und Früchte regelmäßig entfernt werden. Die Kirschfruchtfliege ist ein weiterer Schädling, der vor allem Süßkirschensorten befällt. Um einen Befall zu verhindern, können gelbe Leimtafeln verwendet oder ein feinmaschiges Netz um die Krone gehängt werden.

Erntezeitpunkt und Lagerung der Sauerkirschen

Der beste Zeitpunkt für die Ernte von Sauerkirschen ist, wenn sie ihre sortentypische Färbung erreicht haben und sich leicht vom Zweig lösen lassen. Reife Kirschen sollten immer mit Stiel geerntet werden, um ein schnelles Verfaulen zu verhindern. Da Sauerkirschen nicht gut lagerfähig sind, sollten sie möglichst zeitnah verzehrt oder verarbeitet werden. Im Kühlschrank können sie nur wenige Tage aufbewahrt werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass Sauerkirschen eine wunderbare Ergänzung für deinen Garten sind. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch relativ pflegeleicht. Mit etwas Aufmerksamkeit und regelmäßiger Pflege wirst du viele Jahre Freude an deinen eigenen Sauerkirschbäumen haben. Also pflanze ein paar Bäume und genieße die köstlichen Früchte direkt aus deinem Garten!