Das Chinaschilf, auch bekannt unter dem botanischen Namen Miscanthus, ist eine äußerst attraktive Pflanze, die mit ihren feinen Blütenrispen zu den auffälligsten Gewächsen im Staudenbeet zählt. In diesem Artikel erfährst du alles über die Herkunft, die verschiedenen Arten und Sorten, den idealen Standort und Boden, die richtige Pflanzung und Pflege sowie die Winterhärte des Chinaschilfs. Außerdem verraten wir dir, wie du das Ziergras vermehren kannst und welche Verwendungsmöglichkeiten es bietet.
Überblick über Chinaschilf
Herkunft und Eigenschaften
Das Chinaschilf stammt aus dem Himalaya, Nordchina und Japan und gehört zur Gattung der Süßgräser. Es gibt rund 20 Arten, die je nach Sorte imposante Höhen von bis zu 3,5 Metern erreichen können. Die Blütenrispen des Chinaschilfs sind fein und vielfältig in ihrer Form und Farbe. Die Blätter sind meist dunkelgrün und zeigen oft eine prächtige Herbstfärbung. Durch Züchtung sind in den letzten Jahrzehnten zahlreiche neue Sorten entstanden, die verschiedene Wuchshöhen und Blattfarben aufweisen.
Standort und Boden
Sonniger Standort
Das Chinaschilf gedeiht am besten an sonnigen Standorten. Es ist jedoch auch tolerant gegenüber Halbschatten. Die Pflanze bevorzugt Böden mit einer guten Wasserversorgung, kommt aber auch mit schlechter Drainage und zeitweiser Trockenheit zurecht. Das Chinaschilf ist zudem äußerst robust und lässt sich auch von Regen, starkem Frost und Schnee nicht beeindrucken.
Bodenanforderungen
Was den Boden angeht, ist das Chinaschilf sehr anpassungsfähig. Es wächst auf frischen bis feuchten Böden am besten, kommt aber auch mit mäßig trockenen oder nährstoffreichen Böden zurecht. Die Bodenstruktur sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Idealerweise wird der Boden vor der Pflanzung mit reifem Kompost oder einem Langzeitdüngergranulat angereichert.
Pflanzung von Chinaschilf
Pflanzzeitpunkt
Der beste Zeitpunkt, um das Chinaschilf zu pflanzen, ist im April. Zu diesem Zeitpunkt ist der Boden bereits aufgetaut und die Pflanze hat genug Zeit, sich vor dem Winter gut zu etablieren. Es ist jedoch auch möglich, das Chinaschilf von März bis Oktober zu pflanzen.
Pflanzabstand
Das Chinaschilf bildet im Laufe der Zeit breite Horste, daher ist es wichtig, den Pflanzen ausreichend Platz zu geben. Ein Quadratmeter ist das Minimum für die höheren Sorten. Bei kleineren Arten können auch mehrere Pflanzen in kleinen Gruppen gepflanzt werden. Auch das Pflanzen im Kübel ist möglich, hierbei sollte jedoch auf ein ausreichend großes Erdvolumen geachtet werden.
Pflanzung im Kübel
Für die Pflanzung im Kübel sollte ein ausreichend großer Topf gewählt werden, der etwa dreimal so groß wie der Wurzelballen der Pflanze ist. Der Topfboden wird mit einer Drainageschicht aus Blähton versehen, um Staunässe zu vermeiden. Das Substrat sollte alle wichtigen Nährstoffe enthalten und eine gute Wasserspeicherfähigkeit aufweisen. Nach dem Einpflanzen wird die Erde gut angegossen.
Pflege von Chinaschilf
Bewässerung
Besonders im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte das Chinaschilf regelmäßig gegossen werden, um eine gute Wasserversorgung sicherzustellen. Ist die Pflanze gut angewachsen, reicht es bei lang anhaltenden Trockenperioden aus, gelegentlich zur Gießkanne zu greifen. Der Boden sollte jedoch nie vollständig austrocknen, sondern immer eine leichte Feuchtigkeit aufweisen.
Düngung
Im Freiland reicht eine einmalige Düngung pro Jahr aus. Hierzu kann reifer Kompost oder ein Langzeitdüngergranulat oberflächlich eingearbeitet werden. Bei der Kultur im Kübel sollte das Chinaschilf ab dem zweiten Jahr regelmäßig mit einem Flüssigdünger versorgt werden.
Rückschnitt
Das Chinaschilf wird im späten Winter oder im zeitigen Frühjahr bodennah zurückgeschnitten. Hierfür verwendet man am besten eine Gartenschere mit großer Hebelwirkung, um die festen Halme leichter schneiden zu können. Die Halme werden büschelweise abgeschnitten und entfernt. Beim Schneiden sollten unbedingt Handschuhe getragen werden, um Verletzungen durch die scharfkantigen Blätter zu vermeiden.
Vermehrung von Chinaschilf
Teilung im Frühjahr
Das Chinaschilf kann im Frühjahr durch Teilung vermehrt werden, falls es zu groß geworden ist. Hierfür wird der Wurzelballen mit einem scharfen Spaten geteilt. Die Teilung ist aufgrund des dichten Wurzelgeflechts nicht immer einfach, erfordert jedoch einen scharfen Spaten und etwas Geduld.
