Mohnblumen sind nicht nur wegen ihrer leuchtenden Farben und zarten Blütenköpfe beliebt, sondern auch wegen ihrer Vielfalt und Robustheit. Die Pflanzengattung Mohn (Papaver) umfasst etwa 100 Arten, die in verschiedenen Teilen der Welt vorkommen. In Deutschland wachsen neben dem bekannten Klatschmohn auch der Sand-Mohn, der Saat-Mohn und vereinzelt sogar der Schlafmohn. Jede Art hat ihre eigenen Merkmale und Anforderungen, was sie zu interessanten Pflanzen für den heimischen Garten macht.
Vielfältige Arten und Sorten des Mohns
Der Mohn ist nicht nur wegen seiner auffälligen Blütenköpfe beliebt, sondern auch wegen seiner verschiedenen Wuchsformen. Es gibt ein- und mehrjährige Mohnarten, die sich in ihrer Lebensdauer und Selbstaussaat unterscheiden. Einjährige Mohnarten wie der Klatschmohn und der Saat-Mohn säen sich jedes Jahr von selbst aus und blühen im Sommer. Mehrjährige Mohnarten wie der Türkische Mohn haben eine basale Blattrosette und überdauern länger an derselben Stelle. Sie ziehen im Winter ihre Sprosse ein und treiben im Frühjahr erneut aus.
Die Blätter und Blütenstiele der meisten Mohnarten sind mit einer weißen oder silbergrauen Behaarung versehen, die je nach Art unterschiedlich filigran oder kratzig-borstig sein kann. Es gibt kleinbleibende Sorten wie den Gartenzwerg-Mohn, der nur 10 bis 20 Zentimeter hoch wird, aber auch imposante Sorten wie den Türkischen Mohn, der bis zu einem Meter hoch werden kann. Die Blütenköpfe bestehen in den meisten Fällen aus vier Kronblättern und bieten eine erweiterte Farbpalette von kräftigem Rot über Weiß und Rosa bis hin zu Orangetönen und Violett.
Giftige Schönheiten – der Milchsaft des Mohns
Beinahe alle Teile der Mohnpflanzen sind giftig, insbesondere der weiße bis gelbliche Milchsaft, der große Mengen an giftigen Alkaloiden enthält. Die ausgereiften Samen des Schlafmohns, die als Lebensmittel verwendet werden, enthalten nur eine geringe Menge dieser Stoffe und sind daher unbedenklich in kleinen Mengen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Anbau von Schlafmohn gesetzlich verboten ist, da er unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Der Genuss von Mohnsamen des Türkischen Mohns und anderer Staudenmohn-Arten wird ebenfalls nicht empfohlen.
Die Pracht der Mohnblüte
Die Blütezeit des Mohns variiert je nach Art und Sorte und liegt in der Regel zwischen Mai und Ende Juli. Die zarten Schalenblüten stehen einzeln auf langen Stielen und können je nach Art ihren Kopf dezent nach unten neigen. Neben dem kräftigen Rot des Klatschmohns bieten viele Zuchtsorten eine erweiterte Farbpalette mit Weiß, Rosa, Orangetönen und Violett. Nach dem Abfallen der Blütenblätter bleiben die charakteristischen Kapselfrüchte stehen, aus denen die winzigen schwarzen Samen nach und nach aus der Kapsel fallen können.
Anbau und Pflege von Mohnpflanzen
Der Mohn gedeiht besonders gut an warmen, sonnigen Standorten im Garten. Es ist wichtig, einen gut wasserdurchlässigen Boden zu haben, da Mohnpflanzen schwere und verwässerte Böden weniger gut vertragen. Um den Boden zu verbessern, kann etwas Sand eingearbeitet oder die Erde aufgeschüttet werden, um Bodenverdichtungen zu vermeiden. Das Entfernen von vertrockneten Blütenköpfen bei mehrjährigen Sorten verhindert eine Samenbildung und erhält die Vitalität der Pflanzen.
Im Frühjahr können Mohnpflanzen in Töpfen in den Garten ausgepflanzt werden. Sie sollten in der Anfangszeit gleichmäßig feucht gehalten werden. Während der Sommermonate ist es wichtig, regelmäßig zu gießen, um längere Trockenzeiten zu überstehen. Für mehrjährige Mohnarten, bei denen man nicht auf die Selbstaussaat angewiesen ist, können vertrocknete Blütenköpfe entfernt werden, um die Pflanzen zu entlasten.
Krankheiten und Schädlinge des Mohns
Pilzbefall tritt bei Mohnpflanzen vor allem bei zu nassem Boden oder ständiger Überkopf-Bewässerung auf. Dies kann zu Krankheiten wie Falschem Mehltau oder Mohnbrand führen. Es ist wichtig, den Abstand zwischen den Pflanzen zu vergrößern und gegebenenfalls einige zu entfernen, um eine Ausbreitung der Krankheiten zu verhindern. Gegen Blattläuse kann Brennnesseljauche helfen.
Kombinationsmöglichkeiten im Garten
Mohnblumen fügen sich hervorragend in natürlich gestaltete Bauerngärten oder Bienenweiden ein. Zusammen mit Kornblumen, Gräsern, Malven oder Ringelblumen entstehen bunte Sommerblumenwiesen, die Insekten anlocken. Der Türkische Mohn kann mit seinen großen Blüten in Staudenrabatten beeindrucken und passt gut zu Rittersporn, Margeriten oder Akeleien. Für den Steingarten ist der Spanische Mohn eine gute Wahl, da er pflegeleicht ist und sich selbst aussät.
Vermehrung von Mohnpflanzen
Mohn lässt sich am besten durch Aussaat im Frühjahr vermehren. Die Samen sollten gleichmäßig feucht gehalten werden, bis sie keimen. Einige Arten können auch durch Wurzelschnittlinge vermehrt werden. Es ist wichtig, die Samen zu ernten, bevor sie aus den Kapselfrüchten fallen, wenn man die Pflanzen kontrolliert aussäen möchte.
Fazit
Der Mohn ist eine faszinierende Pflanzengattung mit einer Vielzahl von Arten und Sorten. Von einjährigen bis mehrjährigen Mohnarten gibt es für jeden Gartenliebhaber die passende Pflanze. Mit ihrer leuchtenden Blütenpracht und ihrer Robustheit sind Mohnblumen eine Bereicherung für jeden Garten. Mit der richtigen Pflege und Kombination mit anderen Sommerblumen können sie zu wahren Blickfängen werden. Also warum nicht dem Mohn ein ruhiges Plätzchen im Garten bieten und ihn in seiner ganzen Pracht genießen?