Selbstaussaat
Unter bestimmten Bedingungen kann es auch zu einer Selbstaussaat des Chinaschilfs kommen. Die Samen sind jedoch nicht sortenecht und führen zu unterschiedlichen Pflanzen. Falls du das Chinaschilf vermehren möchtest, ist die Teilung im Frühjahr die zuverlässigste Methode.
Winterhärte von Chinaschilf
Winterpflege im Kübel
Wenn das Chinaschilf im Kübel kultiviert wird, sollte darauf geachtet werden, dass der Wurzelballen nicht durchfriert. Der Kübel kann an einen geschützten Ort gestellt werden, wie zum Beispiel an eine Hauswand. Zusätzlich kann der Kübel mit Vlies oder Luftpolsterfolie umwickelt werden, um die Pflanze vor Frost zu schützen. Das Gießen sollte auch im Winter nicht vergessen werden, da das Substrat nie vollständig austrocknen sollte.
Schutz für junge Pflanzen
Frisch gepflanzte oder junge Chinaschilf-Pflanzen können eine Schicht aus Laub oder Reisig um den Wurzelballen gut vertragen. Dieser Schutz dient als Winterschutz und sollte im Frühjahr entfernt werden, sobald keine Frostgefahr mehr besteht.
Verwendung von Chinaschilf
Einzelstellung im Staudenbeet
Das Chinaschilf eignet sich aufgrund seines malerischen Wuchses besonders gut zur Einzelstellung im Staudenbeet. Es bildet im Laufe des Sommers frisches Grün und beeindruckende Blütenrispen, die je nach Sorte aufrecht wachsen oder überhängen. Das Chinaschilf kann gut mit spätblühenden Stauden wie Astern, Wasserdost, hohen Fetthennen oder Herbst-Anemonen kombiniert werden.
Gruppenpflanzung
Kleinere Arten oder Sorten des Chinaschilfs können auch in kleinen Gruppen gepflanzt werden. Dabei entstehen dichte Horste, die einen schönen Effekt im Garten erzeugen. Die Sortenwahl sollte hierbei auf die Wuchshöhe und das Ausbreitungsverhalten der Pflanzen abgestimmt werden.
Sichtschutz im Garten
Das Chinaschilf eignet sich aufgrund seiner Wuchshöhe und seines dichten Wuchses auch hervorragend als Sichtschutz im Garten. Die Pflanzen bilden breite Horste, die einen blickdichten Effekt erzeugen. Besonders das Riesen-Chinaschilf eignet sich für diese Verwendung.
Krankheiten und Schädlinge bei Chinaschilf
Miscanthus-Schmierlaus
In seltenen Fällen kann das Chinaschilf von der Miscanthus-Schmierlaus befallen werden. Diese wird meistens in Nordamerika gefunden und kann das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen. Bei einem Befall können gezielte Maßnahmen, wie das Entfernen der befallenen Triebe oder der Einsatz von biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln, ergriffen werden.
Sonnenbrand bei panaschiertem Chinaschilf
Bestimmte Sorten des Chinaschilfs, insbesondere solche mit panaschiertem Blattwerk, sind auf trockeneren Böden anfällig für Sonnenbrand. Dabei treten rötliche Verfärbungen und Verbrennungen auf den Blättern auf. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, solche Sorten an einem schattigeren Standort oder in ausreichend feuchtem Boden zu kultivieren.
Chinaschilf in der Industrie
Nutzung als Biomasse- und Faserlieferant
Obwohl das Chinaschilf eigentlich ein Ziergras ist, wird es aufgrund seines schnellen Wachstums und hohen Ertrags auch großflächig als Biomasse- und Faserlieferant in der Industrie angebaut. Insbesondere wüchsige Sorten des Chinaschilfs eignen sich für diese Nutzung.
Giftigkeit von Chinaschilf
Grundsätzlich ist das Chinaschilf für Menschen und Tiere nicht giftig. Es enthält jedoch bestimmte Stoffe, die bei Hautkontakt und Sonneneinstrahlung zu phototoxischen Reaktionen führen können. Diese äußern sich in rötlichen Ausschlägen und Blasenbildung auf der Haut, ähnlich einem Sonnenbrand. Es ist daher ratsam, beim Umgang mit dem Chinaschilf Handschuhe zu tragen und den Kontakt mit der Haut zu vermeiden. Auch die scharfen Blattränder können Verletzungen verursachen, daher sollte darauf geachtet werden, dass Tiere nicht an den Pflanzen knabbern.
Das Chinaschilf ist also nicht nur ein beeindruckendes Ziergras für das Staudenbeet, sondern auch äußerst robust und vielseitig einsetzbar. Mit seinem malerischen Wuchs und den auffälligen Blütenrispen sorgt es für ein attraktives Erscheinungsbild im Garten. Ob als Einzelpflanze, in kleinen Gruppen oder als Sichtschutz – das Chinaschilf bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Durch seine Winterhärte und pflegeleichte Natur ist es zudem eine bereichernde Pflanze für jeden Garten. Also lass dich von der Vielfalt des Chinaschilfs begeistern und integriere dieses faszinierende Ziergras in deinen Garten!